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Sonntag, 3. August 2014

“Mädchen unter sich, in Abschiebehaft.“ Lesprobe, unlektoriertes Skript vom Juli2014!

Mädchen unter sich, in Abschiebehaft.“
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Bearbeitungsskript vom 03.7.2014 /1 _13:50

Bucheinband:


Eine Geschichte aus meinem Leben. Eine wahre Geschichte. Eine, die erzählt gehört. Eine Geschichte, die auch schön ist und traurig zugleich. Eine Geschichte mit Folgen und Konsequenzen für das ganze Leben. Eine Lebensgeschichte.



Also, Malen Radi, die gibt es erst seit heuer. Denn, die ist erfunden und doch nicht. Es geht darum einen öffentlichen und einen privaten Raum zu schaffen. Wenn so viele Menschen darum bitten diese Geschichte erzählt zu bekommen und wie rührend und wahrhaftig sie sei, dann muss man die Autorin und ihre Familie schützen. Gab und gibt es je bereit genug Leid und Kummer.
Für wen ist sie dann diese kleine Erzählung aus einem großen Kontext? Für jeden, denkt sie die Schreiberin. Aber in erster Linie für Lehrer und Ihren Unterricht. Erzählt die Geschichte doch von dem großen Kummer unseres Jahrhunderts. Von den Kriegen und Ihre Auswirkungen auf die Menschen und Länder in Europa. Von den Kindern, deren Großväter ihre Söhne nicht kannten, weil sie solange in Kriegsgefangenschaft waren. Von den Kindern, die ohne Vorbilder aufwuchsen, weil Ihre Eltern Ihre eigenen Eltern verurteilt haben. Vor dem Kummer, wenn Familien auseinanderfallen und Menschen getrennt werden. Wenn Liebe durch Mauern und Grenzen gefangen wird. Von Jugendlichen, die Mut haben und dann in Gefängnissen gebrochen werden.


Inhaltsverzeichnis:

1. Weine nicht, Anuschka auch die Zeit im Gefängnis ist irgendwann vorbei, Haftschäden bleiben natürlich!
2. "Spürst Du, kaum ein Hauch!" Draußen ist es Windstill. Gefängnismauern halten dicht.
3. Ich finde einen Grund die Geschichte von Anuschka Brown aufzuschreiben.
4. Jetzt könnte ich eine Meditation gebrauchen.
5. Ich träume schon immer von einem Leben in Italien. Europa offen für alle?
6. Die Liebe zu meinen Töchtern und zu meinem Schatz ist mein größter Halt.
7. Ich stecke immer wieder in großen Krisen und Ängsten, warum?
8. Im Reich der Liebe sieht es anders aus.
9. Beide sind absolute Wunschkinder.
10. Ich könnte einen Brief an den Papst schreiben.
11. Braucht man Theaterleute und Künstler um die Welt besser verstehen zu können?
12. Mädchen unter sich.
13. Welchen Luxus leistet man sich?
14. Ob wir uns in Freiheit einmal wiedersehen werden?
15. Emotionale Katastrophen.
16. Abschiebehaft
17. Auslieferung
18. Wie wird eine Mörderin behandelt?
19. Was gab es eigentlich zum Essen?
  1. Finale, Schäden bleiben natürlich.
   Literaturverzeichnis    und Anmerkungen
Vorwort:
Ein Stempel für immer! Was es heißt, seinen Kindern von den dramatischen Ereignissen einer Zeit im Gefängnis zu berichten, und was es bedeutet Haftschäden zu haben, die niemals verschwinden und dadurch für den Rest des Lebens geprägt zu sein. Weine nicht, Anuschka, auch die Zeit im Gefängnis ist irgendwann vorbei! Abgestempelt bleibst Du natürlich, auch wenn Du unschuldig bist.
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Autorin: Malen Radi oder Penelope Hagedorn; Copyright 2014
geschrieben in Meran und Österreich, aus den Tagebüchern und diversen Aufzeichnungen der Anuschka Brown. Anuschka Brown alias einer Unbekannten.
Sämtliche Namen, die in der Handlung eine Rolle spielen, sind geändert, ebenso alle Städtenamen und Orte, um Lebende zu schützen.
Zitate und Buchtitel, die genannt werden sind alle richtig.

Es gibt folgende neue literarische Namen, die von jeder lebenden Person Abstand nehmen:
Frances Decang
Ilse Sommer
Suzanna Zuep
Marietta Brown
Beatrice Bankman
Elena Licht
Jacquline Hagebuch
Rose-Marie Zeppelin
Gisele Anders
Charlotte Fink
Kathrin Gruen
Lilli Blau
Winnie Buchbaum
Angela Carlos
Anuschka Gordon
Valentina Philipp
Zoe Hochegger
Lisbeth Muni
Paulina Kraus
Sophia Mühlbach



Vorwort:
Ich lese im “Okkulten Tagebuch”, von August Strindberg
Es beginnt so:
"Der Frühling 1900 brachte mir viel Arbeit und Erfolg." Siehe oben!
Oh, der damalige bringt mir Ärger, bis heute! Und wo bleibt der Erfolg frage ich mich. Irgendwann muss der doch endlich kommen. Wäre wirklich gerne eine erfolgreiche Schriftstellerin. Dieses Buch widme ich meinem Vater und Geliebten, als Dank für ihre große Unterstützung das ich am Ende freigesprochen wurde. Ebenso all meinen Freunden, die sich um mich gekümmert haben.
Ganz besonders Christine und Frank, Alexandra G., Elisabeth H., Felix D., Hans-Martin W., Sonja B., Ulla G., Julia F., Brunhilde R., Philipp G. und Christine und Frank A., sowie der Familie Nasseh, Gertrude V. und vielen anderen!
In der Erzählung sind die Namen alle gekürzt bzw. verändert, die betroffenen Personen können gerne nach ihren Psydonymen fragen.
Die Geschichte und Rahmenhandlung:
Wenn dieser Roman einmal verfilmt wird, oder ein Theaterstück daraus entsteht, dann ist es mir wichtig, dass der Zuschauer im ersten Kapitel unter einen echten Schock gesetzt wird. Musikalisch, filmisch und theatralisch.

1. Weine nicht, Anuschka auch die Zeit im Gefängnis  ist irgendwann vorbei, denkste!

Es stürmt, hagelt regnet und schneit, ein echtes Aprilwetter. Wir befinden uns hinter den Mauern eines Gefängnisses, im Trakt für die Abschiebehäftlinge.



Liebe Anuschka!
Grüß Dich, ich habe gestern mehrmals Deinen Namen gerufen, aber Dein Zellenfenster blieb immer verschlossen. Hast Du mich gehört? Ich möchte dass Du immer weißt, dass ich jede Minute des Tages an Dich denke. All meine Gedanken sind immer bei Dir. Morgen bekommst Du das erste Mal Post über den Briefträger von mir. Wird das überhaupt Deine erste Post hier sein? Wie lange bist Du schon hier? Zehn Tage? Oder sind es schon mehr?Ich habe Dich, von der ersten Minute an, geliebt! Als ich Dich zum ersten Mal gesehen habe Du hast mir so gut gefallen, bist hübsch und so nett anzusehen. Du bist hier in der Knasthölle angekommen und trotzdem lachst Du und schaust fröhlich aus, das ist erstaunlich und bewundernswert. Ich habe wirklich begonnen Dich zu lieben. Viel Glück wünsche ich Dir, möchtest Du meine Brieffreundin sein? Dein Xaver
Und so existiere ich, obwohl ich wirklich nicht begreifen kann, was hier passiert und wo ich mich jetzt eigentlich befinde. Aber eines ist sicher, ich existiere, ich werde geliebt und ich erlebe jeden Tag etwas dass mein Sein rechtfertigt. Schlimmes, gutes und reales. Innerhalb von 24 Stunden sind sicher ein paar auch gute und glückliche dabei. Deswegen kann der Mensch überall überleben, sogar Konzentrationslager, weil es immer etwas findet, was ihn auch freut. Und wenn es nur ein Grashalm ist, an den er sein Herz hängt. Aber die zweite Welt, die irreale, in der ich mich befinde, die besteht aus dem was ich denke, aus meiner Vergangenheit, die mich hier scheinbar eingeholt hat und aus meinen Träumen. Ich sollte gleichzeitig mehrere Bücher schreiben.
Die Phantasien und Erzählungen des Tages, welche aus der Begegnung mit den Tragödien der Mithäftlinge besteht. Ein Traumbuch mit Reflexionen und eben ein Tagebuch. Eines, welche die Ereignisse hier ganz atmosphärisch beschreibt. Eines welches meinen Sinneseindrücke reflektiert, wie z.B. meine Erinnerungen an Goethe; "Über allen Gipfeln ist Ruh!"
Ruhig ist es hier, fast den ganzen Tag lang. So viel Ruhe hatte ich noch nie. Mir käme es fast vor wie eine gute Therapie oder eine Kur, bzw. ein Sanatorium, wenn nicht diese irre Armut, der Befehlston und die Strenge wären.
Dann könnte ich meine Beobachtungen aufschreiben und die Gegenstände, weiterhin die anderen Mithäftlinge beschreiben, sowie, wie man mit uns umgeht. Das sollte ich ganz neutral beschreiben. Es ist ungeheuerlich und sehr schwer zu ertragen.
Die Physiognomie aller Dinge, bzw. das Wesen aller Objekte hier, ist interessant. Wie der Hof aussieht, in dem wir spazieren gehen dürfen, wie die Zellen, die Gänge.
Die Duschen nicht zu vergessen, aber das war es bereits. Eventuell noch der öffentliche Trakt, in den man nur darf, wenn man eine Aussprache mit dem Pfarrer hat. Das war es dann aber bereits, wirklich.Größer ist ja unser Radius gar nicht und das wird jetzt vielleicht meine Realität für zehn Jahre. Wirklich, zehn Jahre Haft steht auf das, wofür ich angeklagt bin.
Nun gut, wenn man schreiben darf, kann man diese Klausur ja vielleicht aushalten. Ich denke an Ulrike Meinhof und andere Berühmtheiten, die durch die Bücher, welche sie in Haft geschrieben haben, bekannt wurden. Abendbrot! Endlich. Abendrot, die Sonne geht jetzt langsam wieder später unter. Die Idee ist es ein Tagebuch zu schreiben, ist schon lange gegeben. Ich tue das natürlich. Ich stecke in so einer Situation ein Häftling geworden zu sein, das ich gar nicht mehr weiß, wie das Leben draußen ist. Und mein Schatz, hat mir auch ein hübsches leeres Buch geschickt. Er weiß dass ich es füllen werde. Aber was ist interessant und was nicht? Und welche Struktur soll das haben, mein Buch?
31. März
Und werde ich es einmal veröffentlichen. Dann sind nicht nur meine Gedanken wichtig, sondern auch die Ereignisse in Zusammenhängen. Die Geschichte beruht ja auf einem tatsächlichen Ereignis. Die Namen der Beteiligten sind besser zu ändern, oder nicht!? Soll ich sie auf die erste Letter mit Punkt reduziert. Weitere Namen werde ich zur Poesie der Geschichte verändern, wenn die dadurch Betroffenen einverstanden sind lasse ich einige auch real, damit es ihnen dient, als direktem Dank für die Ereignisse. Heute bin ich sehr betroffen, ob es gut ist diese Geschichte zu publizieren, oder ob sie nicht besser noch zwanzig Jahre liegen bleiben sollte, bzw. einfach nur für meine Nachkommen da ist:
Die Geste, des Dankes ist mir wichtig. Denn über fünfzig Freunde und Unbekannte haben mich in dieser Zeit mit dem Nötigsten und vor allem mit Literatur und Post versorgt. Aber auch ganz simple Dinge, wie Seife, Shampoo und Neskaffee waren wichtig, um diese Zeit zu überstehen. Der Mangel an Bewegung war schlimm zu ertragen. Und dann gilt mein Dank natürlich auch, meinen Leidensgenossinnen, die mir Ihre Geschichten erzählt haben und mit denen ich so viele Stunden und Tage zusammen gelebt habe. Was sind eigentlich Bewegungsanmutungen? Ludwig Klages habe ich schlecht gelesen. Ich freue mich, wenn ich mehr von ihm lesen kann.
Die Autorin, sprich hier gerade Penelope, übernimmt die persönliche Verantwortung für alles Geschriebene in Bezug auf Wahrheit und Authentizität. Zusammenhänge und Lücken sind absichtlich verändert, um keine Autobiografie zu schreiben.
März, ca. 15 Jahre später.

Ich bin nun in einer Fünfer Zelle. Es ist sehr eng und meisten sogar zu wenig Luft zum Atmen.
Es sind 4 sehr gute Frauen, mit denen ich jetzt zusammen bin. Eine ganz junge, ein 15 jähriges Mädchen, welches beschuldigt wird seine Großmutter umgebracht zu haben. Zwei ganz kriminelle Brodellchefinnen. Eine ältere Lehrerin. Eine Historikerin. Verschiedene Neuzugänge und Abgänge.
Eine sehr strenge Wärterin Charlotte und eine sehr gute, die anderen ohne Namen. Ein Pfarrer. Eine Richterin, eine Staatsanwältin, ein Dolmetscher. Verschiedene Transportwärter.
Aufpasser. Wächter. Verschiedene Polizisten.
Wenn wir uns in einem Film befinden würden. Dann säßen wir jetzt im Zug, hätten gerade die Hauptstadt verlassen. Die letzten Stadtbilder zögen an uns vorbei. Das Abteil, recht voll, keine freien Plätze mehr. Sechs Personen. Auf dem Gang auch viele Menschen. Ein Gedränge, Polizeikontrolle. Suchen Sie jemanden?
"Bitte Ihre Pässe!" Eine Deutsche wird kontrolliert, alle Pässe werden mit Blaulicht eingescannt. Wen suchen Sie? Eine ungewöhnlich scharfe Personenkontrolle. "Bitte, Sie müssen mitkommen, Ihr Pass ist nicht in Ordnung!" Das Mädchen muss mit den Polizisten aussteigen. Sie wird durch die ganze Stadt gefahren zu einer Wache. Dort geht alles ganz schnell, es wird bereits Abend. "Sie sind verhaftet! Morgen kommen Sie vor einen Richter, jetzt müssen sie erst einmal bis auf die Wäsche Ihre Kleider ausziehen und mitkommen." Alle Sachen kommen in ein Schließfach, dann geht es in den Keller. Eine Metalltür wird aufgestoßen, eine Zelle mit zwei Pritschen übereinander, ohne decken, kein Fenster, kein Wasserhahn, kein WC. Kein Abendbrot, gar nichts. "Dort hinein!" Sie ist alleine, dunkel. Es wird kalt. Sie versucht zu schlafen. Was für ein Alptraum. Was ihr bleibt ist die Nonverbale Kommunikation mit Gott. Lieber Gott, bitte mach das das nicht wahr ist. Bitte hilf mir! Bitte beschütze mich und bitte sende mir Hilfe. Ich habe Angst. Lieber Gott, verlass mich nicht, ich verspreche ich bete jeden Tag mindestens dreimal zu Dir und ich werde ganz fest an Dich glauben. Bitte Hilf mir, dieses Unheil von mir abzuwenden!
Danke, lieber Gott! Danke! Für alles, im Voraus! Es wird immer kälter, sie klopft an der Tür. Sie bittet um Wasser und darum einmal auf eine Toilette zu dürfen. Es gibt am Gang ein Pissoir. Man muss stehen. Der Wärter schaut zu. Dann ein schlechter Tee.Sie weint sich in den Schlaf. Es wird Nacht. Sie ist bereits vor Kälte völlig verstört, kann doch nicht schlafen. Später wird eine sehr schmutzige Frau zu ihr hineingestoßen. Völlig durcheinander, irre heulend und verzweifelt. Sie tobt den Rest der Nacht. Keine Möglichkeit ein Auge zuzudrücken. Was wird sein? Was, morgen? Die Angst ins Gefängnis zu kommen, oder die Sorge vor dem Bösen, ein Kampf gegen das Gemeine? Was werden sie ihr antun? Fakten! Sie hatte einmal mit einem Amerikaner ein Geschäft, welches sie aber nach einem Jahr wieder schließen musste, weil ihr das Kapital ausgegangen ist. Die Sinnesphänomenologie hat mich schon immer begeistert. Und das der Mensch nicht nur über Wasser gehen kann, sondern auch in der Lage ist, Berge zu versetzen. So werde ich es auch schaffen hier heraus zu kommen. Wie könnte ich den fliehen? Handschellen, Polizisten und dann dieses angepackt werden. Diese Daumenschrauben, dieser harte Griff! Keine Chance zu entkommen. Immer wird man festgehalten. Ich müsste etwas Kampfsport gelernt haben. Habe ich aber nicht. Warum nicht? Ich werde das sofort beginnen, wenn ich wieder frei bin!

2. Kapitel, dieses Kapitel soll der Romantik gewidmet sein und sehr poetische Gefühle zeigen.

"Spürst Du, kaum ein Hauch!" Draußen ist es Windstill.

Hagel, draußen stürmt es wenig später. Dann ein schöner Regenbogen, Sonne und endlich kein Wind mehr. Wie die Ruhe nach dem Sturm, war das. Bringen Sie mich erst einmal auf den Stand, was war damals eigentlich los? Warum wurden Sie verhaftet und wie ist es dazu gekommen. Fragen die aufkommen. Anuschka: "In Kürze, wegen einem Mann, den ich stehen gelassen habe. Weil ich nicht mehr wollte, wie er wollte? Oder, weil ich zu mutig war?" Anuschka versucht einen Rückblick, aber vieles hat sie schon vergessen. "Zuerst verbrachte ich einige Wochen auf dem Rücken der Pferde, dann ein Sturz der alles verändert hat."
Ich konnte nicht mehr gerade gehen, alles hat sich gedreht, ein Gehirnschädeltrauma." Ein Trauma, begann damit ein großes Trauma? Also, wir befinden uns jetzt auf einem Holzstuhl in einem größeren Raum, auf der Wache, in Györ. Drei Personen sind da, außer der gerade verhafteten Frau, Anuschka Brown. Eine Story, eines Versuches das Leben zu bewältigen? Dem Leben etwas abgewinnen, aus ihm etwas Besonderes zu machen? Sie versucht dem Dolmetscher zu erklären, dass sie Angst hat, für schuldig gesprochen zu werden. Sie hat zwar keine klare Ahnung für was sie alles angeklagt wurde, aber sie hat Angst. Und sie weiß, ihr früherer Geschäftspartner hat es ihr angedroht, dass er sie ins Gefängnis bringen werde, weil sie nicht mit ihm gehen wollte. Mit welcher Geschichte hat es angefangen? Welches Kapitel soll ich aufschlagen. Anuschka sitzt jetzt ihrer alten Schulfreundin gegenüber und möchte ihr die Geschichte erklären und die Tagebücher vorlesen. Ihre Freundin Annette ist krank und muss jetzt lange liegen. Sie hat Zeit zum Zuhören und sie wollte die Geschichte immer einmal komplett erzählt bekommen. Also, zurück zu Anuschka: Ok, Sie wollen nicht ausgeliefert werden, dann bringen wir sie erst einmal in unsere Staatsgefängnis, dort müssen sie warten, bis entschieden wird, was möglich ist. Es ist Anfang März. Sie sollte dort bis in den Juni bleiben.
Die Szene: Ein Gefängnis aus Ziegelsteinen für gut tausend Häftlinge. Männer und Freuen, am Stadtrand. Man sieht von manchen Fenstern entweder über die Hügelkette oder auch über das Stadtpanorama. Eigentlich ein ganz schöner Blick hinaus. Der ständig die Lust auf Fluch auslöst. Bewölkt, kein Hauch regt sich. Totale Windstille! Lieber Gott, das ist nicht wahr. Ich bin tatsächlich im Gefängnis. Was soll das, wie lange werde ich hier bleiben. Drei Tage, oder drei Monate? Im Gefängnis angekommen, eingekleidet in die Anstaltskleidung kommt sie erst einmal für eine Woche in eine Isolierzelle im Erdgeschoss. Sie wird beobachtet, wie sie sich verhalten wird, so eingesperrt. Sie starrt die Wand an. Noch gibt es sogar eine bunte Tapete und recht viel Platz. Später sollte sie feststellen, das zwar das Alleinsein in den ersten Tagen sehr hart war, aber besser als gleich den Machtstrukturen in einer winzigen Zelle ausgeliefert zu sein, die dann nur noch halb so groß sein sollte, wie die, in der sie am Anfang war. Am Ende der ersten Woche hatten Sie dann die ersten Kontakte mit anderen Neuzugängerinnen, da war sie schon Herrin ihrer Lage und konnte trösten. Umsiedelung in das obere Stockwerk. Endlich wieder etwas Licht! Und Xaver, er schreibt wieder!
Liebe Anuschka, täglich studiere ich deutsch, damit meine Briefe besser werden. Ich weiß, ich mache noch viele Fehler, aber ich liebe Dich. Ich will Dir immer schreiben und das Du immer meine Freundin bist. Ich will Dich heiraten, wenn diese Zeit hier vorbei ist. Du wirst sehen, wie glücklich ich Dich machen werde. Komm mit mir nach Moldawien, ja!
Einmal werden wir uns lieben an einem Lagerfeuer im Wald. Kuss Xaver
Gänge, andere Häftlinge, zum ersten Mal duschen dürfen. Ohne Seife, ohne Handtuch. Ein kleiner Lappen muss genügen, zum Abtrocknen. Auch daran kann man sich gewöhnen!
Nur kein Shampoo, keine Seife zu haben, warten zu müssen bis etwas geschickt wurde, von der Familie, von Freunden, das war unglaublich hart. Und dann keine Nachrichten, keine Anwälte, keine Gespräche. Kein Stift, nicht schreiben zu können. Telefonieren schon gar nicht. Eine Person durfte sie dann anrufen. Sie rief Felix an, den Mann mit dem sie sich gerade Ihre Zukunft vorstellte. Dann endlich, die erste Briefmarke! "I want your love!" Ein Verehrer aus dem Männertrakt hat sie ihr in einem kleinen Brieflein beim Hofgang, nach unten geworfen. Toll, diese Kameradschaft. Dann endlich Papier, ein Stift, der erste Brief konnte geschrieben werden.
An wen? Was sollte sie schreiben? Jetzt brauche ich die Existenzphilosophen, wie Albert Camus, Jean-Paul Satré, Karl Jaspers, Heidegger und Soren Kierkegaard nicht zu vergessen. Wenn ich über das Sein und den Sinn des Daseins etwas besser reflektieren könnte, dann wüsste ich auch genauer wie ich das hier aushalten kann.
Samstag, 2. April /Gefängnis in Györ
Super Paketfeste mit Tanja, Paula und Petra
Ich bekomme nun fast täglich Pakete. Oft auch mehrere. Es ist eine Ausnahme, dass ich sie auch bekomme. Normalerweise darf man nur eines pro Woche erhalten. Aber ich bin die Deutsche, die Ausländerin und ich schenke die Bücher alle der Gefängnisbibliothek, nachdem ich sie gelesen habe. Es sind viele Bücher, aber auch Kekse, Schokolade und andere schöne Dinge. Ich verteile alles und Teile alles auf in der Zelle, so dass sich alle freuen und keiner neidisch ist. Da bin ich ganz genau und so ist jedes Paket für uns alle ein Fest. Ich bin daher beliebt, weil scheinbar reich an Freunden draußen und reich an Gegenständen hier drinnen. Unsere Paketfeste sind bald Legende
Anuschka schreibt in Ihr Tagebuch: "Nun entpuppt sich diese Wochenende in Bruno besonders schlimm. Wir haben eine Gypsylady in die Zelle dazubekommen. Wegen Ihr wurde uns das Fenster verriegelt, wie sind alle sehr sauer.
Sonntags ist unser Hofgang, unser "Hofgang" immer schon um 7.00 Uhr. Es war herrlich draußen. Tolles Wetter, Sonnenschein und Frühlingsstimmung. Dieses Licht am Morgen liebe ich ganz besonders. Liebe Anuschka, wohnst Du jetzt mit Tanja zusammen, mein Freund Alesch möchte gerne ihr Brieffreund werden, kannst Du sie bitte fragen, ob sie auch will. Schicke Dir viele Küsse, freue mich Dich zu sehen, wenn Du mir winkst, bin ich immer der glücklichste Mann hier. Ich liebe Dich für immer! Dein Lachen ist das schönste und Deine Figur und alles an Dir! Dein Xaver
Mein Plauderfreund, Xaver, hing die ganze Zeit am Fenster. Wir haben viel geflirtet. Für Tanja haben wir auch einen Brieffreund organisiert. Das hält einen hier am Leben, einen Leidensgenossen zu haben, der einem täglich schreibt und dem man ebenfalls alles schreiben kann, was man auf dem Herzen hat und toll ist es natürlich, wenn es einer ist, vom anderen Geschlecht. Alesch schreibt Tanja ab jetzt, sie freut sich. Die Briefchen fliegen wie kleine Glücksbotschaften durch die Fenster in den Hof, genau vor die Füße, wenn es gut geht.
Es ist natürlich streng verboten. Deswegen muss man sich dann vorsichtig versichern, beim Bücken, das kein Wärter auf Beobachtungslauer, durch die Luke schaut. Alesch ist ein Zellengenosse von Xaver. Xaver ist der einzige in der ganzen Anstalt, der deutsch kann. Es ist ein sehr altes Gefängnis und die ganze Infrastruktur ist so, wie sie wohl schon vor fünfzig Jahren gewesen ist. Xaver kommt aus Moldawien er ist wegen einem falschen Pass und einem unangemeldetem Autobesitz hier eingesperrt. Die meisten sind Abschiebehäftlinge. Kriminelle gibt es kaum und alle sind sehr jung. Die waren süß heute Morgen, die Jungs. So ausgelassen und fröhlich! Wenn wir diese großen Emotionen nicht hätten, weil wir alle in der gleichen Situation sind, dann würden wir nicht so viel füreinander empfinden. Aber so sind wir bereits wie eine Familie zusammengewachsen! Wieder oben, hat Charlotte Dienst. Sie ist die unangenehmste Wärterin. Schreit immer bös herum und macht ständig einen irren Wirbel. Wir fürchten uns vor Ihr, weil sie uns die Tage zur Hölle macht. Maria ist dagegen unser Engel, sie ist so nett, dass wir es kaum glauben kommen. Wenn sie Dienst hat, dann sind wir besonders brav und vorsichtig. " At last I am free." Also, Charlotte hat Dienst, sie hat uns das Fenster gleich nach der ersten Verwarnung verriegelt, weil unsere neue Mitbewohnerin Palovina so traurig hinausgeschaut hat. Wir dürfen uns nicht zum Fenster lehnen und hinaussehen, nur sehr vorsichtig und heimlich, wenn wir Post von den Jungs bekommen, machen wir das, aber es muss immer einer Schmiere stehen und sofort warnen, wenn sich Schritte nähern.
Palovina war traurig. Sie hatte verpasst mit hinauszukommen, heute, weil sie auf der Toilette saß, als Abmarsch war. Pech! Sie ist irre aufgedreht, nervös, albern und lästig. Ich streite oft mit ihr.Sie versteht und spricht aber deutsch. Die erste hier, mit der ich mich unterhalten kann. Glück oder Pech? Könnte sein, dass ich sie einmal zum Übersetzen brauche. Sie ist mir aber sehr unsympathisch. Meine eigenen, neu erworbenen Kenntnisse werden ja eh jeden Tag besser. Mein Wörterbuch benutze ich ständig, es ist mein praktischer Überlebenshelfer und mein zweiter Mund. Der Felix hat mir das gleich in den ersten Wochen geschickt. War ich froh!
"Sometimes you win." Ich bin richtig sauer! Ausgerechnet heute bei dem schönen Wetter haben wir keine Frischluft und kein Licht. Es ist so trüb und matt ein gegraut, damit man nicht hindurchsehen kann, das Fenster. Und auch mit Xaver konnte ich weder sprechen noch Brieflein austauschen. Er hat vergeblich gerufen. Ich hatte keine Chance.
Liebe Anuschka, heute ist es schrecklich, kann Dich gar nicht sehen, Euer Fenster war den ganzen Tag zu. Ich will mit Dir durch Moldawien reiten. Ich kaufe Dir die Schönsten Pferde und ich werde immer für Dich arbeiten und Dir alles kaufen was Du möchtest. Bitte werde meine Frau, ich will ganz viele Kinder mit Dir haben. Dein Xaver
"Happy man"
In Gedanken bin ich aber bei meinem Geliebten aus Budapest. Habe gerade die letzten Seiten von dem Roman "Mein Herz, so weiß." von Javier Marias gelesen, welchen mir die Katja aus Arad geschickt hat. Welche Emotionen und Gefühle durch meinen Körper wallen. Es ist nicht zu glauben. Durch diese Art der Bestrafung, in Untersuchungshaft gesteckt zu werden, wegen Fluchtgefahr, fühlt man sich sehr gedemütigt. Alle Antennen des eigenen Seins sind aufs Überleben und Durchhalten ausgerichtet.
All das Wollen und Streben im Leben. All das Manipulieren, Zwingen und Nötigen. Die ganzen Machtverhältnisse, denen wir so ausgesetzt sind. Wenn ich bedenke, dass Felix aus Wien keinen Kuss von mir bekommen hätte, wenn meine Mutter nicht insistiert hätte, warum ich noch nicht verheiratet bin und keine Kinder habe.
"We are the music makers"
Ich habe jetzt im Moment aber wirklich keine Lust nur Hausfrau und Mutter zu werden. Freue mich sehr auf das Unterrichten. Die Stundenvorbereitung gelingt mir ja recht leicht, konnte ich bereits feststellen. Ganz genau weiß ich, was ich nicht will. Diese Abhängigkeit vom Mann, dieses sich Opfern müssen und diese irre Armut. Immer erst nachdenken zu müssen, was der andere empfindet bevor man seine eigenen Empfindungen auch nur äußert. Und dann die Empfindlichkeiten der Männer. Ihre Stimmungen, welche das auch immer sind.
Immer in Reflektion zum anderen zu leben und nicht alleine hinausgehen zu können. Das nenne ich eine richtige Selbstaufgabe. Wenn das die Liebe ist und wenn nur dadurch Liebe gelebt werden kann, dann ist für mich die Liebe arm. Entwickle ziemlich viel Phantasie und hoffe sehr, dass es meinen Studenten und Schülern auch allen Spaß machen wird und sie ganz motiviert bei der Arbeit sein werden! Aus dem Radiolautsprecher im Hof: "Every breath you take, every move you make, every bond you break, every step you take, I´ll be watching you!"
Police, hier in Ungarn! Super.
Wie sehr wünsche ich es mir, das alles klappt und ich im April noch frei komme und ich meine Klasse übernehmen kann.
Auch die Internetkurse werde ich gerne machen. Niederfladnitz, eine eigene Welt. Ein Dorf im Umbruch nach der Wende. Es könnte mir dort gefallen.
Lieber Xaver, es tut mir leid, ich kann nicht mit Dir nach Moldawien gehen. Ich habe eine Stelle als Lehrerin und ich freue mich bereits sehr auf diese Arbeit. Bitte sei mir nicht böse. Ich weiß dass Du mich liebst und ich verspreche Dir, wir werden uns in Freiheit einmal treffen. Oh! Deine Anuschka
"Le Freak!"
Meine Angst vor dem alleine Leben habe ich aus dem Weg geräumt, in dem ich mich dazu entschlossen habe, Nathalie und ihre Familie, mit ihrem zwei Kindern aufzunehmen und mit ihnen zu leben. Für sie irgendwie auch zu sorgen. Habe sie so sehr ins Herz geschlossen.
Hoffentlich ist ihr Mann nett. Aber sie ist so clever, so arbeitswütig, so sauber, dass ich mich schon sehr darauf freue. Bin gespannt, was sie mir auf meinen Brief antwortet. Unsere Paketfeste hier waren immer so super.



3. Kapitel, Ich finde einen Grund die Geschichte von Anuschka Brown aufzuschreiben. Gründe zu suchen und immer alles sehr intellektuell zu rechtfertigen, bzw. auch wieder zu negieren, das ist hier der Versuch!

2. April; Gefängnistagebuchnotizen, Frühlingsstimmung, Vogelgezwitscher und eine laue Prise.
Ich stecke meinen Kopf in mein Tagebuch, rundum all meine Bücher und Aufzeichnungen.
Ich finde einen Grund, die Geschichte von mir aufzuschreiben, oder doch nicht!?
Die Geschichte lasse ich hier im Moment noch aus, weil sie gut durchdacht gehört! Es gibt auch so viele Gründe sie für sich zu behalten. Nur die Phantasie der meisten Menschen geht mit ihnen durch, wenn sie nicht die wahre Geschichte kennen. Ich habe Angst, alles was ich schreibe, kann auch beschlagnahmt werden und gegen mich verwendet werden. Daher schreibe ich besser nichts über die Vergangenheit, dachte ich damals. Mache besser keinen Bericht über all die unglücklichen Ereignisse und Geschehnisse, warum ich nun hier in dieser Lage bin.
Ich berichte es nur meinem Anwalt. Aber ich versäume nichts, aber ich sorge mich, dass auch alles in die richtigen Hände kommt und nichts kopiert wird und dann nach Wien geschickt wird.
Ich fürchte mich vor der Justiz und vor dem Urteil.
Viel denke ich an meine Eltern. Wie groß meine Distanz zu ihnen ist, ist fast erschreckend. Meine Mutter wird sich sehr schwer tun. Was wird sie sagen, wenn sie die Nachricht erfährt! Ich im Gefängnis, und schon so lange. Anna Martha Wainerwrught machte Ihren Vater zum Thema eines Songs, sie sagt im Rück blick über Ihre Eltern: "wir waren schließlich nicht die Familie Von Trapp! Aber die Probleme, die ich mit meiner Mutter und meinem Dad habe, sind wahrscheinlich bei Weitem nicht so groß wie die meiner Freunde und deren Eltern - weil wir keine Geheimnisse voreinander haben." Ich hatte immer Geheimnisse. Ich kann mir sowieso gar nicht vorstellen, keine Geheimnisse, und kein eigenes Leben zu haben. Ich finde Privatheit wichtig! Aber in der Liebe sollte man sich natürlich vertrauen. "This is not amerika!" David Bowie liebe ich sehr. Die Radioberieselung aus dem Hof tut mir gut.
Liebe Anuschka,
ich warte immer,darauf Dich zu sehen, täglich. Wenn Du spazieren gehst und zu mir hinaufschaust und mir winkst, dann bin ich so glücklich. So viele Briefe schreibe ich Dir jeden Tag und danke Dir auch sehr für all Deine lieben Antworten. Spüre Deine Freundschaft und Deine Nähe, sind es ja nur fünf Meter durch die Luft, die uns trennen. Liebe, liebe Dich, für immer Deine Xaver!
Ich wollte immer eine Famme Fatale sein! "I am a model and she is looking good..."
Eine geheimnisvolle Frau, welcher die Männer in Scharen zu Füßen liegen! Diese Situation, jetzt, hier im Gefängnis, sie ist ja sowieso schlechter als in einem richtigem Spielfilm. Alles ist zu ungeheuerlich und so unglaublich schlecht. Aber ich bin schnell prominent geworden, als einzige Deutsche und schön finden mich alle. Das ist Öl für meine Haut. Fühle mich zurückgebeamt mindestens um fünfzig Jahre Weltgeschehen, wenn nicht sogar um hundert Jahre. Wie werden sie sich verhalten, was wir mein Stiefvater dazu sagen? Wie meine Ex-Freunde und Geliebten reagieren? Macht es mich spannend? Werden sie neugierig was sich alles hinter mir versteckt? Aber ich bin gut. Mit Kriminellen möchte ich gar nichts zu tun haben. Hier ist alles so, als wäre man wirklich in eine Zeitmaschine gesteckt worden, retour. Alle werden jetzt irgendwie getestet werden. Die Wahrheit über Freundschaft und Zuneigung kommt jetzt ans Licht. So wie sich meine Freundin aus Arad, die Gitti bereits als echte Freundin erweist! So tolle Post! Am Meisten schreibt mir im Moment Sonja. Aber auch von Alexandra und Ulla bekomme ich sehr liebe Briefe. Die Nasseh´s halten ebenfalls richtig zu mir.
"Das Mädchen aus dem Song", ich lese es bereits seit zwei Tagen.
Die Rolling Stones, die Beatles, Bob Dylan und Suze Rotolo; Paul McCartney und Elton John, The Velvet Underground und Pink Floyd,... alles die Musik meiner Jugend. Lieder und Songs die mein Herz bewegen. Die Suche nach der großen und einzigen Liebe.
Anuschka, weine nicht. Bitte ich will das nicht. Was macht Deine Stimmung? Bitte ich möchte nicht, dass Du traurig bist. Hast Du schon genug vom Gefängnis, stimmt´s!?
Wenn man lustig ist vergeht die Zeit schneller. Gleich werden wir spazieren gehen. Ich werde aber hier bleiben, um Dir zu schreiben und Luftküsse schicken zu können. Ich liebe Dich, Du wirst sehen, unsere Zukunft wird sehr schön. Xaver
Ob ich gerne mit ihm ins Bett gehen würde?
Marianne Faithfull schreibt dazu auf Seite 21 dieses poetischen Buchs, " Wenn man ein gutes Gefühl hatte, machte es man einfach; es wäre die reinste Heuchelei gewesen, nicht mit jemandem zu schlafen, nur weil er oder sie mit jemand anderem zusammen war."
Das kenne ich, dieses Gefühl von Unverbindlichkeit in der Liebe. Sex ist eine Laune des Augenblickes und es verpflichtet weder, noch bringt es andere Verhältnisse durcheinander. Es ist schön, aber nicht so wichtig. Man macht es einfach aus einer Stimmung und einer Laune heraus. Hier könnte ich sogar Lust haben mit mehreren Jungs zugleich eingesperrt zu sein. Wie toll ist die Phantasie in eine Zelle von den Jungs hineingelassen zu werden. Aber ich verbiete mir diese Auswüchse der Erotik. Sie kommen bestimmt daher, weil wir so keusch leben. Ich habe natürlich Rapunzel dabei im Kopf und Dornröschen. Die Prinzessin, die warten kann auf den einen, den Einzigen und den Richtigen, diese Prinzessin möchte ich natürlich gerne sein. Man macht nicht, was man Lust hat und ist nicht irre aufgedreht und hypersexy auf die Jungs erst recht nicht, wenn man angeklagt wird. Ein, zwei Wärter schauen auch noch zu und sind auch noch elektrisiert, so etwas Verbotenes und Verrücktes zu tun, soweit käme es noch. Aber es ist süß und sehr sexy, solche Spielereien im Kopf zu haben, weil wir alle so irre ausgehungert sind, nach Liebe und so sehr bestraft, weil eingesperrt. Diese Phantasie ist mir eine der liebsten geworden. Dieser Brief von Xaver hat mich im Hof erreicht, heute früh!
Suzanne hat immer Sex mit einem Wärter in der Schleuse.
Ich aber habe Sehnsucht nach den Küssen meines Geliebten aus Budapest, obwohl ich davon träume einen anderen zu heiraten. Und nun diese Liebesbriefe hier, mit immer mehr Herzklopfen, fast täglich erhalte. Haben wir uns zwar nur einmal geliebt, so ist er doch tief in meinem Herzen gelandet. Wie sicher er war, dass ich ihn mit offenen Armen empfangen werde. Er hat meine erotische Zuneigung zu ihm sofort gespürt.
Was ist los bei ihm? Wen liebt er? Was macht sein Herz und wie sind sein Gefühle? Will er mit mir einen Film machen? Denkt er an mich? Geht er viel spazieren? Liebt er mich ein wenig?"
"You told me again ...you prefered. Some men! But for me you would make an exception."
3. April
Heute ganz liebe und sehr lange Briefe aus Arad erhalten! Sehne mich so sehr nach Literatur. Klassische und alte Prosa, habe ich am liebsten. Die griechischen Tragödien, die machen mich stark. Ob draußen noch ein Paket auf mich wartet. Ich habe Sorge, ob es meinem Vater gelingt eine Verteidigung für mich aufzubauen? Ich schwimme in einem großen Chaos an Emotionen. Wenn ich zurückdenke, dann ist alles wirr. Habe meinem Anwalt alles bis ins Detail genau erklärt und geschrieben. Diese Briefe sind wirklich eine große Beichte. Ob ich das jemals jemanden lesen lassen werde? Ob er sie aus der Hand gibt? Meine Freundin Gitti und Angst vor der Auslieferung. Am Meisten freue ich mich über Gitti und das sie sich als so tolle Freundin entwickelt. So ein nett zusammengestelltes Paket. Mit ganz viel Neskaffee kam hier an und so viele richtige ganzen Tafeln Schokolade, die den Aufenthalt in den letzten Wochen so versüßt hat. Ich, Anuschka Brown, lerne zu horten und zu sparen, obwohl ich auch gerne mit vollen Händen austeile und verschenke! Regenwetter. Udo Lindenberg und Nina Hagen singen; "Romeo und Julia".
Bin aber auch sehr neugierig, wie sich nächste Woche alles entwickeln wird. Ob ich am kommenden Wochenende noch hier sein werde? Lieber wäre es mir natürlich, dann schon "frei" zu sein und in Wien. Gleich frei gelassen zu werden, auf Kaution, direkt nach der Abschiebung, davon träume ich. Aber eventuell lerne ich auch noch andere Gefängnismauern von innen zu betrachten. Dort soll alles viel toller, besser und fortschrittlicher sein.
(Später musste sie feststellen, dass aber der viel Beton und die modernere Ausstattung viel weniger Raum zum Atmen lassen. Nur das man natürlich eine viel besser Disziplin gelernt hat und sich dadurch dann auch besser fügen und benehmen konnte war sofort zu spüren. So z.B. der Umgang mit Wärtern. Wie man sich zu bewegen hat, wo man stehen und gehen durfte. Das hatte sie tief im Blut und dadurch hatte sie gleich das Wohlwollen der Wärterinnen auf ihrer Seite.)
Die Wirklichkeit einer niederen Dimension, wird durch eine Höhere nicht aufgehoben, sondern nur relativiert.
Liebe Anuschka, schau nicht traurig, mein Herz ist bei Dir. Einmal möchte ich Dir meine Heimat zeigen. Einmal möchte ich, dass Du bitte mit mir kommst. Du hast einen schönen Gang und so eine tolle Haltung, bitte lächle. Heute ist das Wetter schön. Ich wünsche Dir einen schönen Tag, bis morgen, Küsse, Dein Xaver
Nach der Auslieferung werde ich ein modernes Gefängnis erleben. Es sind dort angeblich bis zu 10 Personen in einer Zelle, wird berichtet. Einmal pro Woche Kino? Ob das wahr ist. Nein. Das hat nicht gestimmt, stattdessen Luxuszellen mit Fernsehen, wenn man es sich leisten konnte.
Soll ich schweigend beginnen, wenn ich vor dem Richter stehe? Oder so:
" Ich bin Katholikin, ich bete um ein gutes Urteil. Ich bitte das Gericht, mir eine Chance zur Wiedergutmachung meiner Schuld zu geben. Dazu brauche ich meine Freiheit und die Möglichkeit wieder arbeiten zu können. "Phantastisch was ich alles für Phantasien entwickeln kann, wieder arbeiten zu können und wieviel Geld, wirklich viel Geld, ich verdienen könnte, das male ich mir aus. Keine Wurstfabrik, aber eine Kleider- und Modeindustrie schwebt mir vor. Anuschkas Träume sollen wahr werden.
So viele Fragen. Wenn man in einen Hungerstreik tritt, wie lange braucht man zum Sterben? Ich denke wieder am meine Freundin Gitti in Arad und Ihre Arbeit beim Rundfunk. Wie sie sich durchbeißt, um ihre zwei Mädchen großzuziehen und ihnen alles bieten zu können, was man so braucht.
Die morgige Wirklichkeit holt Anuschka ein:
" Anwältin, Staatsanwalt, Richter, ein Dolmetscher und eine Tipse. Ich, ein Stuhl, in der Mitte! Werde ich alles richtig machen? Soll ich mich ausliefern lassen? Was habe ich für eine Wahl und was für Möglichkeiten? Streik? Hungerstreik? Danach, leere und Angst. Unsicherheit und Panik. Mein Puls geht schneller! Ich fühle mich so vieler Dinge schuldig. Schuldig, nicht auf mich aufgepasst zu haben. Keine Vorsichtmaßnahmen und Regelungen getroffen zu haben. Nicht gekämpft zu haben. Keine klare Position bezogen zu haben. Nicht kleine Schritte unternommen zu haben, um mich zu retten. Was wird alles auf mich zukommen? Was ist mit meiner Liebe und einem Leben in Prag, oder eine Ehe? Will er vielleicht doch mehr? Wie er mir gefallen hat! Was ich für ein Bauch kribbeln spüre, wenn ich an ihn denke. Wann bekomme ich wieder Post von ihm?
Liebe Anuschka, jeden Tag habe ich jetzt Post von Dir und Du bekommst immer auch zwei-drei Brieflein, stimmt´s. Gut funktioniert unsere heimliche Luftpost! Tausend Luftküsse, Dein Xaver
Wer wird mir nächste Woche überhaupt alles schreiben? Post! Das Warten auf Post ist eines der wichtigsten Momente hier, im Zellen leben."
Post aus Arad, Post aus Prag, aus Lohe, das freut mich ganz besonders, aber auch aus Kirk und Wien! Post von all meinen Freunden. Die sind alle treu und halten zu mir! Das ist toll! Hätte nie gedacht so gute Freunde zu haben.
Danke Gitti, Du bist wirklich eine tolle Freundin, danke, danke, danke...
Wenn ich aus diesem Teil meiner Geschichte einen Film machen müsste, dann wäre das ein Songtitel. Danke, danke für die Schokolade in den Knast. Danke Anuschka, für die Schokolade, Du bist lieb, Du teilst sogar Deine Geschenke. Ich hatte keine Schokolade für sechs Monate. Das ist wie ein Fest, Du bist sehr lieb. Dein Xaver
"The clouds will be a daisy chain, so let me see you smile again..."
Ich mag zwar Songs wie, Danke, danke für die Blumen von der Tanke von der Barbara Schöneberger, aber auch das; "Ich will keine Schokolade, ich will einen Mann, ...“ von diesen Blue Velvet Jungs, deren Konzerte ich so sehr mag.
Danke, danke Gitti, für die Schokolade, den Kaffee und das Shampoo in den Knast. Danke, Deine Pakete waren immer die wundervollsten. Immer eine neue Lektüre und immer Schokolade und Kaffee. Danke, Danke für das Horten lernen und die Menge an Schokolade, die mir viele Wochen versüßt haben, die ich teilen konnte und mir wie Gold vorkamen, danke Gitti, ich werde mich immer daran erinnern.
Nun habe ich aber Angst, Angst vor der Abschiebung und das Wissen, das ich dann wieder ohne Hab und Gut dastehen werde. Man wird mir wieder alles wegnehmen. Die ersten Tage ohne Pakete im neuen Gefängnis, ohne Post, die werden wieder die kältesten sein. Ohne Schokolade und Lektüre im Gefängnis, aber danke Gitti, "Danke, danke für die Schokoladen in den Knast".

4.Kapitel, nun betrachten wir einmal die Realitäten. Jetzt könnte ich eine Mediation gebrauchen.

Lieber Gott, hilf mir bitte, ich drehe durch ohne Deinen Segen. Keine Messe, kein Pfarrer. Jetzt habe ich schon wochenlang darum gebeten. Wann ich endlich einen Priester zu sehen bekomme. Ich will beichten. Ich brauche eine Erlösung. Fühle mich für so irre viele Dinge schuldig und so gemein angeklagt. Bitte lieber Gott, mach dass ich bald beim Priester einen Beichttermin bekomme.
Anuschka:
"Morgen ist mein Prozess hier, hoffe dann bald nach Wien transportiert zu werden. Werde meine Bücher der Bibliothek hier stiften, oder mitnehmen, ich weiß es noch nicht. Es gibt keine deutschen Bücher. Das werden die ersten sein. Also lasse ich einige da und andere nicht!
Im Angesicht des Feindes; Der Vorleser; „Mein Herz so weiß.“
Kein deutschsprachiger Mensch soll hier je wieder eine solche langweilige und schwierige Anfangszeit haben, wie ich! Hoffe sie lassen die Bücher auch im Bestand und geben sie nicht weg. Man spürt immer noch diese Feindlichkeit gegen alles Deutsche."
Ich erfinde die Geschichte von Anna von Hagedorn... (Soll ich diese auch veröffentlichen, oder nicht? Das ist noch die Frage!)
Endlich holt mich ein Pfarrer ab. Es wird behauptet, mit ihm kann und soll man Sex haben. Es ist der einzige Mann, mit dem man einmal ungestört und unbeobachtet länger in einem Raum ist. Ich bin nervös, habe Sorge und Angst genötigt, oder sogar vergewaltigt zu werden. Irgendwie scheinen mir diese Geschichten aber auch so ungeheuerlich und grauselig, eben damit man nicht mitgeht mit ihm. Er wird angeprangert, wie der Teufel. Nun ist so viel Zeit vergangen, nun will ich auch mit ihm sprechen. Er nimmt mich bei der Hand, wir gehen ewig lange Gänge entlang. Dann werden Türen aufgeschlossen und plötzlich sind wir in einem Trakt, der sich total vom den für Häftlinge unterscheidet. Wir sind in einem Zimmer alleine. Fast eine Stunde.
5. April, Palovina erzählt uns gerade wie schlimm Ihre Mutter ist und war. Sie heult sich richtig aus. Wir halten es kaum aus und haben alle eigentlich gar keine Lust Ihre Seelentröster zu sein. Uns ist sie sehr anstrengend. Andererseits ist sie auch etwas sympathisch, wie sie so beginnt darüber nachzudenken, warum sie hier gelandet ist. Aber das ihre Mutter schuld sein soll. Das mögen wir nicht.
Liebe Anuschka, wie lange wirst Du noch hier sein, hast Du eine Idee, weißt Du schon etwas? Dein Xaver
Ich wollte noch erzählen, wie meine Beichte zu Ende ging. Ich habe große Hoffnungen in ihn gesetzt und darin, dass er mir hilft Hilfe in Tschechien zu bekommen und von all den wichtigen Menschen die ich kenne. Ganz persönliche Sachen und Trauma habe ich berichtet. Aber auch das so schlecht über ihn gesprochen wird. Er hat mich nicht angerührt, aber mir auch nicht geholfen. Er hat gar nichts für mich getan. Hätte ich mich anbieten müssen? Nun, jedenfalls war es ein Highlight meiner Tage und eine enorme Abwechslung und Aufregung!
6. April
Meine Freundin Sabrina trifft mich mitten ins Herz. Sie schreibt mir von einem Telefonat mit meiner Mutter. Diese ist sehr traurig und sehr deprimiert. Sabrina meint, sie wäre kaum zu trösten. Es tut mir leid, wie schön wäre es, wenn sie zu Besuch käme, dann könnte ich sie sicher trösten. Mir geht es hier nämlich jetzt ganz gut. Fühle mich stabil und erwachsen. Habe nicht einmal so große Angst vor einer langen Gefängnisstrafe. Die soziale Sicherheit und das Versorgt sein sind nicht schlecht. Das gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit. Draußen habe ich das nicht. Der Kampf um das tägliche Überleben ist zu groß. Ich schwimme da draußen nicht nur in einem Haifischbecken, wie man so sagt, sondern fühle mich oft sehr verlassen und einsam. Das Leben außerhalb der Zelle ist einfach viel härter. Mein Tempo, welches ich immer zulege ist aber wohl mein Hauptproblem. Bin fast ein Nurd im Internet geworden.
Cyberspace, Du machst mir wirklich Angst und Sorge. Wie komme ich jetzt darauf? Lese den Roman von Henning Mankell "Die weiße Löwin." Was ist wenn man verschwindet. Ich komme mir auch so verschwunden vor.
Träumte heute Nacht davon zu heiraten. Aber vorher habe ich selbst aus mir eine Ritterin gemacht und mich zum Adel geschlagen. Ganz simpel mit einem Plastikschwert. Ein komischer Traum.
7. April
Vom meinem Ex-Freund, dem Gartenarchitekten geträumt. Habe im Traum unsere Wohnung wieder betreten dürfen. Es war schön. Ich habe das Zusammenleben in Prag mit ihm wirklich geliebt. Dann, als ich aufgewacht bin, war es noch da, dieses Gefühl einen lieben Menschen geliebt zu haben. Mir ist ganz warm ums Herz. Was heute auf mich zukommt. Frühlingswetter! Ständig wechselnde Stimmungen. Von wem ich heute Post bekommen werde?
Bin fertig mit dem Strindberg. Brauch dringend wieder Literatur. Theaterleben ist doch sehr anstrengend. Immer diese neuen Engagements und dann wieder neue Städte, neue Mitspieler und Kollegen. Das Theater fordert viel. Bin ich froh, dass ich keine Schauspielerin geworden bin.
Schreibe Briefe in Massen. Versuche alle Freunde zu aktivieren und alle Kräfte zu mobilisieren. Hole mir von überall Hilfe. Erzähle jedem mein Leid. Habe Gott sei Dank ein sehr volles Adressbuch.
"Protection"
Der Name der Rose von Umberto Eco, über ein verschollenes Lachen. Der Teufel ist die Anmaßung des Geistes. Ich tauche ein, in die Welt der Benedektiner Mönche. Und fühle mich recht glücklich. Wieder gutes Wetter. Viel Wind. Nathalie erzählt uns ihre Geschichte. Ich werde traurig.
8.April
Die Tage ziehen jetzt rasend schnell vorbei. Alles dreht sich immer schneller. Ich schreibe und schreibe und habe Gott sei Dank auch genug Briefmarken. Manchmal muss ich haushalten und mir überlegen, an wen ich die aktuellen Briefe zuerst abschicke. Aber dann werden sie nur dicker und länger, wenn sie länger bei mir liegen. Meine Briefe.
9. April
Bin ängstlich, unruhig und nervös!
10. April / Györ
Große Verzweiflung macht sich in meinem Herzen breit!
Heute habe ich mich endlich getraut Abel B. zu schreiben. Irgendwann muss ich das einmal in einer Erzählung zusammenfassen. Diese Begegnung. Diese Reise nach Mallorca. Diese Aufenthalte in Cannes und Nizza. Das große Leben welches ich geführt habe. First Class Flüge, Hotels, Dinners, Gesellschaften und lauter irre reiche Leute!
11. April
Aber mein Brief ist dann doch erst heute losgegangen. Meine Geheimnisse, mein Leben. Das ist eigentlich ein Luxus, dass ich bereits so viel erlebt habe. Romane könnte ich füllen und nicht nur von amourösen Abenteuern und tollen Liebesgeschichten, sondern auch politische Ereignisse und historische Zusammenhänge. Fühle mich wie eine Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts bzw. des 21., welches jetzt gerade begonnen hat.
Lese Stefan Zweig.
Wie gerne hätte ich einmal einen Hund!
Und einige Reisen muss ich machen: Mit der Transsibirischen  Eisenbahn möchte ich einmal bis Wladiwostok fahren und retour. Und dann natürlich die Chinesische Mauer sehen und auf der alten Seidenstraße unterwegs ist. Außerdem nach Timbuktu und in die Südsee.
Grönland lockt mich auch und selber zu fliegen. Wie gerne hätte ich damals auf Mallorca meinen Pilotenschein gemacht.
12. April
Ist die Idee gut? Mein Traumtagebuch hält mich ganz schön auf Trab. Es belastet mich, was ich alles so träume. Aber es fühlt sich auch etwas so an, als wenn ich meine Vergangenheit verarbeite. Also, wie war das Boot fahren und Rudern gehen in meiner Kindheit hatte ich heute zum Thema und den Traum ein Versteck zu bauen, mitten unter einer recht öffentlichen aber sehr romantischen Brücke. Ein Geheimversteck für uns Mädchen. Fünf Freundinnen, die Abenteuer erleben wollen. Und von einem eigenen Hund träumen. Einem Gefährten.
Welche Idee? Was wird passieren? Jetzt bleib mal auf dem Teppich und schweif nicht immer ab! ...ein Hund hier? Auf dem Flur, hab ich einen gehört? Das kann nicht sein? Wirklichkeit, Traum, Visionen und Fiktion beginnen sich zu vermischen. Werde ich verrückt? Muss ich fliehen? Ja, langsam drehe ich durch. Ich entwickle eine Fata Morgana.
Ich erfinde wieder Fluchtträume. Über die Dächer. Ein Sprung ins Tiefe und dann ab die Post. "Der Tote Tag" von Ernst Barlach.
13. April
Post von meinem Vater, die mich wirklich sehr traurig macht.
Interessant, das ich mich hier im Zellenleben so geborgen und so gut aufgehoben fühle. Das liegt bestimmt an den vier super netten Mädchen, mit denen ich hier zusammen lebe. Deren Geschichten, die gehören auch erzählt. Dieser genaue Rhythmus hier und die vielen Regeln, die geben mir ein Korsett, in dem ich mich recht gut bewegen kann. Und so viel Zeit zum Arbeiten, zum Schreiben. Habe ein Buch begonnen mit kleinen Erzählungen.
Es geht dabei um die Orte meines Lebens. Im Moment bin ich in New York und berichte, was mir dort alles so passiert ist. Eine große ungeheuerliche Stadt, in der man wirklich täglich sehr viel erlebt, wenn man sich frei und ungezwungen bewegt und neugierig und mutig!
Ein Kind verirrt sich im Dschungel der Großstadt und braucht ewig, bis es wieder nach Hause findet. Kein Problem, kein Ärger, niemand hat sie vermisst. Sie darf sich alleine und sehr frei bewegen, sie ist noch keine acht Jahre alt.
14. April, mitten in der Woche. Die Wochentage verschwimmen, aber die Sonne scheint warm und sehr hell.
Darling, where are you, I miss you!
Jakob
Jakob, danke, wieder ein Zettelchen von Dir, beim Hofgang. Habe es bereits irre vermisst! Alles hat hier seine Ordnung. Auch die Liebe. Die Jungs sind ziemlich treu und konstant in Ihren Zuneigungsbeweisen. Ich habe eine Vision. Denke mir aus, dass das hier alles nur ein Film ist und wir am Abend ins Hotel gehen und dann alle wild durcheinander, jeder mit jedem Sex hat. Da alle so nervös sind vom Haftleben, in das sie sich hineinversetzen müssen tagsüber, während gedreht wird. Gerät abends alles ziemlich außer Kontrolle.
Das ist eines meiner Lieblingsphantasien.
Es ist kaum zu glauben, wie einem die Enge der Zelle nach einigen Monaten auf die Nerven geht! Also ich habe das Buch Quergelesen und sofort begonnen eine eigen To do Liste zu machen und einen Plan. Soll ich mit der Scientology Kirche zuwenden?
Was mir Arbeit bedeutet?
Kaum zu glauben, ein Freund aus Wien schreibt mir, dass ich mein Schicksal absitzen muss. Das ich sicher schuldig bin und halt dazu stehen muss. Er wünscht mir eine gute Bekehrung und eine besinnliche Zeit der Einkehr und Stille. So ein ... A.!
Wie gerne ich arbeite. Mein Dasein hier empfinde ich auch als Job. Und ich schreibe fast mehr als dreizehn Stunden täglich. Soviel könnte man in einem anderen Leben ja gar nicht schaffen. Aber, ich habe ja auch wirklich gar nichts zu tun, außer zu schreiben.
Also, ist das mein Job.
Wenn ich nur endlich eine ganz richtig und normale Arbeit hätte, eine Festanstellung, ein regelmäßiges Gehalt. Frauenarmut ohne Verdienst, das bringt einen um!
Adelig sein oder sich als Monarchistin zu begreifen und die Aristokratie als Sozialisierung gut zu finden ist ja heute ein sehr spezielles Thema. Ich will es sein, in meiner Haltung und in allem, was ich tue! Habe mich ja vor ein paar Tagen im Traum erst zum Ritter geschlagen.
My baby took my heart from me,
she packed it all up in a suitcase
Lord, she took it away to Italy, Italy …

5.Kapitel; Ein Rückblick in meine Vergangenheit, meine Liebe zu Italien, gestern und heute.

Ich träume schon immer von einem Leben in Italien.


Ich liebe die Kunst und das Lebensgefühl dort. Aber auch den Lebensstil und eben das gute Leben. Else Lasker-Schüler begleitet mich in diesen Tagen. Das hat sie schon früher. Ich liebe Ihr gesamtes Werk.
Meine Fragestellung in der letzten Woche war, was mache ich falsch um eine Arbeit zu finden und zu halten. Warum behalte ich nie lange eine Stellung?
Da sich das nicht nur auf mein Berufsleben bezieht, sondern auch auf meine familiäre Situation und auf mein Privatleben, möchte ich herausfinden, was ich falsch mache.
Da ich in Bezug auf meinen Glauben an die katholische Kirche gerade eine sehr große Fragestellung erlebe, habe ich mich der Scientology Kirche zugewandt in der Hoffnung dort Lösungen und Antworten für meine Themen zu finden.
Heute Nacht geträumt, ich bin in einer Kirche, die abbrennt. Die Türen waren von außen verriegelt. Keiner konnte hinaus, wir sind fast alle verbrannt und beinahe gestorben, bis wie durch ein Wunder der Brand von einem Gewitter gelöscht wurde. Es gab über dreihundert Tote. Ich habe überlebt und geholfen die Leichen zu vergraben.
Ein Horror, aber zurück, zu meinem Thema: So interessiert es mich zum Beispiel dafür, in einer Gemeinschaft von Menschen zu erleben, die sich und die Welt verbessern wollen. Dass das Gute siegt und siegen kann, wenn es sich aufmacht, das Böse zu begreifen und zu schwächen, daran glaube ich. Der Traum wird wahr. Ich erinnere mich an einen Film, in dem waren Juden so eingesperrt, in England, aber es hat keiner überlebt. Gott hat kein Gewitter geschickt. Das war mein Traum. Ich hoffe aber, dass ich diese Hoffnung niemals aufgeben muss. Und das Gute wirklich siegt, eben im Kampf gegen das Böse.
Wie schwer mein Herz ist!
Nachtwachen! Bonaventura macht mich sehr nachdenklich. Ich komme immer wieder auf verschieden Tollheiten. Schreibe die süßesten Liebesbriefe an Zsolt. Bin so verliebt. Alle anderen Verehrer können mir wirklich gestohlen bleiben. Sein Foto drück ich an mein Herz. Jede Nacht vorm Einschlafen küsse ich es und träume, träume dass er mein wirklicher Geliebter wird. Der geliebte Mann meines Lebens. Sein Briefe sind mir das Liebste und heiligste, was ich hier besitze!Von Tag zu Tag wird meine Laune schlechter. Alles geht mir hier auf die Nerven! Es ist so eng, so eng hier. Die Zellen sie geben jedem nicht einmal zwei Quadratmeter Platz. Ich drehe durch! Da muss man ja Klaustrophobie bekommen.
Heute scheint die Sonne! Denke immer wieder an Mutter Courage. Frauen können wirklich stark sein. Als meine erste Herangehensweise war es herauszufinden, wie ich mir eine berufliche Zukunft erträumen würde. Also was sind meine Träume heute? Ich will hier raus! Freiheit! Frei sein, ich will nur noch frei sein. Gefängnis, das ist doch wirklich eine Sackgasse. Endstation Sehnsucht!Die Antwort ist eigentlich neu und doch alt. Also ich würde gerne in die Lehre und Forschung gehen können und universitär einen Fuß hineinbekommen in das Getriebe derer, die denkend die Schüler von morgen dahin bringen können sich besser zu entfalten und weniger Fehler zu machen, als wir bzw. meine Generation es noch getan hat. Dahinter steht auch eine Genderthematik. Als nächstes schaue ich wieder einmal auf die Realität. Und dann bin ich wieder bei Brecht und bei der Arbeit von Peter Zadek am Deutschen Schauspielhaus. Ich bin wirklich eine Zeitzeugin, dieser Zeit. Lulu mit Susanne Lothar und Andi, und all die Gastspiele. Reineke Fuchs von Bogdanov und, und, und wie ich diese Zeit dort geliebt haben. Minks und seine Bühnenbilder. Das Ensemble und die Routine der täglichen Abendvorstellungen. Die Stimmung im Haus mit Paulus Manker und all den anderen wie Uwe Bohm und die Heldinnen, die Frauen" Heute Nacht war ich in der Kunstakademie in Prag, wie wir hinten bei den Bildhauern fotografiert haben und wie ich mich entspannt habe, angelehnt an die Objekte mit der Sonne zu schmusen. Mich unter dem Auge der Kamera zu rekeln. Ich liebe es Model zu stehen.
"I am a model..., forever?"
Liebe Anuschka, ich weiß Du träumst genauso von Flucht, wie ich. Aber wir müssen hier durchhalten. Mein Traum Dich zu heiraten ist das Beste. Ich liebe Dich und freue mich so Dich getroffen zu haben. Geh nicht weg ohne mir weiter zu schreiben. Ich muss sicherlich noch zwei Monate oder drei hier bleiben. Bitte bleib meine Freundin, ja. Dein Xaver
P.S. ich bin sehr eifersüchtig, wegen dem Jungen vom anderen Trakt, der immer sagt wie schön Du bist!
Also, in der Schweiz habe ich eine sogenannte ruinierte Position. Meine Karten auch schlecht. So ein schöner Tag. Die Sonne scheint richtig in mein Herz. Ich hatte sehr viel Aufmerksamkeit und Scheinwerferlicht. Alle mögen mich. Wie beliebt ich bin. Das ist wirklich erstaunlich. Und in Arad ist das Niveau so hoch, dass ich kaum mithalten kann, auf der Uni. Dann blicke ich über meinen Tellerrand hinaus und sehe Chancen. Nur diese gehören gut vorbereitet. Und dann sehe ich mein privates und familiäres Leben an und weiß genau, dass ich meine Bindungen erhalten will. Zurück zu den Grundlagen und Daten aus “Probleme der Arbeit!”
Franz Kafkas, Prozess und Amerika sind die Werke die gerade meinen Alltag füllen. Heute Nacht habe ich dann davon geträumt, dass ich einen Wald durchqueren muss, ganz allein, der fürchterlich wild und gefährlich ist. Zum Schlafen suche ich mir immer einen großen Laubhaufen und buddle mich ein.
Ich vermisse den Wald. Es wäre schön, wenn ich mit dem Job als Dozentin beginnen könnte. Auf dem Land zu leben. das wird mir gefallen. Der Wald am Stadtrand, war ja lange ein wichtiger Bestandteil meines täglichen Lebens. Bäume, Natur, freie Tiere. Ich möchte wieder frei sein. Ich fühle mich im wahrsten Sinne des Wortes eingesperrt!
Erst einmal die Lernsystematik und Stundenplangestaltung, was mir sofort Probleme macht, weil ich im Moment meinen Tagesablauf nicht wirklich steuern kann. Dann stolpere ich über das Wort “Beingness!” Also, ich zitiere hier erst einmal die Bedeutung laut dem Buch von Seite 147:
Der Zustand des Seins ist als das Ergebnis davon definiert, eine Identität angenommen zu haben. (Aber wer bin ich?)
Zum Beispiel den eigenen Namen, der eigene Beruf, die eigenen körperlichen Merkmale. (Wie sind meine?) Blaue Augen, braune Haare, ein hübsches Lachen und sonst?
Jedes oder alle könnten die eigene Beingness genannt werden. Eine Beingness wird von einem selbst angenommen, wird einem gegeben oder erreicht. “
Also wen gibt es dann heute? Da benutze ich einmal das ARK Dreieck:
1. Eine Frau die, die Affinität hat zu glauben sie könne die Sterne vom Himmel holen.
2. Eine erwachsene Frau, eine abenteuerlustige Visionärin, die sich auch als Kampagnenentwicklerin für die Theaterszene sehen könnte und als Propagandistin und Sprachrohr für Menschen und deren Meinungen, die zu kurz kommen. So habe ich z.B. heute einmal einen Leserbrief wie folgt entwickelt. (Der ist scheinbar verloren gegangen!)
Heute, an einem Märztag in New York, grau und ernst habe ich mir vorgenommen einmal die Geschichte meiner Ehe mit Peter von Malzahn von der schönen Seite zu betrachten. Eigentlich möchte ich für Maria und Sophia Erinnerungen festhalten, warum es sie gibt und warum sie die Eltern haben, die sie eben haben und warum es auch keine anderen hätten sein können, aber das habe ich bereits erzählt! Also, ich bin die Tochter einer sehr verträumten Frau. Meine Mutter hat immer erzählt, dass die Rehe in Ihre Wiege geschaut haben und wie sie über den Berg laufen musste, um in die Schule zu kommen. Im letzten Kriegsjahr ist sie geboren, in Meran. Dieses Bild vom Haus am Waldrand hat sie sich jetzt wieder zurückgeholt mit Ihrem Alterssitz in Zehlendorf. Dazu kommt noch Ihr starker Glaube an die Liebe und an eine Familie mit vielen Kindern. Überhaupt das Glück Kinder mit einem Mann zu haben, den man über alles liebt, dass ist der Grundpfeiler ihrer Überzeugung. Und so ist es eine ewige Tragödie gewesen, dass Ihr erster Mann, Ihre erste Liebe, mein Vater eben nicht dieser Mann war. Sondern Ihr zweiter der Barnim Friedrich. Kunst und Musik, sowie die schönen Dinge, vor allem der schöne Gedanke und der Glaube an eine gute Gesellschaft, das hat sie als wesentliche Inhalte und tägliche wichtige Beschäftigungsfelder geprägt. Wir waren zu Hause fünf Kinder. Ich war die Älteste und meine Geschichte beginnt eigentlich an der Akademie der bildenden Künste in Arad. Meiner ersten Erinnerungen sind der dortige Garten und ein Esel, der darin lebte, dann kommt gleich Felix mit seinen Marionetten und dem Holzbein. Sein Atelier hat mich am Meisten beeindruckt.
Danach kommen Erinnerungen an diese irren langen Gänge und diese Hausfassade mit der Treppe. Die Akademie hat mich als Gebäude sehr beeindruckt. Später war ich sehr glücklich dort studieren zu dürfen. Wenn ich durch die Gänge gelaufen bin, fühlte ich mich wieder, wie das kleine Mädchen von damals. Mein Vater sagt er hätte mir den Namen Anuschka gegeben, weil er immer ein kleine Mädchen haben wollte, dass malt. Meine Mutter erzählt von einer Reise nach Prag, kurz vor meiner Geburt in der sie ein Buch in einem Schaufenster gesehen haben, mit dem Titel „Anuschka“. Darauf war ein Mädchen mit einem Pinsel und einer Staffelei abgebildet. Da ich irgendwann kein kleines Mädchen mehr sein wollte, wollte ich auch nicht mehr Anuschka sein. Jetzt bin ich nur noch gerne für die ganz alten Freunde und für die Menschen, welche mich seit der Kindheit kennen, bzw. für die die mich an solche Menschen erinnern, die Anuschka.
Meine neue Kollegen und Teamleiterin hier in Arad hat jetzt so nett Anuschka gesagt. Hier in Arad mag ich vielleicht auch Anuschka sein. Na, mal schauen.
Also, meine Geschichte für Maria und Sophia, meine Töchter, aufgeschrieben. Für mich ist es ein Horror nicht mit ihnen zusammen zu leben. Neun Tage im Monat, das ist mir einfach zu wenig.
Heute lese ich mal wieder Iphigenie. Diesmal die Fassung von Gerhart Hauptmann, "Iphigenie in Delphi". Zwist und Unglück das ist auch der Inhalt meines Lebens geworden. Wie kann man ein Unheil abwenden? Wie kann man seine Hoffnung auf das Menschliche wieder finden?

6. Kapitel über die Zukunft

Die Liebe zu meinen Töchtern und meinem Schatz, sind mein größter Halt.

Meine Töchter, die mir so sehr fehlen und die ich so vermisse, die versuche ich mir herzuholen und ihnen nah zu sein, durch meine Erzählung, damit sie wissen, wie sehr ich sie liebe.
Ich sitze im Arbeitszimmer von der Katja, ihr Mann Franz sitzt nicht weit auch am Computer. Alle schreiben und rundum ist es sehr kreativ.
Normalerweise spielt er am Klavier. Ich kenne ihn eigentlich nur klavierspielend, diesen tollen Pianisten. Und aus Katja ist inzwischen wirklich eine gute Malerin geworden.
Als ich klein war, und meine Mutter mit dem Barnim nach Prag gegangen ist, damals bin ich noch zwei Jahre bei meinem Vater und der Katja in Arad geblieben. Mit Katja verbindet mich eine schöne Erinnerung, an eine gemeinsame Reise, nach London, oder sogar zwei und natürlich die Reisen, in ihr elterliches Schloss, nach Heimstadt. Ihre zärtlichen Gutenachtküsse und die Art, wie sie zu mir als kleines Mädchen lieb war, haben mich damals getröstet, dass meine Mutter so irre weit weg gewesen ist. Außerdem war ich irre stolz, dass sie eine Baroness war und die Familie der Freiherrn von Malzahn hat mich sehr beeindruckt.
Ebenso wie die Familie der von Reitenach und meine spätere Omi, die Christa Friedrich. Dieser Hang alles aristokratische so als eigne Welt, in der ich auch zu Hause sein wollte anzunehmen kommt sicher aus all diesen Beobachtungen. Ich wollte immer einen Grafen heiraten. Dieser Wunsch begann mit fünf oder sechs Jahren, als ich die ersten Hochzeiten erlebt.
Als ich acht Jahre alt war, heiratete meine Mutter dann den Barnim, das kam mir aber eher vor wie Joko Ono und John Lennons Hochzeit, wenn ich daran heute zurück denke. Sehr exotisch waren meine Mutter und der Barnim mit langen Haaren und Vollbart auch sehr extravagant. Nun, Tanja und ich waren glücklich mit dieser neuen Welt einer eigenen und richtigen Familie, auch wenn wir noch im Studentenwohnheim in Franzensfeste lebten und es keine eigene Wohnung gab. Mittags aßen wir oft in der Mensa und wir waren so richtige Unikinder, mit Kinderladen und vielen Freiheiten. Damals entwickelte ich eine etwas spießige und elitäre Vorstellung von einer feinen Welt in der ich leben wollte. Einer Villa oder einem Schloss und sehr viel Geld. So, wie eben die Friedrich-Großeltern lebten. Mindestens, genauso wohlhabend wollte ich sein. Unsere Welt sah aber anders aus. Nur das ich es liebte, das brave Mädchen in Lackschuhen zu spielen und meine Mutter mir lieber Latzhosen und „Roots“ anzog. Hübsche Kleider mit Schleifen und Schühchen, das mochte ich. So gewöhnte ich mir an, die Chorkleider und das Spitzenblüschen bei jeder Gelegenheit zu tragen. Stundenlang ging ich in die Bibliothek und las alles Romane über sämtliche Königshäuser und Adelsfamilien. Wie man sich benimmt und wie man sich zu benehmen hatte, studierte ich genau. Den Knigge lernte ich im Sommer am Mondsee auswendig. Ich weiß noch wie mich Annette und Barnim erstaunt fragten, als wir da so in der Sonne lagen, warum ich mich dafür interessiere und ich sagte, ich würde jederzeit auch in der Lage sein wollen, einen Prinzen oder Grafen heiraten zu können und mich gut in der Etikette auszukennen. Denke an den Roman von Ernst Jünger: "Auf den Marmorklippen"! Was bedeutet uns heute die abendländische Idylle. Und die Haltung der Adeligen?
Ich weiß noch wie ich später einmal mit bekam, wie meine Schwiegermutter am Telefon einem ihrer Brüder erzählte, wie gut ich mich auskennen würde und wie geschickt ich wäre in allen Handhabungen und Gewohnheiten. Also, dass ich Ohrstecker mit Perlen tragen wollte und Perlenketten, wie meine Friedrich-Omi, dass wusste ich ab dem Tag als wir sie kennenlernten.
"Einsamkeit ist besser, als schlechte Gesellschaft!"
Überhaupt waren die Besuche in Stuttgart in der Hohenzollernstrasse mit all den Schätzen aus früheren Jahrhunderten, den Damast-Servietten und silbernen Servietten bei jedem Essen genauso wie das Meissner Porzellan in Regensburg für mich ein „muss“! Nur habe ich nie begriffen, warum sie so wenige Freunde hatten und kein gesellschaftliches Leben pflegten.
"Das Sinnreich der Erde!" von Konrad Weiß, ein Buch aus der Bibliothek meiner Großmutter. Sie war sehr belesen. Ich glaube sie hatte mindestens 12 Meter Bücherregale in allen Salons und Fluren. Das Ringen um das Lyrische ich und um Gotteszusammenhänge und das persönliche Weltverständnis, das war ihr Leben. Ihre Biografie sollte man irgendwann veröffentlichen. Ich habe sie sehr bewundert.
"Zeugen sind besser als Urkunden."
Darum lieb ich es jetzt auch so beim Urliopa Gerlach, es ist als würde ich mir meine Großeltern zurückholen, nur dass bei ihm alles ganz eng ist und zusammengerückt. Aber das Harendy Porzellan und all das Silber genauso, wie die ganzen Vitrinen voll mit Erinnerungsstücken sind für mich die Schätze der Großeltern, die irgendwann auch einem einmal gehören sollten.
"Stille des Herbstes und Haus des Lebens" von Albin Zollinger lese ich gerade. Der Einfluss von Hölderlin und Rilke ist spürbar. Ich nehme ihn als Vorbild. Erinnerungen, Träume, Landschaften und Ereignisse miteinander zu einem Zeitzeugendokument zu verflechten.
"Wer anderen hilft wird nicht arm sein, wenn er stirbt!" Mit sechs Jahren zog ich von Arad nach Prag, weil mein Vater ein Stipendium für Japan bekommen hat. Dieser Wintertag an dem er mich in die Fremde brachte war der traurigste Moment meines Lebens. Ich werde nie vergessen wie ungern ich ihn verließ und was es für mich für eine Katastrophe war, zu meiner Mutter, die ich zwei Jahre nicht gesehen hatte und gar nicht mehr kannte zu kommen. "...eine Katastrophe!" Ich liebe es Nina Hagen dieses Wort verzerrt in dem Song: „Romeo und Julia“ mit Udo Lindenberg. Überhaupt zwei Sänger und Stars, die ich total liebe. Ich kam mir vor wie ein Aschenputtel und habe jahrelang darüber geweint, dass ich meinen Vater nicht mehr sah. „Weine nicht, Anuschka!" Zwar war es nett plötzlich eine Schwester zu haben aber ansonsten habe ich gar keine gute Erinnerung. Ich fühlte mich sehr hässlich, sehr im Stich gelassen und sehr verlassen. Dieses Gefühl holt mich immer wieder ein und passiert mir immer wieder in meinem Leben. Wobei ich zwar versuche etwas selbst zu analysieren um mir zu erklären, warum mir was passiert im Leben, aber ich glaube nicht wirklich zu begreifen was eigentlich wie zu begründen ist. Es kann auch sein, dass ich indirekt meiner Mutter einen ewigen Vorwurf mache, dass sie mich bei meinem Vater gelassen hat bzw., dass sie sich von ihm getrennt hat. Mich mit anderen Rollen und Personen zu identifizieren, das hätte eigentlich auch eine gute Schauspielerin aus mir gemacht. Aber ich wollte ein größeres Leben.
"Liebesgeschichten, die gut ausgehen" von Isabel Allende, Doris Dörrie und anderen, die brauche ich immer wieder und an ein Happy End glauben zu können. Scheidung der Eltern das ist immer ein Drama, für jedes Kind. Ich habe es auch besonders schlimm empfunden. Wenn dem so ist, das ich damit auch noch heute meine Familie vor den Kopf stoße, dann tut mir das leid. Weil ich meiner Mutter ihre Liebe und ihre Ehe mit dem Barnim wirklich gönne und denke, dass sie sehr glücklich ist.
Perspektiven, wie man etwas betrachtet und in welchen Zusammenhängen vergangene Ereignisse bewertet werden haben immer auch eine Bedeutung für das Heute. Daher möchte ich klug sein und niemanden verletzten und schon gar nicht die Zukunft meiner Kinder irgendwie negativ beeinflussen. Mut zur Wahrheit, bedeutet eben auch sich nicht zu scheuen vor der Kritik und den Gemeinheiten der Allgemeinheit. Dem hässlichen Gerede zum Beispiel.
Ich liebe es, wenn ein zartes Band gesponnen wird, zwischen Ereignissen, Gedanken und dem Wollen und Träumen. Was das für schöne Namen sind: Isamu, Reiko, Goro, Nomi, Shidzue. Was ist das, ein japanische Identität? Denke immer an den Kimono, den meine Mutter getragen hat. Das muss doch eigentlich ein Geschenk meines Vaters aus Japan gewesen sein. Die Bilder, das Wörterbuch und all die Pakete und Geschenke, die aus Japan kamen, wie ich sie mochte. Wie ich mich nach einem Leben in Japan gesehnt habe. So gerne hätte ich meinen Vater dorthin begleitet, so gerne wäre ich bei ihm gewesen. Julie Shigekuni, die die Brücken der Sehnsucht geschrieben hat, berührt mich sehr. Ein neues Leben in San Francisco zu leben, als Japanerinnen. Das ist bestimmt schwer gewesen. Ich identifiziere mich immer mit den Kirschblüten und dem Sushi-Essen. Vielleicht liebe ich daher den Frühling in Meran so sehr. Von den Buchverlagen in Arad ist mir der Diana Verlag eigentlich ganz fremd. Ich würde am liebsten für den Deutschen Buch Verlag schreiben. Bei dem gefällt mir alles. Das Layout und die Auswahl der Autoren und Geschichten, die klassische Präsentation und die Qualität.
Ein neuer Tag, Franz Leslie arbeitet an den drei Beethoven Sonaten Nr. 1 A-Dur, Nr. 9 A-Dur und Nr. 10 G-Dur für das Konzert am 17. Januar in der Münchner Residenz im Max-Joseph Saal mit Andrea Gajic. Katja schreibt und ich sitze nach einem schönen Frühstück in dieser kreativen Atmosphäre und denke an meine Mädchen in Kirchdorf, die jetzt aus der Kirche kommend glücklich mit der Gerlach-Cousinage spielen. Zu mindestens hoffe ich das.
Ob sie im großen Haus sind, oder bei den Großeltern?
Dietrich Dörner, "Die Logik des Misslingens", strategisches Denken in komplexen Situationen. Das beschäftigt mich immer und immer wieder. Es ist schon eigenartig gewesen, wie sich alle aus dem Landhaus zurückgezogen haben, als ich dort das Revier übernommen habe. Weil ich so viel verändert habe, weil ich alle Erinnerungen zerstört habe und neue Räume und Welten entstanden sind. War es Rivalität oder Ablehnung, ich mochte sie im Grunde alle gleich gern, meine Schwägerinnen. Und haben auch jetzt noch so schwesterliche Gefühle, geprägt jetzt von negativen Erinnerungen und auch wirklichen Verwunderungen und Schmerzen.
Nun gut, das ist ein anderes Kapitel. Man soll eben keine Experimente machen. Es braucht immer eine Situationsanalyse, um eine Realität zu begreifen. Fern- und Nebenwirkungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Negative Reaktionen werden falsch interpretiert und dann scheitert man an der Realität. Hier geht es um meine Erinnerungen an den Vater meiner Töchter und unsere gemeinsame Zeit. Wie es begann. Nun es begann an einem Szecheny–Cocktail im Johanns Club in Wien. Ich lerne damals meine Schwiegermutter kennen, eine geboren Szecheny, Veronika F. Irgendwie gefiel ich ihr und eindeutig war sie auf der Suche nach einer passenden Frau für Ihren Ältesten. Also sie lud mich ein, einmal auf Besuch in das Dorf und ihr Gutshaus zu kommen. In der Folge wurde ich zu einem Sommerfest von Xaver, meiner späteren Schwägerin eingeladen, die nach England zum Studieren ging. Auf diesem Fest sahen wir uns zum ersten Mal. " Mir träumt von einer Liebe sogar, einer schweigsam schönen und reinen, wie jene erste, heilige war, und ich kann noch um sie weinen." Gedichte von Hesse, habe ich in der Hand. Jedenfalls erinnere ich mich kaum mehr an dieses Sommerfest. Nur das uns auch die Gegend gezeigt wurde, wir Retz und seine Kellerwelten kennenlernten und sehr viele Gäste auch aus Deutschland da waren. Zuweilen. "Wenn mich der fernen Kindertage, Gedächtnis plötzlich überfällt, das ist wie einer alten Sage, von Dichtersang verklärte die Welt. Dann muss ich still die Augen senken, und jener hellen Zeit, beklommen und wie einer denken, der einer schwere Schuld bereut." Diese erste Reise über die Wachau und die Dörfer im Weinviertel wird mir immer in Erinnerung bleiben, weil ich die besonders lieben gelernt habe. Habe ich ja später oft im Auto gesessen, zwischen Arad und Kirchdorf, querfeldein. Sehr malerische Himmels- und Landschaftsbilder haben sich mir so eingeprägt und ein große Liebe zur Natur des Weinviertels.
Blume, Baum, Vogel "Bist allein im Leeren, glühst einsam, Herz, Grüß Dich am Abgrund dunkle Blume, Schmerz. Reckt seine Äste, der hohe Baum, Leid. Singt in den Zweigen, Vogel, Ewigkeit. Blume, Schmerz ist schweigsam, findet kein Wort, der Baum wächst bin in die Wolken, und der Vogel singt immerfort." Ich habe eine große Affinität zu Landschaften. Meine Zeit mit Alfred, als wir uns Brandenburg angesehen haben und meine Ferien und der Lüneburger Heide und im Teufelsmoor, die haben die Liebe zu der Ruhe in der Natur und dem Blick über die Felder geprägt. Fontane ist auch einer meiner liebsten Schriftsteller. Ich lese sie immer und immer wieder seine Werke. Besonders der Stechlin hat es mir angetan. Die Herzenskonflikte und das Nachdenken, sind alles nur Plaudereien und Dialoge, in denen verschiedene Charaktere irgendwie gemalt werden. Es gibt kaum eine Geschichte, kaum eine Handlung und doch so viel Poesie und Sprache und was alles zwischen den Zeilen steht! Wenn man so z.B. Wand an Wand wohnt, wie ein Häftling und den auf der anderen Seite nur beim Hofgang sieht, dann mag man das. Man klagt seine Not und das reicht um sein Dasein als Figur in einem Buch zu rechtfertigen. Im Theater ist das anders, da braucht es den Widersacher! Weiter in meiner Geschichte: Später wurde ich zur Hochzeit von der älteren Schwester Theodora mit dem Anton Fugger eingeladen. Von damals gibt es bereits ein schönes Foto von mir im Park und bei den Sonnenblumenfeldern, ebenso Bilder wo Konrad und ich an einem Tisch sitzen. Wir sind uns aber nur freundlich begegnet, weiter nichts. Im Jahr x haben wir uns dann auf einem großen Fest in Zürich wieder getroffen. Damals bat ich ihn spontan, weil er so verloren in der Gegend stand, ob er nicht mein Tischherr sein möchte. Wir saßen dann an einem Tisch, an dem uns keiner kannte und wurden gefragt, ob wir ein Ehepaar seien. Wir lachten, schauten uns an und er meinte, was nicht ist kann ja noch werden. Damit begann unsere Romanze. Wilhelm Schmid steht in meinem Regal zu der damaligen Zeit: was jeder einzelne für das Leben auf dem Planeten tun kann, "Ökologische Lebenskunst“. Ich bin begeistert. Wir haben eine neue Lebenserwartung. Ich liebe offen Grenzen und Beziehungen. Die Unsterblichkeit wird zum Thema und das sich verewigen. Der imperativ lautet: Handle so, dass Du die Grundlagen Deiner eigenen Existenz nicht ruinierst." Dazu brauchen wir aber Analysen und Zusammenhänge. Also weiter, was ist aus meinem Leben geworden? Wir verbrachten einen sehr schönen Abend und ich trennte mich mit dem Versprechen ihn einmal im Sommer zu besuchen, meinen zukünftigen Ehemann. Ich arbeitete damals für die Prager Werkstätten bei Arad und lebte aber in Prag. Damals bauten wird die Kaffehauskette Einstein und ich war zudem in ein Kaufhausprojekt involviert für das ich die Einrichtung visionierte und zeichnete. Ich musste daher für die Werkstätten Betreuung einmal im Monat hin und her reisen. Bei so einer Fahrt machte ich dann einmal Stopp in Kirchdorf. Und wir hatten das erste Mal Zeit etwas miteinander zu plaudern. Er war sichtlich verwundert und erfreut, dass er das Gefühl bekam ich könnte mich für ihn ernsthaft interessieren und begann mir zu schreiben, nachdem ich wieder in Prag war. Im Sommer nahm ich mir dann Zeit für eine Woche nach Niederösterreich zu kommen. Das war aber genau die Erntezeit und so sah ich von meinem angedachten Verlobten eigentlich gar nichts, außer Staub und Dreck. Seine Eltern hingegen, gaben sich große Mühe mir eine schöne Zeit zu machen und zeigten mir die ganze Gegend. Györ hat mir besonders gut gefallen. Keine Bücher im Haus, aber alte Möbel und einige Erinnerung an das Schloss, welches am letzten Kriegstag abbrannte. Samt berühmter Klimt Bilder und anderen. Ich schlief in einem altmodischen hübschen Gästezimmer, welche für immer mein Lieblingszimmer in diesem Haus werden sollte und aus dem ich später dann einmal die Küche machte, weil ich immer dort sein wollte. Ich liebte den Blick aus dem Fenster auf die Kastanie und hatte lauter schöne Gefühle und Emotionen, wenn ich dort hinaus blickte. Franz de Montaigne, Tagebuch einer Reise nach Italien war damals meine Lektüre. Man reist um sich frei zu machen. Das stimmt. Ich reise schon lange immer von Prag nach Wien und dann über Arad wieder zurück. Ich kenne ganz Deutschland und ziemlich viel von Europa. Mit meinem Vater war ich öfters in der Toskana. Die habe zu lieben begonnen, seit wir unsere Maturareise dorthin unternommen haben. Florenz und die Uffizien sind fest eingeprägt in mein Herz. Alle berühmten Gemäldegalerien auf der Welt möchte ich gerne einmal bereisen. Ich beschäftige mich mit dem Bewältigen von Krisen. Immer noch suche ich nach einem guten Thema für meine Promotion. "Krise als Chance" von Kurt Tepperwein. Der Sprung ins kalte Wasser. Der ist mir gelungen, mit dieser Verlobung.
Da ich nach diesem ersten Weihnachtsfest in der Familie, als wir uns verlobten wieder nach Prag, in mein romantisches Pförtnerhaus ging, blieb uns nur das Briefeschreiben.
Dazugehören wollen und Anerkennung haben, als Ehefrau, als ein Teil der Gesellschaft. Dafür muss man eben mit machen, aber kann ich das? Ich liebe doch die Opposition.

7.Kapitel; es herrscht Krieg nicht nur in meiner Seele!

Ich stecke immer wieder in großen Krisen. Warum?
Briefeschreiben als Ventil der Erlösung und der Kommunikation?
"Meine zukünftige Frau, Du weißt das ich Dich fragen werde und das unsere Verlobung bevorsteht, aber willst Du das wirklich? Mir ist es recht, wenn Du Dir Zeit lässt. Du musst nicht gleich Dein Zuhause im Schloss aufgeben. Lass Dir Zeit, ich werde warten. Dein Peter"
Das tat er auch sehr nett und ich fand ihn sehr liebevoll und süß. Er kam dann zweimal nach Prag. Einmal noch vor der Verlobung, das war eine echte Brautschau und beim zweiten Mal für die standesamtliche Hochzeit, die wir in Prag machten, weil ich so hoffte, dass die Friedrich Familie dazu kommen würde und irgendwie Anteil nehmen würde. Aber sie kamen nicht, nicht einmal zum Hochzeitsessen und gratulierten uns auch gar nicht. Ich weiß nicht einmal ob wir sie besucht haben, als frisch Verheiratet. Ich glaube nicht, das Verhältnis war damals recht angespannt, weil mein leiblicher Vater der Brautvater sein sollte und wir schon mitten in den Vorbereitungen für die Trauung im März in New York steckten.
Donner Summer, back in love again. Soll ich es wagen, diese Ehe, ohne Liebe?
Ich war nicht besonders glücklich und beschloss für zwei Wochen ins Kloster zu den Klarissinnen zu gehen um für diese Ehe zu beten. Das hätte ich dann wohl auch während der Ehe regelmäßig machen müssen, damit sich all die Schwierigkeiten und Probleme, die dann kamen nicht so ausgeweitet hätten. Jedenfalls gelang es uns eine wirklich feierliche große und elegante Hochzeit zu haben. Ich war irgendwie berührt von der Anteilnahme und der feierlichen Prozession mit immerhin dreißig Paaren, die vor uns in die Kirche einmarschierten.
Leider stellte sich heraus, dass all diese Menschen irgendwie den Kontakt zu uns nicht suchten und auch keinen gesellschaftlichen Umgang pflegen wollten, sondern diesen Anlass auch dazu nahmen, sich zu distanzieren. Lag es daran, dass ich keinen aristokratischen, österreichischen Stammbaum hatte, oder an meiner Art? Ich weiß es nicht, denke aber ersteres. Ich war zu Deutsch und dass meine Mutter in Meran geboren war und ich mütterlicherseits ja sehr viel österreichische, gute Verwandtschaft hatte, sah man nicht, weil keiner von denen anwesend war. Und die Katja von Malzahn, die mit Ihrem Bruder und dessen Familie meine mütterliche Seite vertreten hat, war wohl auch zu Deutsch. Aristokratin, aber aus ganz anderen Linien und Zweigen, ohne Berührungspunkte. Isabeau von Bayern, eine Wittelsbacherin wurde mein Vorbild. Sie interessiert sich vor allem für Kunst und Literatur. Ich auch. Christine de Pizan´s Werk wurde von ihr gefördert. Eine Frauenrechtlerin, die ich sehr bewundere. Burgund und Orléans das sind Häuser, die doch recht weit weg waren, von Österreich.
hr verarmter Tod in Genf tut mir Leid, aber was für eine mutige und tapfere Frau und welch bewundernswertes Leben.
Jedenfalls nütze es nichts, das ich in die Gesellschaft eingeführt war und auch nicht, dass ich genug standesgemäße Freunde hatte, wie unsere Trauzeugen zum Beispiel, um mich wirklich zu positionieren. Unsere Versuche in den ersten Ehejahren einen Freundeskreis in der Nachbarschaft aufzubauen scheiterte kläglich. Selbst meine Versuche Szusanna Zichy, Paulina Drosendorf und Maria Künzel, sowie die Tante Clara durch die Kinder an uns zu binden scheiterten daran, dass diese Frauen ähnlich schwere Positionen in der Gesellschaft hatten, als Deutsche. Nun, das die Ungarn sich abgrenzen, dass es da geschichtliche Vergangenheiten und Kriegsgeschichten aller Art gab, das bekam ich dann ja auch wirklich zu spüren. So ist zum Beispiel die Tatsache, dass das Kirchdorfer Schloss angezündet wurde eine große Tragödie und ein Schicksalsschlag den sogar meine Kinder jetzt in ihren Herzen begreifen. So steht im Park die Ruine und meine Versuche sie freizulegen und wieder zu einem Mittelpunkt zu machen, sind ebenfalls zugewachsen. Eines meiner letzten Ausstellungsobjekte, den Fluchtweg lies ich ewig dort hängen. Er schneite sogar noch ein und ich liebte es die Jahreszeiten daran vorbeiziehen zu sehen, bis er von der Xaver abgehängt wurde. Die sichtbar kein Verständnis für solche Auseinandersetzungen mit Zeit, Inhalt und Politik hatte, sondern nur eine Unordnung oder ähnliches darin sah. Nun, darum tut es mir Leid, dass der Frühling kam und das Kunstwerk Ruine und Tassilos Fluchtwegskulptur nicht mehr zueinander gehörte und auch nicht mehr für die Ewigkeit festgehalten werden konnten. Überhaupt tut es mir um alle Kunstraumaktivitäten leid, die kaum ein Publikum fanden. Nun, jetzt muss ich hier unterbrechen und mich wieder dem ernst meines jetzigen Alltags widmen. Franz und Katja verlassen und hinüber spazieren in das Atelier des Architekten Wedekind an meinen Schreibtisch der Aufarbeitung anderer unangenehmer Folgen. Am Abend habe ich das Karl-Kraus-Lesebuch in den Händen, herausgegeben von Felix Wollschläger. Diesen Wahnsinn, den ich hier probiere, ein Leben von fünfzig Jahren auf hundert Seiten eines Erstlingswerkes zu reduzieren, den könnte er bestimmt nachvollziehen. "Kein Zweifel, der Hund ist treu. Aber sollen wir uns deshalb ein Beispiel an ihm nehmen? Er ist doch dem Menschen treu und nicht dem Hund." Jetzt sind zehn Tage vergangen. Immer wieder war ich in Gedanken bei dem Roman: „Schloss Gripsholm“ von Tucholsky. Eigentlich möchte ich gerne einer Hommage an die Liebe und an die Ehe schreiben. Seit ich ein kleines Mädchen war habe ich von der Ehe geträumt, habe Hochzeiten gemalt und alles romantisiert was mit einem geliebten Ehemann zu tun hat. Kinder zu bekommen das war absolut für mich damit verbunden vorher geheiratet zu haben. Ehelich und standesgemäß wollte ich eben am Liebsten auf einen Gutshof heiraten. Insofern kann niemand behaupten ich hätte nur wegen dem Namen geheiratet. Ich hätte nie geheiratet, wenn es keinen Titel gegeben hätte, weil ich absolute Standesdünkel in mir habe. Da ich ganz klar wusste, in welcher Form ich meinen Alltag mit Familie leben möchte und welchen Sitten und Gebräuche für mich selbstverständlich sind, kam etwas anderes nie in Frage. Daher war der Peter natürlich die richtige Partie. Nur wollte ich einen echten Partner und gemeinsam etwas aufbauen für die Kinder für den Klan für die weiteren Generationen. Dieses Denken bekomme ich auch gar nicht aus meinem Kopf heraus. So kann ich nicht anders als  immer eine Zukunftsvision und eine neue Planung zu machen und diese an die Realitäten anzupassen. Natürlich war es mir wichtig nicht mit meinem zukünftigen Ehemann vor der Ehe zusammenzuleben und natürlich wollte ich das Sakrament der Ehe und war mir das wichtig. Bei der Geburt aller unserer Fohlen und bei der Taufe des Gestütes Freiherrn von Kleinschmidt hätte ich mir wohl auch einen Segen holen müssen. Das habe ich vor lauter Stress völlig außer Acht gelassen und bereue ich heut am Meisten! "Die Untreue der Grönländer." von Kim Leine, beschreibt eine kleine Gesellschaft, die die Liebe liebt. Mir gefällt das Buch, verschlinge es förmlich und bin recht angeheitert.
Mein Glaube ist sehr stark vor allem an das Gute, daher eliminiere ich gerne das Böse durch Missachtung und Verachtung, sowie durch starke Arroganz und viel Mut. Insofern überlege ich mir wie ich diesen kleinen Roman hier fertig schreiben soll, einerseits möchte ich Maria und Sophia etwas hinterlassen, was Sie daran erinnert, dass ich Ihren Vater geliebt habe und was sie für sich behalten können gegen all die Vorwürfe, die mir gemacht werden, damit sie im Herzen auch an das Gute glauben lernen. Andererseits möchte ich auch meinen Ehemann einen Liebesbrief schreiben, damit er die Dinge auch von einer anderen Seite betrachten kann und nicht so viel Hass und Kummer mit ins Grab nehmen muss, wie er jetzt scheinbar in sich trägt. Aus dem Brief an das Diözösangericht habe ich zwischen den Zeilen doch auch noch so viel Liebe gespürt, dass ich nach wie vor behaupten kann, dass da Liebe ist und war auch wenn sie jetzt zertrampelt wird. Meine Mutter hat immer behauptet, dass man aufpassen muss vor den Fremden, den Anderen, die immer eifersüchtig sind, auf Liebende und versuchen Gefühle zunichte zu machen. So gönnen sogar Schwiegereltern ihren Kindern nicht wirklich ein größeres Glück als sie selber hatten, könnte man vermuten.
Also ich Teile die zukünftigen Abhandlungen in einige Kapitel auf. Die Löwin, die Macht der Schwiegermutter und deren Auswirkungen und Folgen. In diesem Abschnitt geht es um eine Frau, eine Szecheny, die für Ihren Sohn auszog eine Frau zu suchen. Überhaupt war Sie für Ihre Aktivitäten passende Eheleute für Ihre Kinder zu suchen bekannt. Schon in Arad ging die Runde eine geb. Szecheny sucht für Ihren Sohn, den jungen Baron Konrad eine Frau und nur eine Baroness aus Bayern kommt in Frage, weil die haben den Ruf sehr fleißige und brave Frauen zu sein. Wir in Arad schmunzelnden darüber und machten unsere Ballveranstaltungen und unsere eigenen Aktivitäten, wiederum für uns die passenden Männer zu finden. Nun was wir wollten waren ebenfalls tüchtige, treue und brave Ehemänner, mit etwas Besitz und einem gesunden Hausverstand ein Vermögen aufzubauen und nicht zu verwirtschaften. Also war es ganz klar Peter war einer der aktuellen Kandidaten, aber da gab es auch andere und einige, die heute noch Junggesellen sind, weil Ihre Mütter zu viel Macht haben und Ihnen nie die freie Wahl ließen. Also ich war aber eine attraktive Kandidatin. Hatte ich doch meinen Fugger Vorfahren Konsul Friedrich von Fugger ausgegraben und meine Taufnamen vor meinen Geburtsnamen gesellt und aus mir eine Baroness Anuschka von Fugger gemacht. Das mein Vater damit große Problem hatte wurde bald reflektiert, aber ich nicht, hatten das doch viele andere vor mir ebenso getan um in aristokratischen Kreisen überhaupt verkehren zu können. Das all die bürgerlichen Vorfahren und die Hoffmann Familie meiner Mutter natürlich auch auf Ihre Leistungen stolz sein konnte und ich mich sowieso nicht ob all meiner Talente und Gene schämen musste, war mir eh bewusst. Nun jedenfalls wurde ich ausgesucht, versuchte ich adrett und ordentlich zu sein und eine ebenfalls eine gute Partie. Sagte man schnell dass der Rudi ja froh sein konnte, so eine hübsche Frau bekommen zu haben. Ich kam mir vor wie die Prinzessin aus dem Froschkönig und hoffte dass aus meinem Frosch natürlich ein fescher Prinz werden würde. Und wie das Leben so ist werden Märchen war und dies geschah auch. Mein Mann wurde ein durchaus begehrenswerter Liebhaber und Bettgefährte, mit viel eigenem Charme. Allerdings musste man den hervor zu kitzeln und gerade meine am Anfang sehr geliebte Schwiegermutter schaffte es immer wieder diese feschen Seiten Ihres Sohnes durch willkürliche Machtauftritte am Morgen zu zerstören. So war es mir nicht unangenehm, dass sie bald nach ein paar Wochen beschloss nicht mehr in der Früh den Marschbefehl für unsere Tagesabläufe in unserem Haus zu geben. Ich denke das hat sie sehr vermisst und dieses Recht hat sie sich nun erfolgreich zurückgeholt. Nichts desto trotz ist sie für mich meine Mami geworden und wird es auch immer bleiben, weil Herzen, Liebe und Gefühle, die kann man nicht verändern. Ein gesäter Korn bleibt am Leben, wenn der Boden stark ist. Und Maria und Sophia profitieren sicher davon so ein Vorbild einer Löwin im Revier zu haben. Immer wieder lese ich "Die weiße Löwin" von Henning Mankell. Ein toller Krimi, der in Südafrika spielt, der Prolog aus 1918, dann Schweden heute. Ein 500 Seiten Werk. Eigentlich sind sie lang, diese großen Romane.
Gefühl und Vernunft und was ein gutes Leben so ausmacht. Also platonisch verliebt zu sein, dass ist mir schon immer passiert. Und garantiert nicht den zu bekommen für den man schwärmt, ebenso. Aber wer ist dann der Auserkoren und warum und was macht ein gutes Leben so aus? Die Basis ist sicher das geliebt werde und um sich herum Menschen zu haben, die man lieben kann und darf. Also vermisse ich das Zusammenleben mit meinen Töchtern, aber es vergeht kein Tag an dem meine Liebe zu ihnen nicht gelebt und ausgedrückt wird. In welcher vor auch immer. Dann kommt schon ein Lebensgefährte, jemanden, mit dem man durch den Tag geht, etwas isst, vielleicht auch das Bett teilt. Diese das Bett teilen ist vielleicht ein sehr wichtiger Aspekt, weil, wie schön ist es eng umschlungen einzuschlafen und aufzuwachen. Den anderen so richtig gut riechen zu können. Das erste am Tag sollte die Liebe sein, das ist meine Meinung, und damit beginnt das gute Leben. Wie glücklich ist man da mit einem Morgengebet oder sonstigen Anbetungen und Andachten schon ganz in der Früh. Das gute Leben macht genau das aus, dass man den Tag beginnt, mit einem Lächeln im Gesicht und mit dem Gefühl sich darauf zu freuen, was einen heute erwartet und was man zu bewältigen hat, bzw. welche tollen Fische man angeln wird. Daher ist sicherlich in mir auch eine leidenschaftliche Jägerin verloren gegangen. Zu schade, dass die Jäger im Wald mit einer Frau nicht allein sein können ohne amouröse Gedanken zu entwickeln. Am Ende dann den Tag glücklich zu beenden und zufrieden zu sein mit seinem Tageswerk das ist der nächste wichtige Punkt. Wie schade mit Sorgen einzuschlafen und ein Glas Wein zu brauchen um zur Ruhe zu kommen und Frieden mit der Welt zu finden. Warum werden, welche Entscheidungen gefällt, das frage ich mich oft. Ich denke, dass es wichtig ist an das Gute zu glauben und nicht zu vergessen, dass Gott auf uns schaut, was wir so tun und unterlassen zu tun. Warum ich nicht an die Treue geglaubt habe und sie mir doch immer wieder vornehme, kann man hier vielleicht zum Thema machen. Also aus Großstadtkind aufgewachsen war das erste was ich gelernt habe, dass Männer immer nur das einen wollen und Mädchen nie das bekommen was sie sich wünschen. Der Kompromiss ist sich zu nehmen, was man kriegen kann und es fallen zulassen, wenn man etwas Besseres bekommen kann. Da man immer nach etwas Besserem Ausschau hält, wenn man etwas Gutes hat, dass liegt vielleicht in der Natur des Menschen. Auch das Wissen, das wir die Augen offen halten müssen, wenn wir etwas erreichen oder haben wollen. Das ist ebenfalls klar.
Genauso, wie der Hauptbahnhof Zürich, Zürich ja nur in 10 Minuten mit dem Rest der Welt verbindet, kommt man doch in sage und schreibe nur 10 Minuten schon zum Flughafen! Also diese Mobilität und die daraus resultierende Möglichkeiten Abwechslung zu suchen und sich die ganze Welt anzusehen, lässt und die Phantasien der Männer ausweiten und auch uns Frauen wählerisch werden. Können wir doch herum schauen und haben was wollen, wenn wir uns nehmen, was uns so geboten wird. Also stimmen die alten Moralvorstellungen nicht mehr, dass man nur einen Mann im Leben haben kann. Flexibilität ist natürlich vorausgesetzt und die weite Welt.

8.Kapitel, das ist der Liebe gewidmet.

Im Reich der Liebe sieht es anders aus.
Da gibt es Gewohnheiten und Gefühle, sowie das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit und dieses Vertrauen hat man nur, wenn man sich einlässt auf Innigkeit und Gottvertrauen, aber auch auf Nähe und Hoffnung. Der jähe Moment von Tod und Krankheit zerstört solche Dinge. Stirbt einer, dann ist es aus. Macht einer Selbstmord oder hat einen Autounfall, dann war es das! Aus und vorbei, keine Hoffnung mehr. Das ist in der Mitte meiner Ehe geschehen. Zwei gute Freundinnen haben Ihre Männer verloren und ich war allein, ohne Partner, ohne Zukunft ohne Halt und Ruhe. Kein eigenes Geld, ewige Schulden und keine Perspektiven. So zog ich aus und wollte wissen, was ich noch wert bin, auf dem Arbeitsmarkt und ob ich noch Karriere machen könnte. Strengte mich an, visionierte herauf, meine Träume als Berufsanfängerin von einer Intendanz oder der Universität. Machte das Rennen mit um den Rektoratsposten der Universität in Regensburg. Musste mir gleich anhören, dass das Leben in der Hölle der Löwen sehr schwer ist und was ich da suchen würde. Gut es war eh zu kalt dieses Karrierewasser und ich wurde wieder schwanger! Super, so ein Glück! Und Sophia kam auf die Welt, fiel in Marias und Peters Arme und war geborgen und hatte ein zu Hause. Ich nicht, wie sich später herausstellte. Aber ich habe mich sichtbar zu sehr engagiert. Eines meiner Hauptprobleme war, das ich zu viel tue und alles immer zu schnell umsetzen will. Mit zu wenig Zeit nehme, andere langsam mit meinen Ideen vertraut zu machen. Ob ich das je ändern kann?
Erotische Erinnerungen an mein Ehe-Haus, also die beginnen im Gästezimmer. Jungfräulich und klösterlich unschuldig versuchte ich in diese Ehe zu gehen. „Gier" und andere Publikationen von Elfriede Jelinek begleiten mich. Unterhaltungsromane haben mich immer weniger interessiert, wie historische. Sich Zeit nehmen und sehr zurückzuhalten. Sich einlassen auf einen neuen Anfang und einen Beginne eines ersten Liebesleben mit einem Mann, der der letzte sein könnte. So liebte ich die scheuen und vorsichtigen ersten Küsse. Lies mich ein, auf etwas sehr unschuldiges, etwas was ich nicht kannte. Alles neu und ungewohnt und sehr beglückend.
"Die Lust am Text" von Roland Barthes, macht mir Mut. Die Euphorie im Schreiben als reine Lust zu entdecken, das habe ich bereits als sehr junges Mädchen entdeckt.
Der Kummer verflossener Hoffnungen und Lieben versiegte in der Idee der Unschuld. Etwas komisch wurde ich betrachtet von seinen Schwestern, was so attraktiv wäre an ihrem Bruder. Und mir hat genau das gefallen, dieser Anfang, als wenn es vorher nie etwas gegeben hätte. Wieder ganz jung zu sein, sich zu fühlen als wenn man gerade erst entdeckte Frau zu werden. Ehefrau zum ersten Mal und sehr verliebt und sehr glücklich. Woran die Gesellschaft auf dem Dorf und in aristokratischen Kreisen leidet, ist sicher die Konfrontation mit Frauen, für die Emanzipation und Gleichberechtigung selbstverständlich ist. So habe ich bald zwei gleiche Persönlichkeiten zu Freundinnen gefunden, die ebenso, wie ich aufs Land geheiratet haben, einen Grafen bzw. Baron mit Landsitz, Schloss bzw. Gutshof und die mit Ihren Ansprüchen in einer Situation landeten, die uns nicht bekannt ist und von der wir auch nicht wussten, dass sie noch existiert. Mein Schwiegervater sagte bald, nachdem ich in Kirchdorf einzog, ich solle mich aufs Kinderwagen schieben konzentrieren und alle anderen Ideen aus meinem Kopf heraus lassen. Meine neue Mami sagte mir, er kann schon für Dich sorgen und gab mir ein Startgeld, ein Auto und kleines Wirtschaftsgeld, jeden Monat. Das Startgeld sollte ich Ihr aber spätestens nach der Scheidung zurückzahlen. Eine Scheidung war schon vorprogrammiert mit Ehevertrag und Gütertrennung. Für mich war das undenkbar und daher völlig irrelevant. Wirtschaftlichkeit und die Idee einer Haushaltsführung waren schnell an ihren Grenzen angekommen. So dachten alle, ich hätte gut und reich geheiratet. Ich hatte aber gar nichts, außer viel Arbeit. Im ersten Jahr begann ich mit der Gartenarbeit und kochte groß auf. Dreizehn Mitarbeiter hatten wir, weil wir in der Bauphase der Stromerzeugungsanlage steckten. Ich kochte immer drei Gänge und stand in dieser alten Wirtschaftsküche zwischen den Kuhställen, bis vier Stunden, jeden Tag. Mein Mann redete mittags nur mit seinen Leuten und ich fühlte mich wie in einem ganz schlechten alten Film, in dem Frauen aufs Land verheiratet wurden, um die Arbeit dort zu übernehmen. Sie kamen mit einem Karren eigenem Hausrat an und sahen Ihre eigene Familie oft nie wieder. So stelle ich mir es auch noch heute in vielen fernen Ländern vor, wo die Eltern die Hochzeiten arrangieren, damit Ihre Töchter versorgt waren. Die totale Abhängigkeit vom Mann und der Schwiegerfamilie ohne Taschengeld und sonst etwas. Da ich aber schwanger war und recht elend, mir einfach sehr übel war, hielt ich einfach nur durch. Ein gleichaltriger Autor, Thomas Glavinic begann gerade seine Karriere beim deutschen Taschenbuch Verlag. "Carl Haffners Liebe zum Unentschieden" wurde zum Buch des Jahres gewählt. Ich bin eifersüchtig. Den Roman "Das bin ich" habe ich jetzt auf meinen Nachtkasten liegen. Es gefällt mir, wie er seine Dialoge einflechtet. Das werde ich ihm nachmachen. Moral und Sex gab es ganz historisch in meinem Kopf. Ab jetzt war ich Ehefrau und hatte auch die Pflicht meinem Mann zu dienen. Also hatten wir unseren ehelichen Begegnungen auch ohne Spaß, halt, wie er wollte. Ich verweigerte mich nie und war im Grunde sehr brav. Moralisch fühlte ich mich eingeengt war ich doch verschiedensten Attacken ausgesetzt. Aber da gab es klare Regeln, war ich doch gerne in der Position zu denken ich wäre die First Lady dieses kleinen Dorfes, keiner sollte sich etwas denken. Das war mir wichtig. Das ich ab gar nicht mehr sprechen durfte, mit dem männlichem Geschlecht und dass ich alleine auch nicht unterwegs sein durfte ohne ins Gerede zu kommen, das wollte ich nicht wahr haben.
Kirche und Gemeindeleben bedeuteten, dass das Dorf einen sehen wollte, am Sonntag, pünktlich um 8.30 in der Messe und das man danach ins Wirtshaus ging und die Frauen kochend nach Hause. Ich konnte mich damit nicht anfreunden. Mit dieser Trennung der Geschlechter und schon gar nicht damit, dass am Wochenende keine Ausflüge gemacht wurden, man in keine Ausstellungen ging, nicht Essen oder Einladungen gab. Mein Wunsch immer Gäste zu heben erfüllt sich auch nicht wirklich. Stank es doch zu sehr bei uns. Nun gut. Was mir gefallen hat war der Kirchgang, die Messe und die Predigt vom Pater Johannes. Kurz und bündig machte er seine Dorfgemeinde auf die wesentlichen Aspekte und Gedanken der jeweiligen Kirchenwoche aufmerksam. Was ich mochte war auch, dass man die Menschen und Gesichter der Gemeinde kennenlernte und wenn ich daran denke, dann ist das der Ort, an dem ich mich wirklich zu Hause fühle und als ein Kind Gottes, die Kirche im Dorf. Jetzt, wenn Maria ministriert, dann freue ich mich sie zu sehen und Ihre Gewohnheiten und das sie gerne mitmacht. Freunde und Bekannte aufs Land zu locken, ist uns eigentlich nur zu den Taufen und zur Kommunion von unserer Tochter Maria gelungen. Früh musste ich mir anhören, dass ich nicht einladen soll, weil die anderen das als Nötigung empfinden würden. So ließ ich es irgendwann bleiben, obwohl meine immer wieder neu gerichteten Tische und Dekorationen für die verschiedensten Einladungen sicherlich meine liebsten Erinnerungen sind und ich sehr traurig bin, dass ich meine Tafeln nicht fotografiert habe. "Alle Höllen Mächte sind los in Strasbourg." Die Schwester ist mit ihrer Familie inzwischen von Genf nach Strasbourg gezogen. Meine Töchter sind jetzt in Gedanken gerne dort. Der Roman von Franz Bulgakow, "Der Meister und Margarita" ist ein Buch, welches man wie in einem Rausch liest. Ich kann nicht aufhören. Ich verspreche den Mädchen eine Reise nach Strasbourg. Ich habe selber große Lust dazu. Geschichte und Realitäten so zu vermischen, das Fabeln, Legenden und groteske Phantasien daraus entstehen. Das bewundre ich unendlich. Das will ich auch können. Nun, es gibt ein Gästebuch aus dem man sehr wohl sieht, wie viel Menschen ich in unseren Eheidylle empfangen und bekocht habe. Und so waren solche Einladungen hoffentlich der Beginn von so mancher Freundschaft, wie z.B. zwischen den Künzels und den Windisch-Graetz. Wichtig ist und beleibt in meinem Leben James Joyces, Ulysses. Diese fehlenden Übergänge, dies Segmentierung und Zerteilung des eigentlichen Erzählstoffes, das entspricht der Art, wie ich denke. Multitasking. Immer auf mehreren Bühnen und Ebenen gleichzeitig.
"King in my Empire...", im Hintergrund. Coole Töne, eine große Welt. Prag ist wieder ganz nah.
"I love you, wie klingt denn das?" Nur meine liebe Freundin Alexandra kam nie, zu mir. Warum, das weiß ich nicht und verwundert mich noch heute! Moralische und ideologische Aspekte aus Wald, Forst und der Landwirtschaft Kirchdorfs, die sind für mich sehr wesentlich. Bin ich im Herzen doch eine richtige Landfrau und habe es als Kind schon geliebt als erstes in der Früh in den Stall zu laufen, bzw. über die Moorwiesen zum Kühe melken des Nachbarn. Warum gibt es nur im Kino Happy Ends? Ich liebe es doch, das Glückliche Ende. Diese Suche nach der Natur, die Lust von mir durch den Wald zu laufen und das Bedürfnis auf dem Traktor zu sitzen, die steckt ganz tief in mir. Warum, kann ich nicht sagen. Meine Mutter jedenfalls, hat sehr viele Wanderungen mit uns gemacht und immer dafür gesorgt, dass wir uns draußen bewegt haben. Die Arbeit mit den Pferden und die Ritte durch den Wald, am Stadtrand, waren ein Teil meiner Jugend und sind mir mit die Liebsten Erinnerungen an meine Vergangenheit. Ebenso wie Leben im Landhaus, im Moor. Flucht nach vorne ist eine meiner Lebensdevisen. Thomas Mann, als Erinnerung rückwärts. "Lotte in Weimar." Wieder bin ich auch in Stuttgart. In der schönen Villa in der Hohenzollern Straße. Goethe, wie wichtig! Sagt man doch, dass man nichts Neues beginnen kann, wenn man nicht zurücklassen kann. Abschließen und beenden, sowie sich nicht zurückwenden. Immer nach vorne gehen, immer neue Segel hissen und immer neue Ufer anstreben, hab ich mich deswegen Penelope genannt, weil ich doch immer an den Odysseus geglaubt habe!? Nein, das ist eher ein Spaß!
Der Aufbruch zu etwas Neuem und das Brücken abreißen hat seine Vor- und Nachteile. Irgendwann bleibt das Herz stehen, und trauert nur noch, und auf einmal kommen alle Erinnerungen an alle schönen Orte, an denen man war und alles was man erlebt hat, hervor aus dem Unterbewusstsein, und da ist die Sehnsucht nach dem Vergangen da ist die Trauer, um alles was vorbei ist und alles, was man geliebt hat! Träume von einer Reitanlage, für meine Töchter und sehr guten Dressurpferden.

9.Kapitel, der Wunsch nach Frieden und Glück in uns.

"Das Wunschkind", von Ina Seidel nehme ich aus dem Regal. Beide, meine Töchter, sind absolute Wunschkinder und wie gerne hätte ich noch einen Sohn bekommen, wie gerne! Hier gibt es nun eine Lücke. Leider ist dieser Text hier an dieser Stelle verloren gegangen, aber das halt vielleicht den Grund, dass dies eine ganz eigene Geschichte ist und ebenso einmal erzählt gehört. Jedenfalls habe ich fast drei Jahre gebraucht, bis ich mit dem Architekten Klaus Wedekind zusammen diese Bilder entwickelt habe, hatte dann die Unterschriften und Zustimmungen für den Stall Bau und sogar vom Land eine Förderung für 150.000,- Euro bekommen, nach ich zusammen mit der Landwirtschaftskammer die Businesspläne durchgearbeitet hatte. Wir hätten sie leicht umsetzen können diese Pläne und das Bauvorhaben, aber was hat mich dann gehindert und warum habe ich nicht zu prozessieren begonnen? Nun das wir d wohl ein neues Kapitel sein müssen, denn solange ich jetzt alle Außenstände tragen muss und soll, stimmt hier etwas nicht. Fuchsjagden und andere Höhepunkte, die es gab sind eigentlich schöne Erinnerungen, wenn da nicht der bittere Beigeschmack des Neides und der Folgen wäre. Kunstraum und Kelleraktivitäten sind ebenfalls in vielen Bildern festgehalten und können einmal ein ganzes Buch füllen. Einiges habe ich dazu auch schon geschrieben. Tatsache ist, dass es niemanden interessiert hat und das ich zur falschen Zeit am falschen Ort viel gemacht habe für den Wind. Schlossruine und Tassilo Blittersdorf sind unzertrennlich, denn hier beginnt die Politik, Geschichte und Vergangenheit zugleich. Diese abstrakte Form der Auseinandersetzung habe ich sehr geliebt und bin noch heute stolz auf das Ergebnis. Hyänen und andere Tiere gibt es und gibt es nicht, jedenfalls ist das Zusammenleben mit Tieren und Menschen, die sich wie Tiere verhalten doch ein sehr anschauliches Beispiel dafür dass die Verhaltensforschung einen Grund hat. Ich habe oft aus dem Tierreich Erkenntnisse gewonnen, die sich plötzlich mit Realitäten ganz übereinstimmend und ergänzend überlappten.
So z.B. die Geburten unserer Fohlen und das recht freie Leben unserer Pferde, die ich nicht den ganzen Tag im Stall sehen wollte und schon gar nicht alleine. Das Zusammenleben und die Herde waren mir lieb und teuer. Dass Herr Watanabe sich so liebevoll engagiert hat, habe ich sehr gemocht und war ihm dafür sehr dankbar, wie viele Stunden hat er damit verbracht die Stuten liebevoll zu bürsten und zu streicheln. Er weiß nicht warum ich so viel unterwegs war und unter welchen Druck ich all die Ereignisse versucht habe zu händeln. Er hat mir große Emotionen gezeigt und auch große Vorwürfe gemacht. Ich denke ich werde ihm das nie erklären können und er wird es vielleicht auch gar nicht wissen wollen. Füchse, Schlangen und Geier die sich anschmiegen und kreisen. Von denen gibt es viele. Mir sind sie widerlich und sehr abstoßend. Ich mag sie gar nicht. Lese "Der Mann ohne Eigenschaften" von Robert Musil. Geht es mir genauso? Pferd, Fohlen und Kinder werden über alles geliebt! Und hier ist die Geschichte noch lange nicht aus. Denn was aus ihnen wird, davon wird noch die Nachwelt reden. Sie sind das Beste, was mir passiert wird und ich würde sie am Liebsten alle aufzählen und bei Namen nennen. So werde ich viel schreiben müssen, wen man von ihnen berichten soll. Geburten, durchwachte Nächte, Schnaps und viel Arbeit, sind der unangenehmste Teil aller Erinnerungen. Diese Stromerzeugungsanlage habe ich nicht wirklich gemocht. Also, als wir geheiratet haben, sagt mein Mann zu mir und jetzt braucht er noch eine Million, denn das kostet die Anlage. Leider habe ich die nicht als Mitgift mitgebracht, dafür aber Visionen und Ideen, wie man vielleicht doch noch eine Zukunft und eine Perspektive länger als zehn Jahre für die Anlage entwickeln könnte. Als ich den Kurs in Zürich machte, für die Führung dieser Anlage, wusste ich gleich, dass dies eine sehr innovative Investition ist, die den Betreiber mehr kostet, als sie bringt und die vor allem ein sehr großes Verlustgeschäft ist. Dieses Wissen und die Angst vor einer Explosion haben mich angetrieben. Als der Peter zum ersten Mal auf Kur musste und das Dach drohte in die Luft zu gehen, war mir angst und bang. Keiner aber wirklich keiner kannte sich aus oder hatte eine Idee, was ich tun sollte, oder wie ich mich schützen könnte. So fuhr ich irgendwann alleine mit den Mädchen auf ein Hoffmanntreffen in New York und der Peter, blieb zurück, weil es ihn nicht interessierte. Das war das Wochenende, an dem die Lüftungsanlage im Kuhstall ausfiel. Familie Pollinger, die ist zu kurz gekommen und da liegt vielleicht auch der Pfeffer begraben. Das muss sich unbedingt ändern. Also was soll ich sagen mein Verhältnis als Kind war geprägt von jährlichen Besuchen bei allen Verwandten. Meine Grußmutter Maria Hoffmann aus Regensburg hat all Ihre Kinder immer mit Tanja und mir zusammen besucht. Im Sommer kann ich mich erinnern immer wieder mit der Tanja in Budapest und Györ gewesen zu sein. So haben wir alle unsere Cousinen und Cousins gut kennengelernt. Und natürlich ganz schöne Erinnerungen an viele nette Spielrunden bei der Tante Traude auf der Küchenbank oder das Ostereiersuchen im Garten. Meine Großmutter, die hatte ein gutes Verhältnis zu all ihren Kindern und die Kontakte wurden sehr liebevoll gepflegt. Angehörige, mit ihren Intrigen, die gibt es ja leider immer, aber nicht in dieser Familie.
Ich weiß gar nicht so recht, wo ich da anfangen soll. Jedenfalls sind mir meine Schwägerinnen alle sehr unsympathisch geworden. Steinigungen und Geburtstagsfeiern und andere sehr grässliche Vorkommnisse. Wenn man in die Polizeiakten schaut von Finkdorf, dann wundert man sich nur noch. Ich räume all meine alten Bücherschachteln auf bekomme der "Berlin, Alexanderplatz" in die Hände, von Alfred Döblin. Das Buch meiner Schulzeit, ein Buch meiner Vergangenheit. Jedenfalls habe ich auch den Schlosspark sehr geliebt und war er auch irgendwie eine Spielwiese für meine Gestaltungsbedürfnisse und ein Betätigungsfeld für Verschönerungen aller Art. Der Park war für mich verzaubert, wie in einem Dornröschenschlaf und ich sah mich ihn wieder wecken und mit Menschen füllen. Eine Plattform für Begegnungen und eine Bereicherung für die Gegend, sollte er sein. Mit Konzerten, Ausstellungen und Kunstspaziergängen habe ich versucht dem Dorf ein bisschen Flair einzuhauchen und natürlich von einem schönen Dressurviereck geträumt. Außerdem von einer Vegetation, wie ich sie jetzt in Meran und seinen Gärten gefunden habe. Farne und Blumen wünschte ich mir, Schaukeln und einen Spazierweg am Teich. Den Anfang machten herrlich Steinbänke von dem Gartenarchitekten Hartwig Temel aus Graz, einem alten Freund! Stefan Zweigs, "Sternstunden der Menschheit" lese ich dort. Maria habe ich dort gestillt und geträumt vom Leben im Schlosspark. Im Gutshaus ist plötzlich eine gewachsene Bibliothek, ich liebe alle Bücher und lese so viel, dass es wöchentlich mehr werden. Heimito von Doderer, Kafka, Thomas Mann, Musil, Ina Seidl, Brecht, Zuckermayer, Franz Werfel, Stefan Zweig, Felix Carossa, sowie Ernst Toller, Fritz von Unruh, Karl Kraus und Ernst Barlach, um nur einige zu nennen wurden zum Bestandteil unserer Abendstunden. "Ich glaube fest an den Mythos der Psychoanalyse", beginne auf der SMFU in Wien Vorlesungen zu besuchen. "Das Universum eines jeden ist universell“, sagt Eugéne Ionesco. Ich glaube das auch. Viele andere Aspekte und Gesichtspunkte. Warum ich es nicht geschafft habe wirklich einen Freundeskreis aufzubauen und warum Fixpunkte, wie unser jährliches Picknick irgendwann beendet waren, weiß ich nicht. Jedenfalls fühlte ich mich geliebt, geborgen und auch irgendwie angekommen, irgendwo zwar, in der Fremde, doch an einem Ort, wie ich in mir vorgestellt habe.
Nun suche ich wieder und habe wiederum gefunden und doch nicht. Jedenfalls war ich froh als Pater Johannes sagte, er lädt mich weiter ein, die Kommunion zu besuchen. Für mich wäre eine Annullierung meiner Ehe mit Konrad Freiherrn von Kleinschmidt eigentlich ein totaler Widerspruch zu meinem Glauben. Ich kann auch die Vorwürfe, die gegen mich erhoben werden so gar nicht akzeptieren. Ich bin sehr gesund und munter. Ich bin oft traurig und verzweifelt, weil ich so viel Ärger um mich herum entwickle und ich frage mich, was all diese Ärgernisse auf sich haben und warum sie entstehen. Ich verstehe auch nicht warum keiner der Sophia zuhört, die eindeutig mit mir zusammen leben möchte, und so gar nicht damit einverstanden ist, ohne Ihre Mutter zu leben. Ich habe immer noch große Lust nach Brüssel zu gehen die ganze Scheidung grundsätzlich anzufechten, weil ich genötigt wurde und mich gezwungen sah, sie so schmerzvoll zu unterschreiben. Ich fühle mich als Opfer. Als Missbraucht von sehr vielen Menschen. Allen denen die sich an unseren Pferden bereichert haben und all jenen die mich bluten ließen. Und die auch jetzt noch mit Dreck nach mir werfen. Es strengt mich an mich ständig sauber zu waschen gegen all die bösartigen Verleumdungen. Ich träume ständig vom Gefängnis. Meine Vergangenheit holt mich ein. Ich werde immer wieder verhaftet. Habe Streit mit anderen Häftlingen. " Die meisten Leute, die ihre Träume erzählen versuchen, interpretieren, erklären sie und greifen ein." Ich träume ständig davon dass meine Ex-Schwiegermutter Gesellschaften gibt und ich bin irgendwie dabei und erlebe die eigenartigsten Szenen. Oft auch gibt es ein Schloss, in dem ich nichts anfassen darf, aber in dem unglaublich viele Schätze und Reichtümer gesammelt wurden. Von außen sieht es aus, wie eine Ruine und innen ist es ein Paradies. Ich möchte unbedingt dort leben, mit meinen Kindern. Es ist nur ein Traum. Diese ständige Angst vor Bestrafung und ungerechten Verurteilungen liegt mir schon im Blut. Haftschäden, die nie aufzuhören scheinen. Denke an die Geschichte der Familie Marek. Heute habe ich geträumt ich mache auf einer Baustelle mit, auf der ein Eisenträger mit dem Kran in vierzehn Meter Höhe von einer Fabrik auf ein großes Veranstaltungsgebäude versetzt werden muss. Es brauchte jemand der darauf mitflog und ich sollte die Stangen in der Mitte halten. Wie ich umjubelt wurde, als ich wieder landete, aber wie viel Kraft mich das gekostet hat. Und so befinde ich mich im Geiste auf der Flucht vor dem Bösen und vor der Willkür der Menschen und Ihren Machtbedürfnissen. Ich freue mich, auf den neuen Papst und bin gespannt, wie sich die Kirche entwickelt. Ich bin für das Beten und für ein Leben in der Gemeinschaft von Gläubigen. Ich bin für die katholische Kirche und der Überzeugung dass sie sich gut modernisieren kann. Dass sie es schafft eine Chance für ein Umdenken im Glauben und in den Praktiken der Kirche zu realisieren.Es gibt für eine Weiterentwicklung der Gesellschaft mit der Kirche, die Möglichkeit der Toleranz, denke ich. Vielleicht auch die Idee, Scheidungen zu akzeptieren, aber meine Kinder deswegen zu unehelichen Kindern zu machen und mich einfach zu streichen aus ihrem Leben, das geht nicht. Und so plädiere ich für die Ehe und für die Liebe, und gegen die Einmischung von anderen, vor allem von Verwandten, Freunden und Eltern. Jeder soll selbst bestimmen können über sein Leben und wenn eine Familie einen Plan hat und über viele Generationen etwas aufbauen und erhalten möchte, dann ist das gut, aber jeder muss auch darin seinen Platz finden und seine Anerkennung. So hoffe, ich dass mein (Ex-)Ehemann noch sehr lange Freude an seinen Kindern hat. Vielleicht endlich eine große Liebe gefunden hat und auch seine neue Frau gerne geheiratet hat. Aber ich möchte nicht den Platz als die Mutter von Maria und Sophia aufgeben und auch nicht, dass Ihnen Ihre Vermächtnis genommen wird. Angeekelt von den Menschen, begeht Iver Selbstmord. Ich befinde mich in dem Roman: "Der arme Vetter" von Ernst Barlach. Es entsteht eine neue Welt, die Welt der Geister. Ich muss in die Klinik, Verdacht auf Selbstmord. Bad Hall, ich werde wieder gesund und kämpfe ums Überleben. Sophia wird eingeschult.
Es ist kein Platz für Streitigkeiten und Feindschaften, aber es muss das Haus und der Hof von Maria und Sophia bleiben, weil ich sie in diesem Haus geboren habe. Meinen Töchtern ein wirkliches Geburtshaus zu schenken, das der Grund, warum ich sie im Haus zur Welt gebracht habe. Es ist und bleibt Ihr Heimatboden und so sollen für immer ihre Wurzeln dort lassen können, darum bete und bitte ich! So werde ich streiten gegen diese Anullierungsvorhaben und um das Erbe meiner Töchter, ebenso wie ich ihnen die Liebe ihres Vaters geschenkt habe und ich ihnen für immer eine liebende Mutter bleibe.
(Wenn dem so ist dann tut mir das Leid.) Das betrifft noch meine Mutter, das Leid tun.

10. Kapitel, ist dem Glauben und der Katholischen Kirche gewidmet.

Ich könnte einen zweiten Brief an den Papst senden.
Hier mein 1. : ..., den ich später noch kommentieren werde.
Ach, Liebster, lass uns eilen, wir haben keine Zeit mehr, es schadet das verweilen, uns beiderseits!
Liebe Anuschka, bleib noch etwas. Hoffentlich bleibst Du noch in dieser Zelle. Es wäre schrecklich für mich, wenn sie Dich verlegen. Bitte bleib mir so nah, wenigsten noch eine kurze Zeit. Aber Deine Zeit hier ist schon lang, sicher hast Du bald Deinen Gerichtstermin. Ich habe meinen Morgen. Ich habe Angst. Bitte drück mir die Daumen. Ich liebe Dich, wie am ersten Tag. Du gefällst mir so gut! Dein Xaver
Denn alles was wir haben ist ja so vergänglich! Die Zeit sie rinnt dahin und am Ende sind es nur noch vergangene Geschichten unserer Begegnung unseres Glücks, ach Liebster, wo ist unsere Zeit geblieben.
Nein, besser entwickle ich Kampagnen und verbessere die Welt z.B. als jemand der zuhört und auffängt was so zwischen den Zeilen gesagt wird, was man so denkt auf der Straße und in der Stadt: z.B. solche Geschichten, Denkansätze, Aufforderungen und Reden:
Rettet das Theater….
"Zurück in meine berufliche Vergangenheit! Wie ich die Arbeit am Theater geliebt habe. Ich werde sie immer vermissen. Ich weiß auch nicht was ich tun soll. Ich will dort einen Platz für mich finden und doch nicht. Brasilien hat mich komplett aus allem herausgerissen. Ich bin doch recht verändert durch die Zeit auf den Pferden. Mit Pferden zu arbeiten ist doch wirklich schön.
Ob ich einmal einen Grand Prix reiten kann? Ich wünsche es mir so sehr und Küren möchte ich machen!" Martha hat Geburtstag! Geburtstag im Knast. Super - ohne Kuchen, ohne Kerzen. Aber wir singen für sie. Alle! Der ganze Knast gut tausend Häftlinge. Das geht mitten ins Herz. Wir halten zusammen. Eine Revolution wäre leicht umzusetzen.
"Happy birthday Martha, happy birthday, birthday girl!
I am sorry I can´t be there for that party, birthday girl!" Ich will auch Geburtstag haben. Aber so lange möchte ich nicht mehr im Gefängnis sein. Aber es ist wirklich schön zu spüren, wie hier alle zusammenhalten. Wir sitzen alle in demselben Boot der Sühne. Keine Komödie ist das.
Macht Theater, denn Theater machen darf nichts kosten, sondern soll Erkenntnis bringen.
Liebe Anuschka, heute war ich sehr traurig. Liebst Du mich nicht mehr? Liebst Du jetzt Jakob? Du schreibst ihm, wird erzählt. Alle reden von Dir Du bist eine der schönsten Frauen hier in Haft. Im Knast! Ich bin stolz auf Dich, das alle Deine Freunde sein wollen! Aber bitte schreib mir, nur mir am besten, weil ich sonst sterbe vor Eifersucht! Dein Xaver
Warum gehen Sie nicht ins Theater? Kafka, Marcel Proust und James Joyce, die können erzählen. Kann ich das auch. Ich würde auch so gerne die nüchterne Erzählkunst mit einem abstrakten Realismus konfrontieren und gleichzeitig eine analytische Sachlichkeit in Form von Zeitzeugenberichten liefern. Später werde ich viele Gefängnisschicksale aufschreiben. Ich werde immer gegen den Knast sein und kämpfen. Ich glaube das diese Art der Machtausübung eines Staates immer gefährlich ist und das unendlich viele Lebensläufe dadurch zerstört werde, genau, wie meiner!
Anuschka: " Gerne würde ich einmal eigene Theaterstücke schreiben. Ganz politische, von den Frauen, denen Unrecht geschieht und von den Menschen die strafverfolgt werden. Von  Macht, Glück und Leid und von der Liebe. Von der Liebe im Gefängnis. Die ist die schönste und stärkste, welche man erleben kann! Ich liebe das Theater und alle Menschen die Theater machen und erfinden!" Wie viele Theaterkarten kaufen Sie pro Jahr? "Wenn ich am Theater arbeite, bin ich auf jeder Probe und am Liebsten auch in jeder Abendvorstellung. Ich kann Stücke mindestens 10-mal sehen. Aber auch einfach jede Vorstellung. das liebe ich. Die Veränderung von Abend zu Abend und das unterschiedliche Publikum!"
Wenn ich Kampagnen für das Theater entwickeln würde, dann würden die mit solchen Interviews und Fragen beginnen! Was bringt Ihnen das Theater?
Welches. Das geschrieben, das gespielte, das reale. Ich denke wir bewegen uns auf der Bühne des Lebens und schreiben unser ganz persönliches Stück für die Geschichte.
Wie viel Theater braucht der Mensch? Paul Simon: " You take two bodies and you twirl them into one their hearts and their bones...
And they won´t come undone.“
Haben Sie nicht schon genug Theater zu Hause und im Beruf, als das Sie noch Theater am Abend wollen?
Wir sind alle verschieden. Mindestens so verschieden wie Paul Simon und Carrie Fisher. Große Liebe, große Gefühle und alles nur Theater.
Aber die Show must go on. Wir lieben die Aufmerksamkeit und die Obszönitäten. Denke wir doch an den Manker.
Oh, ich hab ihn geliebt. Eine Liebe, die nie versiegt.
"Hey Negrita, hey now
move your body, move your mouth, shake lady, way down south...!“
Ist es nicht entspannender gemütlich vor dem Fernseher zu sitzen, als ins Theater zu gehen?
Ich will glücklich heiraten. Ich will berühmt sein. Sehne mich nach Prominenz und nach dem Glück. Die Rollings Stones haben viel bewegt. Ichbewundere vor allem Bianca Jagger.......
Theater in der Schule und auf der Straße finden sie das gut?
Filme bestimme heute unser Leben. Wir brauchen kein Theater mehr.
"For those looks they seemed to say
you ain´t nuthing-go away
You´re just a face in the crowd, so I went home and I vowed
I ´m gonna be somebody -somday..."
Welcome to the club. Das ist aber ein eigenartiger Club. Der Club der looser. Man fühlt sich hier wirklich auf der Schattenseite des Lebens.
18. April
Der Schwerpunkt meines Lebens spielt sich jetzt nachts in meinen Träumen ab.
Xaver muss heute vor Gericht. er sagt, dass er sicher schuldig gesprochen wird. Wie lange ich noch warten muss. Wolken am Himmel. Ein laues Lüftchen. Keine Vögel sind zu hören. Kein grün zu sehen. Kein Halm, gar nichts. Manchmal wächst an der Mauer in Hof ein Halm. Diese Halme liebe ich abgöttisch. Lieber Gott hier zählt und jedes grün, jedes Insekt, jedes Vogelgeräusch. Jedes Lachen, jeder Sonnenstrahl die sind die Höhepunkte eines Tages. Obwohl man sich hier so reduziert fühlt sind wir aufmerksam und geschult für die kleinste Veränderung. Wir sind süchtig den Wechsel der Jahreszeiten zu erleben. Weil dann die Zeit vergangen ist und das Ende näher rückt. Das Haftende.

11. Kapitel, dem Theater und der Kunst gewidmet.

Braucht man Theaterleute und Künstler um die Welt besser verstehen zu können?
Muss man im Gefängnis gewesen sein um über das Gefängnis schreiben zu können? Ich glaube schon. Jedem hier könnte man ein Theaterstück widmen. Es sind alles so irre tragische Geschichten und jeder hat recht angehört zu werden.
20. April, meine siebte Woche geht hier zu Ende. Heute wieder so intensiv geträumt. Mein Traumtagebuch füllt sich schneller als diese und auch die Aufzeichnungen über die Vergangenheit.
"Gepriesen seist Du, mein Herr.... Lobet und preiset den Herrn! Ist eine Reflektion des Weltgeschehens für Sie interessant? Natürlich. Alle sollen wissen, was mir gerade passiert. ich will sicher darüber berichten und schreiben. Es aufzeichnen, diese Ereignisse der Unschuld. Festhalten wie weit auseinander Gesetzt und Wirklichkeit sind. Um das Leben und die Menschen besser zu verstehen, braucht es da Theater?
"Jetzt heißt es für mich, so gut wie möglich tschechisch zu lernen, damit ich mich unterhalten kann." Wozu also z.B. ein Stadttheater?
Ich mag es einfach das Theater!
It ain´t me babe...
"Werde ich jemals am Burgtheater arbeiten. Für mich war das immer selbstverständlich dieser Gedanke. Aber nun ohne einen Regisseur als Freund, der brillant ist!? Was wird aus meiner Theaterkarriere? Wie lange werde ich unterrichten und wie lange werde ich als Dozentin arbeiten? Werde ich noch Kinder haben?
Bob Dylan und Joan Baez sind so wichtig, warum hat man sie nicht ins Theater geholt. Ihre Lebensgeschichte ist so viel bedeutend für die moderne Musikgeschichte für so viele Emotionen und Gefühle.
Etwas alt fühle ich mich jetzt schon. So alt und zu gedemütigt. Ob mir die Zeit hier im Gefängnis schaden wird? Sicher.
Aber wie? Wie wird sich meine Familie verhalten? It ain´t over; til it´s over!



Liebe Anuschka, was ist los? Warum schreibst Du mir nicht?
Warum schaust Du nicht zu mir? Liebst Du mich nicht mehr? Du hast das ja nie geschrieben, aber ich habe das geglaubt, weil Du mir jeden Tag geschrieben hast, so langen, so viele Wochen!
Dein Xaver, bitte schreib mir wieder.
Theater für die Touristen? Aber wenn es den Wiener Bürger nur so viel Geld kostet? Wenn wir nicht mehr genug zum Leben haben, dann können wir auch auf Theater verzichten, oder?
"Je t áime moi non plus..."
"Lámour physique est sans issue.
tu es la vague, moi l óle nue.
Je vais et je viens, entre tes reins."
Immer öfter passiert es mir, dass ich morgens ganz feucht aufwache. Soviel Sinneslust in den Träumen durch das isoliert sein. Bauch kribbeln in den Träumen. Die Protagonisten total austauschbar. Das Gefühl bleibt. Die Lust auch.
Unterhaltung und Amüsement bringt uns das Theater ja eh nicht und wir wollen auch nicht immer provoziert werden. Theater ist langweilig. Es macht mich wütend, dass sie so viel Geld ausgeben. Ich muss auch dafür sorgen, dass ich meinen Lohn bekomme und kann nicht mehr ausgeben als ich verdiene, warum dürfen das die Theatermacher? Ich finde das Theater gehört geschlossen. Empörte Bürger wehrt Euch, gegen Geldverschwendung und Bereicherung! Sollen die Schauspieler lieber zu den Einsamen und Kranken Menschen auf dem Land und in der Stadt gehen und Ihnen tröstende Geschichten erzählen, oder zu denen, die  sich langweilen! Ich brauche das Burgtheater nicht! Wir brauchen Stars und Idole zum Durchhalten. Oh doch! Maggie May und Rod Stewart:
"Wake up Maggie,
I Think I got something to say to you,
It´s late September and I Really should be back at school!"
Die Jazzszene mit Kenny Ball und anderen, was das für eine Lebensstimmung ausgemacht hat.
Wozu ein Theater machen, wenn die Politik schon genug Theater macht. Die Weltbühne ist sowieso die beste Performance! Immer diese Menschen, die sich wichtigmachen, wir brauche die nicht, wir brauchen die Sicherheit, dass wir unsere Wohnungen und Häuser finanzieren können und genug zum Essen haben. Wer hungert hört auf zu denken. Was meinen sie wie viele Menschen gerade frieren und hungern hier in Ungarn. Ich denke, jeder Dritte! Wenn wir unseren Kindern keine Freude mehr machen können und wenn wir nie genug bekommen können, an den wichtigsten und grundsätzlichsten Dingen, die man zum Leben braucht, dann denken wir, wir spinnen. Was meinen Sie warum wir keine Ausländer wollen, weil wir niemanden brauchen mit dem wir unsere wenigen Ersparnisse und hart verdienten Sachen teilen müssen. Wir wollen und können gar nicht teilen. Wir haben selbst nicht genug um unseren Alltag bewältigen zu können. Wenn ich nicht jede Woche ein paar Euro beiseite stecken kann, dann geht es mir sehr schlecht! In schlechten Zeiten steht man auf sich alleine, da hat man keine Freunde nur Feinde. Wenn es nur eine Tafel Schokolade für zehn Kinde gibt, dann wir nicht geteilt, sondern dann wird diese versteckt! Wenn wir unsere Frauen verstecken müssen, weil ihnen junge attraktive Ausländer das Blaue vom Himmel erzählen und sie kurz glücklich machen, dann wollen wir die hier nicht. Wir brauchen keine Konkurrenz wir brauchen auch Hilfe!
Lieber Xaver, sei nicht böse, Du bist lieb, aber ich bin jetzt genervt. Ich habe schlechte Stimmung und außerdem viel Ärger. Ich hoffe immer dass ich zum Gericht komme und es Termine geben wird. Aber ich muss warten und warten. Mir ist die Zelle wirklich schon viel zu eng. Ich will nicht mehr. Denke immer nur daran, wie man hier heraus kommen könnte. Alles Liebe, Deine Anuschka
Wieder Musik, die Radioberieselung den ganzen Tag ist recht angenehm. " Baby I ´am a man and maybe I´m Lonely man, who´s in the middle of something,
that he doesn´t really understand."
Paul McCartneys Liebe ist irgendwie spürbar. Ich liebe diesen Song. Schließt das Burgtheater und macht daraus eine Schule für Arbeitserfinder! Eine Lehrstätte für Traumentwickler und Phantasten, die mit beiden Beinen auf der Erde stehen und die Realität nicht aus den Augen verlieren. Der Kapitalismus ist am Ende, der Sozialismus bringt und auch nicht weiter, lässt und zu Philosophen wird und das Denken lernen! Wer nachdenkt, wundert sich, warum wir ein Theater bauchen, wenn wir uns nicht einmal die Fahrkarte dorthin leisten können! Ein Bett und tolle Kinder! Ein zu Hause, eine Heimat auf die ich mich verlassen kann. Gute Nachbarn, keine Bösen und tolle Politiker, keine Alleingänger. Ein Zusammenhalt, einen Plan und ein gemeinsames Ziel, das brauchen wir hier, wir brauchen auf der ganzen Welt kluge Köpfe, die gute Pläne machen für alle Menschen, damit alle Menschen dort glücklich leben können, wo sie sich zu Hause fühlen! Vertreibung und Krieg sind das Letzte was wir brauchen und auch keine Theater, die uns das sagen, sondern Bürger, die Theater machen und Politik machen! Jeder sollte jetzt Theater machen, warum gibt es nicht mehr Suppenküchen und Notquatiere, Frauenhäuser und bessere Kinderheime sowie Krankenanstalten. Warum leben so viele Menschen alleine und sind einsam, wenn andere gar nichts zum Leben haben, nicht einmal ein eigenes Dach über dem Kopf!?
Die Steuerzahler wollen ein schönes Wien, ohne Bettler und Penner, die ihnen ihr Elend vor Augen halten. Eine glückliche Stadt mit Platz für jeden und einem Theater, welches Spaß macht und nichts kostet. Ein Theater welches unterhält und Träume sowie Hoffnungen weckt!
Wir haben schlechte Zeiten, wir brauchen kein Theater dass uns das sagt, sondern eines, das uns hilft und nicht unnütz Steuergelder verschleudert, welche besser für Grundnahrungsmittel, Sozialisationen und Wärmeteestuben ausgegeben werden sollte. Warum gibt es keine Aufenthaltsräume im Winter in der Stadt für alle, die frieren? Keine Gratissuppenküchen und Teestuben? Macht alle leer stehenden Häuser auf, macht dort Theater, wo Raum ist!
Theater im Theater, den ganzen Tag. Schauspieler, lest uns vor, wir hören zu! Wir brauchen keine gigantischen Bühnenbilder, wir brauchen Menschen, die Zeit haben für uns Menschen aus Wien, Österreich, Europa und weltweit! "Ich schreibe wie die Antworten verschiedenster Interviewpartner aussehen könnten. Es macht mir Spaß in die Rollen anderer hinein zu schlüpfen. Wir haben hier zwar immer das Radio laufen, aber fast nie deutsche Sprecher. Wie sehr sehne ich mich einmal eine Tageszeitung zu lesen oder überhaupt Nachrichten mitzubekommen. Fühle mich total weggesperrt vom Rest der Welt!" Plötzlich Regen. wir bekommen Mäntel für die die trotzdem hinausgehen wollen. Ich gehöre immer dazu. Ich gehe zu jederzeit und bei jedem Wetter hinaus. Diese tägliche halbe Stunde im freien, die ist mir das Wichtigste. Die Atmosphäre der Luft. Das tief durchatmet und in den Himmel schauen, gibt einem einen Moment die Chance sich frei zu fühlen und Gott ganz nah. Dann ist man nur eine eingesperrte Kreatur, sonst gar nichts. Ich bin dafür dass nachgedacht werden sollte, wie in Amerika einmal alle eine Auszeit bekommen. Schließt alle Theater für 1 Jahr und macht stattdessen Lesungen und führt Gespräche, am Ende lernen wir alle Theater zu machen!
Ich mache es täglich. Mein Leben besteht nur aus theatralischen Szenen.
Liebe Anuschka, schau einmal ich habe ein Geschenk für Dich, eine Kette. Freist Du Dich? Ich liebe Dich. Ich denke immer an Dich. Ich vermisse Dich total. Du bist so weit weg auf einmal. Schreibst nie und wenn dann nur kurz. Was ist los? Bist Du beleidigt, weil ich auch Paula schreibe? Sei nicht traurig. Ich muss mich einfach ablenken und etwas beschäftigen. Dein Xaver
Eine Welt in der die Theater machen, die aufschreien müssen, weil sie so nicht leben können, wie die Welt das steht, ein Stadttheater ein Theater auf dem Land, wo jeder mitmacht, und jeder etwas zu sagen hat, das wäre ein Volkstheater! Das sprengt aber wahrscheinlich diesen Aufsatz. Ich habe jetzt eine Stunde daran gearbeitet und mein Plan ist es ihn jetzt zu beenden. Als Fazit möchte ich sagen. Ich habe gerade erst begonnen und denke, dass ich den Kurs jetzt einmal beginnen sollte. Also ich habe diesen Aufsatz geschrieben, bevor ich die Fragen alle schriftlich beantwortet habe und ich bin jetzt gespannt, wie so ein Aufsatz in ein paar Tage aussieht!
Lieber Xaver, nein ich schreibe Dir so wenig, weil ich eine Arbeit begonnen habe. Ich muss jetzt jeden Tag einen Aufsatz schreiben. Ich mache das gerne und hoffe mich so gut zu Recht zu finden. Ich denke auch an Dich und bin natürlich eifersüchtig.
Ich denke mir, typisch Mann. Na ja, so ist das, deswegen werden wir sicher nie heiraten! Deine Anuschka Vielen Danke fürs Lesen und Ihre Interesse. Auf ein Feedback freue ich mich sehr!
Danke, ich danke all meinen zukünftigen Lesern.
Ich muss noch durchhalten.
Denke an Prag! Es sit nicht leicht sich mitzuteilen und äußere Realitäten auszuhalten.



12. Kapitel, intime Geschichten und ganz persönliches.

Mädchen unter sich;

3. April /Staatsgefängnis
Wir lesen weiter im Tagebuch der Anuschka Brown:
"Lilija, Lumica, Petra und ich haben gestern im Dunkeln, nur, beim Schein der glühenden Zigaretten, eine richtige Lagerfeueratmosphäre entwickelt. Draußen, ein schöner Sternhimmel, unser Fenster ist noch leicht geöffnet. Das lieben wir, wenn die Luft hereinkommt. Im Minimalismus wird man stark, hier im Leben in der Zelle. Jede Kleinigkeit wird gigantisch in der Romantik und in der Wirkung. Mädchen sind unter sich! Das Glück, welches wir miteinander erleben. Dieses irre Nähe und das familiäre Gefühl. Diese Vertrautheit und Nähe, dieses feine aufeinander achten. Keiner kann das beschreiben, der es nicht selbst erlebt hat, wie Leid einen zusammenschweißt! Das gibt uns eine menschliche Geborgenheit, wie man sie nirgendwo sonst wahrscheinlich auf Erden erlebt. zwölf qm für fünf Frauen und das schon seit gut fünf Wochen, und viele Wochen sollen noch folgen. Wir sind sehr glücklich mit uns selbst. Es ist wirklich besonders schön! Schreiben, schreiben, keiner spricht dieselbe Sprache wie ein anderer und doch gibt es kaum Kommunikationsprobleme. Abschiebehaft. Junge Frauen, die träumen, die etwas von der Zukunft wollen, die sich ein besseres Leben aufbauen möchten. Die zeitlose Gegenwart aller Daseinsmöglichkeiten ist hier besonders deutlich. Eintönigkeit gestört durch neue Zusammensetzungen in einer Zelle auf 12 qm. Fünf Menschen so dicht und doch so weit auseinander. Der persönliche Weg jedes Einzelnen als Momentaufnahme, festgehalten in der Gemeinsamkeit des Zellenlebens. Heute entsteht draußen schon früh die Unruhe der Abendessenausgabe. Es ist der einzige Tag in der Woche, an dem es keine Suppe gibt, sondern nur Brot! Zum Frühstück gibt es sonntags nur Gebäck und Kakao. Wie ich das Kaffeetrinken vermisse! Fast vier Monate sollten es werden, die sie in U-­Haft bzw. in der Abschiebehaft in Györ im Gefängnis verbracht hat. Eine Zeit der Einkehr, des Nachdenkens und des Verarbeitung aller Ereignisse. Das Leben bleibt stehen, wird leer, die Tage und Stunden zu Ewigkeiten. Kein Tag kann länger sein als eingesperrt, nichts tun dürfen, meistens ohne Bücher und Schreibutensilien. Selten einen Gesprächspartner, der ein paar Worte der eigenen Sprachen kann. Pläne für Romanfiguren und Geschichten entstehen fast täglich in Ihrer Fantasie. Unverständnis und Einsamkeit, etwas durch welches man am Ende Stärke gewinnt und ein Selbstbewusstsein dafür, dass man immer alleine ist und alleine dasteht. Dann eine Prozess, unschuldig, keine Haftentschädigung. Besser verzichtet man darauf, dann fällt das Urteil dem Richter leichter, meint man. Diese Frauengeschichte ist nicht so ungewöhnlich, aber selten gibt es jemand, der von jedem Tag berichtet, alles aufschreibt, alle Gefühle und Gedanken einem Tagebuch mitgeteilt. Später, fast 14 Jahre später wird sie feststellen, dass sie bleibende Haftschäden hat. In den ersten Monaten nach der Freilassung waren die natürlich spürbar. Keine Lust unter Menschen zu gehen. Immer allein sein wollen. Nicht ins Kino, nicht in ein Restaurant. Bloß keine Freiheiten und Luxuserlebnisse. Nur froh arbeiten zu dürfen und froh, Arbeit zu haben. Essen, schlafen. Nichts keine Männerbekanntschaften, keine Freundinnen, keine Familie. Das konnte erst langsam wieder entstehen. Aber dann später, plötzlich wieder eine Strafverfolgung. Diesmal auf freiem Fuß, aber wieder wegen Schulden und wegen Luftschlössern, die in sich zusammengebrochen sind. Und was bleibt, die Sorge und Angst, wieder ins Gefängnis zu kommen. Nie mehr eingesperrt werden zu wollen. Nie mehr das Opfer der Justiz zu sein und nie mehr diese Ausgrenzung und Ablehnung der Gesellschaft draußen zu spüren. Sympathie für andere Häftlinge aus Prinzip, Lust unter anderem auch ihnen dieses Buch zu widmen. Oder Briefe zu schreiben, an Häftlinge. Nun, ich atme einmal durch. Die Selbstentfremdung des eigen Erlebten und dann der Versuch in die Rolle des Erzählers zu schlüpfen und zu behaupten, das hat eine andere, eben diese Anuschka Brown erlebt. Die Geschichte der Anuschka Brown, eine Story aus der Realität, ohne Verschönerung und ohne Ausschmückung. Von dem Glück der Mädchenstunden, der unschuldigen Frauen, welche spüren das sie zwar kämpfen für ein neues Europa mit offenen Grenzen und Möglichkeiten, die aber wissen das es eben noch Mauern und geschlossene Türen gibt. Die wissen, dass der Tag an dem man nur noch auf Geräusche achtet, weil man weggesperrt ist ein Tag, eine Woche, ein Monat oder ein Jahr sein wird, welches man nie mehr aus seinem Realitätsbewußtsein löschen kann."
16.4./Györ/Staatsgefängnis
Gott sei Dank habe ich immer Lust zum Schreiben! Das ist eigentlich mein größtes Vergnügen.
Danke, danke ich danke Dir von Herzen, lieber Gott!
Post! Ich habe ein klassisches Posteingangsbuch in dem ich alle Briefe, die ich bekommen und alle, die ich schreibe eintrage. Gott sei gedankt, von meiner Freundin Birgit F.
Sie hat begonnen die Karrieren von gleichaltrigen Studienkolleginnen von uns zu recherchieren. Es ist erstaunlich, wie viele doch gestrandet sind mit Ehe, Kindern und Haushalt. Und ich total gestrandet. Im Gefängnis. Super. Aber es macht mir Freude die Interviews zu lesen und zu korrigieren. so habe ich wenigsten einen kleinen Job als Lektorin. Ist doch toll. Bin ich eigentlich in Haft und hab ich doch Arbeit.
Sie will dem Buch den Titel geben, Frauen die schon weit gekommen sind.
Na, da bin ich ja wirklich die richtige Lektorin. Es geht ihr um die Auswahl. Ich soll sie beraten, wen sie in das Buch aufnehmen will. Sie möchte es etwas streuen. Der Ueberreuter Verlag hat genaue Vorstellungen. Zirka 20 Frauen aus den verschiedensten Berufen, aber alle ca. 30 Jahre alt, sollen ausgewählt werden. Sabine, auch eine Freundin aus unserer alten Runde, soll die Fotos machen. Mir gefällt das Interview mit Dorit Margreiter, einer Künstlerin und Franza Opel. Aber auch die Offizierslaufbahn der Andrea Linauer ist beeindruckend.
18.4. Besuchszeit 10.00 h; war nervös, wer kommen wird -niemand! Bis zum geht nicht mehr nervös und angespannt. Und dann todtraurig, weil keiner gekommen ist. Ich hatte noch nie Besuch. Heute lese ich die Interviews zu der Polizeichefin Franza Pfeifenberger. Sie hat Jus studiert und ist Jahrgang 1972. Uniformen die sehe ich hier auch täglich. Unsere Anstaltskleidung ist peinlich. Wir bekommen immer irgendetwas. Nie stimmen die Größen. Die Socken sind sicher immer verschiedenfarbig und haben auch verschieden Materialien. Hat man endlich passende Schlapfen, gibt man diese nie mehr her. Zweimal x pro Woche ist Wäschewechsel. Jogginganzüge in pink. Schrecklich! Und nie passt etwas. Man muss sich freuen, dass man überhaupt saubere und frische Sachen bekommt. Nach einigen Wochen habe ich erfahren, dass es das Recht gibt die Anstaltskleidung zu verweigern. Aber dann braucht man draußen jemanden, der einem 2x pro Woche frische Kleidung bringt. Das hat hier fast niemand. Nur die ganz kriminellen aus Györ direkt. Also am Gewand erkennt man wie schlimm einer ist. Je besser angezogen, umso schlimmer und krimineller. Denn hier sind nur die Györer echte Straftäter, alle anderen sind auf Abschiebung und in U-Haft und ziemlich unschuldig. Wir haben hier nur Wärterinnen um uns. Anscheinend gibt es die Regelung, dass im Frauentrakt nur Frauen arbeiten sollen. Was das wohl alles schon vorgefallen ist. Bei der Wäscheausgabe sind sie immer sehr eilig und schluderig. Keiner hat die Chance etwas Passendes zu erwischen. Man muss am besten immer diejenige sein, die die Wäsche durch die Luke entgegennimmt und in der Zelle verteilt, weil man dann wenigsten etwas Einfluss hat selber etwas Gutes herauszupicken. Oft haben die Kleidungsstücke auch Löcher und sind erst zu reparieren. Aber Nadel und Faden bekommen wir schon, nur keine Schere. Als Zähne zusammenbeißen und durch. Diese Gleichmachung im Gefängnisdress ist ein Teil des ein „Niemand“ Werdens. Auch Schmuck ist schwer zu haben. Manche bekommen etwas. Sich Schön machen geht nur durch Haltung bewahren und einen guten Auftritt. Auf dem Hof zeige ich den Mädchen, die mit mir sind, wie man lernt schön zu gehen und zu stehen. Das man sogar in Fetzen schön sein kann, wenn man eine Gute Körperhaltung hat. Dass die Schönheit überhaupt vor allem daher kommt. Die anderen sind begeistert und wir üben Schöngehen, wie die Mannequins und machen uns einen Spaß daraus. Die Jungs sind begeistert und wir haben viel Applaus. Nun ja, das Leben ist eine Niederlage!
20.April
Meine 7. Woche geht hier jetzt zu Ende....
Xaver schreibt mir täglich. Das ist wunderbar!
Heute Nacht habe ich ein paar Mal die Wände geküsst. Die Fragen aus dem Interview: Ich beginne auch meine Zellenmitbewohnerinnen zu befragen. Es fällt mir schwer, weil ich alle Fragen erst übersetzen muss. Und dann die Antworten! Was soll einem nie passieren? Natürlich eine Bestrafung mit Gefängnis! Warum ist jemand interessant für andere? Weil jemand Charakter hat und etwas zum Erzählen.



13. Kapitel, was es noch für Träume gibt.

Welchen Luxus leistet man sich?

Also hier ist es schon Luxus Seife zu besitzen, Toillettpapier und Kaffee. Ganz toll sind natürlich Schokolade und Bücher. Oh, ich bin reich! Ich habe jetzt schon 20 Bücher, meistens Kaffee, Seife sowieso und Toillettpapier kann ich mir meistens kaufen. fast nie muss ich Zeitungspapier benutzen. Das ist unser Luxus!
Wenn ich frei Wäre, dann wäre es ein eigenes Pferd und eine Liebesgeschichte. Ein Mann, den man sich leisten kann, einen von dem man nichts braucht. Bei welchem Mann würden Sie schwach werden?
Bei jedem im Moment. Mir ist es egal, Hauptsache Sex. Ich werde noch ganz verrückt ohne Libido. Wär ich nicht eingesperrt, dann müsste er gut aussehen und sehr romantisch und lieb sein. Außerdem erfolgreich und sexy! Wovon hätten Sie gerne mehr? Bewegungsraum! Schon 1 qm wäre toll!
Haben Sie Marotten? Ja ich schreibe gerne und bekomme gerne Post. In welcher Epoche würden Sie gerne leben? Egal. Heut ist eh Ok, aber nicht hier. Nicht so rückversetzt ins letzte Jahrhundert. Wer oder was wollen Sie im nächsten Leben sein? Mami und frei. Was soll man Ihnen einmal nachsagen?
Das ich Charakter habe und eine tolle Haltung! 4.02.1981
22.4.
Also, Gefängnis Leben. Mein Prof aus Wien, schreibt man könne sich daran gewöhnen.
23.4./Ostern im Gefängnis, in Haft, ein Häftling!
Ein tolles Paket mit vielen Ostereiern von den Dürremats bekommen. Fühle mich wie eine Kaiserin, werde von allen beneidet, teile aber natürlich, alles. So haben wir ein richtiges Fest!
"Auf dich allein ich baue, da ich auf Dich vertraue,
Du lieber treuer Gott, verlass mich nicht in meiner Not. Du, Herr, kannst mich Erlösen aus Sünde und Gefahr. Errette mich vom Bösen, dein Recht mach offenbar."
Gott Vater, steh uns bei und mach uns aller Sünden frei!"
Bete andauernd; Gepriesen seist Du oh Herr...
24.4./Györ
Habe an meinen Richter und an meinen Staatsanwalt einen Brief geschrieben, mit der Bitte um baldige Freilassung! Ich halte es nicht mehr aus ein Häftling zu sein. Xaver, ich drehe durch, bitte schreib mir wieder und lass Dich am Fenster sehen. Ich halte das sonst nicht aus. Ich brauche hier einen, der mich liebt, damit ich durchhalten kann. Ich bin sonst so einsam! Keiner kann deutsch. Ich bin wirklich total ausgeliefert. Deine Anuschka
Auch nicht das Vogelgezwitscher durch das geschlossene Gefängnisfenster, welches immer aus Milchglas ist und einem sogar den Blick nach draußen verwehrt. Habe Lust tagelang Liebe zu machen, immer mit dem gleichen Mann, für immer nur noch mit einem, möchte endlich so gerne heiraten!
27. April /immer noch im Györer Gefängnis...
Mittlerweile habe ich mich an das Gefängnisleben gewöhnt. Ich kann mich jetzt als unschuldiger Häftling akzeptieren und bin ein ich geworden, welches sich zwar bemitleidet, aber versucht einzurichten und das Schlimmste anzunehmen. Auch dass schuldig gesprochen werden, nehme ich innerlich an. Ich selbst habe mich wiedergefunden in einer obskuren völlig irrealen Welt. Wie in einem Roman von Kafka oder so. Mascha und Petra machen mir Vorwürfe, weil ich zu viele Brieffreunde habe! Sind sie eifersüchtig, oder geht es um meinen Ruf?
30.4. Jakob hat jetzt mein Herz erobert. M. Stastny aus Györ. Lese 7 Theaterstücke von Tankred Dorst, bin ganz in meinem Element als Gestalterin. Sehnsucht nach einem vernünftigen Leben mit einer vernünftigen Arbeit.
Lieber Xaver,
ich frage mich, wer liebt mich wirklich? Ich frage mich, liebt mich meine Familie? Was ist los mit mir? Warum lebe ich ein so seltsames Leben? Wo ist eine klare Linie?
Eine Zukunft? Ich verzweifle? Ich liebe bald nur noch die Wände meiner Zelle. Stell Dir vor ich beginne sie schon zu küssen. So sehr fehlt mir die Lieb und ein Mann, der mich Arm hält, in der Nacht. Ich vermisse Küsse! Bitte schick mir wieder viele Luftküsse, Deine Anuschka
1. Mai /12.00h/Neue Zelle/alles neu, neue Menschen, neue Verhältnisse!
Mittlerweile habe ich nicht mehr so eine große Angst davor eine große Gefängnisstrafe zu bekommen. Ich dachte immer Gott wäre für uns und eben auch für mich Zuflucht und Burg. Jetzt aber ist das Böse in meinem Leben so präsent, das ich den Glauben bald verliere.
2.Mai /Györ
Nun wünsche ich mich wirklich woanders hin! Ich fürchte mich vor jeder Nacht und vor jeden Tag!
Merke, dass ich nichts zähle, dass ich ein niemand bin, von einer Zelle zur anderen. Plötzlich werde ich getreten, nur weil ich zu strak aufgetreten bin. Ich hatte Achtung und jetzt habe ich das Elend der Machtlosigkeit. Zellenwechsel!? Aber ich habe mich so an meine Nische gewöhnt.
Vogelsang. Träume von einem kleinen Bauernhaus. Nur weg, weg endlich hier weg aus dieser Hölle von Grausamkeiten. das Menschen sich das Leben so zur Hölle machen können. Kein Lachen mehr. Nichts. Nur Finsternis. Es hat mich voll getroffen! Nichts ist mehr wie am Anfang, und es nimmt kein Ende diese Gehässigkeiten, diese Bösartigkeiten und dieser ewige Kampf und Streit um alles und nichts. Alles nehmen sie einem diese zwei Teufel hier in unserer Zelle.
Sie stehlen, sie buhlen, sie hehlen und sie sind so abgrundtief hässlich.
3. Mai / An der Seite kein Blick in den Hof mehr.Bin froh in meiner neuen Zelle, aber nur für eine Minute, am Morgen.Jakob ist ein Schatz, morgens weckt er mich immer mit seinen Gesängen von der Liebe, die durch den ganzen Hof schallen. Alle hören es!

14. Kapitel, im Glauben an die ewige Hoffnung.

Ob wir uns in Freiheit einmal sehen werden?

Technisch Stunde, lerne die einfache Kommunikation und Fragen zu stellen mit Bianca. Alle verflossenen Geliebten verfolgen mich im Schlaf.
Gott hat uns nicht für das Gericht seines Zornes bestimmt, heißt es, Pustekuchen. Das hier ist das Jüngste Gericht. Keine Chance zu entkommen.
Keine Ruhe gibt es mehr.
5. Mai /mit Blick auf Györ
In drei Posttagen ist wieder Besuchstag, wie würde ich mich freuen, wenn jemand käme! Mein Anwalt Herr Meier klingt in seiner Post immer sehr distanziert. Dera Anuschka, I love you my princess. You are the queen of my heart. I have you seen so near today! Three meters away! You are so beautyful! My love...love me...please I want to become your real friend!
26.4. Rückblick auf die Börsenzahlen...
8.Mai / Neue Aussichten/Ständige Fluchtgedanken
Die Tage vergehen jetzt zum Glück immer schneller.
Die Briefe von Jakob sind ein Traum.
Dialogübung:
...."Kisses....
" I hope to see you outside!"
"I think I could live and work in Praha, do you like to live with me?"
"I would like to try every dream and any ideas to be with you!"
"I love your smile, your face, you are the beautyfulest girl of the world! Please be with me.
Nun habe ich wieder ein neues Gefängniskapitel kennenlernen müssen, von der Ruhe in die Hölle! Ich versuche gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
10. Mai, Leider habe ich keinen Besuch bekommen!
"Bevor die Sonne sinkt, will ich das Sorgen lassen..."
Wenn ich das nur könnte. Ich muss mir einmal Zeit nehmen und diese Situation in der ich hier jetzt lebe wirklich gut zu beschreiben. Zwei teuflische Hurenweiber, hässlich bis zum geht nicht mehr und eine alte, sehr liebe hagere Frau, Jana, und ich. Die Zelle scheint mir die kleinste und dunkelste. Vielleicht 9qm und nur Schatten. Weil sie so in einer Mauernische ihr Fenster hat, ganz eingedrückt in zwei Eckbänke. Die Hölle eben. Bianca und ich schlafen oben. Aber wir brauchen auch nicht zu glauben, dass wir unser Bett ohne Genehmigung verlassen dürfe, Auf die Toilette, das geht nur gleich nach dem Hofgang und Wasserkochen, davon träumen wir nur noch. Ha, der gehört uns nicht, den dürfen wir nicht anrühren, den Wasserkocher. Auch unsere Sachen brauchen wir nicht mehr, denn die sind in den Schränken verschlossen. Unsere Schlüssel, einkassiert. So haben wir nur noch 3x am Tag etwas zu trinken und ansonsten sitzen wir oben gefangen auf unseren Nischen.
Bewegungsverbot und dann Schläge und Tritte und Schimpfe, den ganzen Tag! Hier in der Zelle ist ganz schön dicke Luft. Trotzdem gelingt es mir, dank Jakob, von der Liebe zu träumen. Ich möchte endlich den richtigen Treffen und gut gewählt haben. Bitte keinen Liebeskummer mehr und keinen Schmerz! Landluft kommt hier in die Zelle-ich bin jetzt auf der Seite mit Blick auf die grünen Hügel. Das ist eigentlich viel schöner als immer nur in den Hof schauen zu können. Dafür kann man aber mit viel weniger Zellennachbarn plaudern. Links ein Kraftwerk und rechts zwei Hügel mit Villen. Wie gerne hätte ich einen Stadtplan von Györ. Als ich hier ankam, Mitte März, da waren die Bäume noch alle ohne Blätter!
12. Mai
Habe ganz schlimm geträumt. Nämlich das sich niemand um meine Verteidigung kümmert.  Es ist verhext, diese Waterei! My love, how are you. Do you like my lovesongs in the morning? I am so deep in love to you. I have a deep phantasie. I love the idea to have sex with you. A never ending night an day. Minimum 24 hours. Are you glad to be my princess. The queen of my dreams?
In love Jakob
14. Mai, Hoffentlich mein letzter oder wenigstens mein vorletzter Sonntag hier im Györer Staatsgefängnis. "Ich will den Herrn allzeit preisen, immer sei sein Lob in meinem Mund!" Ich ersticke fast am schlechten Charma in unseren vier Wänden und an der dicken Luft! Heute habe ich schon wieder ein Buch fertig gelesen. Ich lese fast jeden Tag eines, manchmal sogar mehr.
15. Mai, Morgen wird Jana vielleicht entlassen. Jana die Sklavin hier in unserer Zelle, die nur gedemütigt wird. Es ist die Hölle! Nachmittag; Heute waren wir im ersten Korridor ganz hinten. So war ich ganz nah bei Jakob und konnte sein Gesicht gut sehen. Wie zärtlich er ist und wie toll er aussieht, wie James Dean! Am besten ist im Moment das Träumen. Das Leben in der Nacht macht mir richtig Spaß. Alles was hier fad ist gleiche ich mit den aufregendsten Träumen im Schlaf wieder aus. 18.30 h Von meinem tollen Professor und Freund habe ich ein Super Paket mit zehn Büchern und Quittenbrot bekommen. Ich danke, ich danke für die Lektüre!
17.5. Heute Nacht war ich sehr untreu. Die ganze Nacht in den Armen meines Lieblingsverehrers verbracht, im Traum, aber so wahr. Mein Herz bebt. Hier ist wieder Ruhe eingekehrt. Beim Einschlafen gestern überlegt, wie friedlich das Leben auf so engem Raum sein kann. Wie sehr es dem Menschen möglich ist, sich zu reduzieren. " I am crying...!"
19.5. Irre Träume, erzähl ich später! Jetzt zwitschern die Vögel durchs Zellenfenster herein, das ist schön! Ich träumte vom Sohn einer Gräfin, der mich ganz liebevoll begleitet hat. Nun eine Vorahnung vielleicht?
20.5. Ivana geht es sehr schlecht. Sie muss die ganze Zeit kotzen, während wir frühstücken. Das Frühstück ist nett, wie immer. Schlechter Kaffee, aber Salzstangerl, sogar mit genug Butter!
"den Frevler wird seine Bosheit töten, wer den Gerechten hasst, muss es büßen!" Schande über diese elendigen Weiber. Ein Bordell sollen sie geführt haben, ein illegales mit Mädchen aus dem Osten.
Halleluja!



14. Kapitel, Ängste und Stress in der Zeit im Gefängnis und dannach.

Emotionale Katastrophe.

Wenn nur endlich die Auslieferung wäre und mein Prozess. Glaub es kaum. Bin schon drei Monate Häftling. Und endlich wieder Arbeit. Bekomme von Scientology ein Buch geschickt:
Also ich habe das Buch Quergelesen und sofort begonnen eine eigen To do Liste zu machen und einen Plan. Meine Fragestellung in der letzten Woche war, was mache ich falsch um eine Arbeit zu finden und zu halten. (siehe meinen Aufsatz, oben!) Jakob, you are really Sweets. For Sure i am am the happiest girl of the world, becoming your dream and beeing the princess of your heart. Kisses Anuschka
Vielen Danke fürs Lesen und Ihre Interesse. Auf ein Feedback freue ich mich sehr! Danke…
22.5./Györ
Soviel Tage sind schon vergangen, aber der Hauptakt kommt erst.
My biegest love,...Jakob Du machst mich crazy!
Mein letzter Tag hier!?
How are you my most beautyful girl! Jakob, Deine Briefe werden mir unvergesslich bleiben. Ciao Györ. I never want to see you again. Hallo princess of my heart.
Halbzeit geschafft! Hier tönen die Kirchenglocken wie Musik zum Fenster herein. Bin sehr ernst und spüre so richtig die Härte des Lebens in Seele und Körper. Gottesdienst: Als wenn das Leben wieder Stück für Stück zurückkommt. Zum ersten Mal seit über drei Monaten wieder mit mehr als 5 Menschen in einem Raum.
Lieber Xaver, ich bin hier gut angekommen. Hast Du schon Nachricht? Wie lange Du noch in Györ sein wirst. Ich werde Dir einen Brief an Deine Adresse in Moldawien senden und dann verlieren wir und sicher nicht. Freu mich schon sehr Dich wirklich kennenzulernen und auch, Dich einmal zu umarmen. Du hast mir wirklich geholfen diese fast vier Monate in Györ gut durchzuhalten und sie sogar auch noch in schöner Erinnerung zu haben. Ich glaube der Mensch kann immer und überall lieben und glücklich sein. Stimmt´s!? Ich wünsche Dir alles Gute! Drück mir die Daumen, dass ich morgen auf Kaution frei komme. Hoffentlich wird sie nicht so hoch sein. Herzliche Grüße, Deine Anuschka
Ich wurde nicht entlassen. Ich muss bis zur nächsten Haftverhandlung bzw. sogar wahrscheinlich bis zum Prozess hier bleiben. Also bin ich froh, wenn ich arbeiten darf. Normalerweise dürfen das U-Häftlinge nicht. Aber ich habe darum gebeten, mit Dringlichkeit, weil ich schon 14 Wochen Haft hinter mir habe und durchdrehe, mich immer alleine beschäftigen zu müssen.
Gestern, ein ewiger langer und irre stiller Sonntag. Bobby, mein erster Kontakt zu einem männlichen Häftling.
Diese intensive Suche nach Liebe, diese irren heißen Wort. Eine Gefängnisbraut zu sein ist gigantisch megacool!
Geträumt dass ich einigen Arbeitskollegen erklären muss, dass ich mich nicht alleine in einem Raum bewegen kann. Das ich nicht selbst entscheide, wo ich gehe und stehe.
16.30 h "Mein Mund ist erfüllt von Deinem Lob!" Der Tag begann mit einer Messe. Ich war ziemlich berührt.
Spazierengehen im Hof, ist heute ausgefallen, weil es regnet.
Bobby´s Brief ist ganz lieb. Heute durften wir schon einkaufen. Ich hatte 1.000,- ÖS von meiner Freundin Alexandra bekommen. Super nett, ich danke Ihr das für immer. Das wichtigste hier ist sauberes Wasser einzukaufen, weil im Trinkwasser und im Waschwasser ganz viel Brom ist, welches sie uns geben. Auch im Tee und Kaffee. Es schmeckt abscheulich und macht dick und krank.
Ich rufe zu Gott ich schreie, endlich sauberes Wasser! Danke Ein neuer Tag- Distanz ist angesagt, hatte fast einen Streit mit schlimmen Ausgang. Wäre beinahe sehr arg verletzt worden.
"Lasset uns beten- seinen Mund hat er nicht aufgetan. Jesus schweigt
27. Mai/ Wien/ Justizvollzugsanstalt Josefstadt, Wien
Ausgeliefert.
Was folgt sind zwei Monate Untersuchungshaft mit am Ende einer Freisprechung. Unschuldig!
Das Gefängnistor öffnet sich ein Wochenende auf einem Landschloss wartet. Und die besten Freunde. Die Geschichten und Erzählungen aus der Zeit in Wien, aus dem Gefängnis in der Josefstadt, die hebe ich mir auf für meinen großen Roman, mit allem Briefen und Tagebuchaufzeichnungen, den ich dann irgendwann einmal schreiben muss. Oder wird ihn jemand anderes schreiben? Wird es einen Film geben. Lieber würde ich einen Film machen über meine Freundin Katahrina, die immer noch in Venedig in Haft sitzt. Unschuldig. Ein Opfer von einem mächtigen, sehr mächtigen Mann. Sie hat 21 Jahre bekommen und das ist 15 Jahre her. Sie hat noch sechs Jahre Haft vor sich.
Jahre später: Sehr geehrter Inspektor Maurer und Amen,
da ich gestern aus unserem Gespräch heraus gehört habe, dass gegen mich ermittelt wird und weitere Anzeigen und Klagen vorhanden sind, möchte ich dazu Stellung nehmen.
"Die Wiederholungen" von Peter Handke machen mich an. Ich will mich wiederholen, und alles immer und immer wieder aufschreiben. Ich will es hinausschreien in die Welt und protestieren. Ich liebe meine Kinder und ich glaube an die Ehe. ich bin gegen Scheidungen und für die Freiheit seinen Liebespartner auch wechseln zu dürfen. Ich bin nur für die Treue als Liebesbeweis in der tiefen Verbundenheit. Wenn die Verbundenheit gestört wird, dann ist das eben ein Riss und einen Riss kann man nur mit Küssen kitten, oder eben nicht. "Liebe in der Nacht." eine Erzählung von F. Scott Fitzgerald, macht Lust aufs lesen. "Sie waren irgendwann während des frischen, goldenen Aprilnachmittags in den Sinn gekommen, (Die Worte, Liebe in der Nacht...)!"
ich mag den April. Im April hat meine Mutter Geburtstag und im April entscheidet sich die Liebschaft des Jahres! "Die englische Liebe am zerbrechlichsten und romantischsten vor- ein weißes Kleid und darüber ein verwischtes Gesicht mit Augen wie Brunnen aus Licht!" Was für ein Satz.
Seit dem Jahre damals, seit ich mich mit meinem Exmann streite und ich psychisch und wirtschaftlich enorm unter Druck gekommen bin, hat sich meine Lage zunehmend verschlechtert. Die Sanierungskonzepte und all meine Idee und Versuch meine persönliche Existenzsicherung und meine wirtschaftliche Zahlungsfähigkeit wieder selbst auf die Beine zu stellen, ist im Grund aus heutiger Sicht gescheitert. Dick bin ich geworden. Ich erinnere mich an all die Knödel in Györ. Wenn man arm ist macht man Knödel, man kann sie immer und immer wieder verwerten, all die Reste, die plötzlich wieder schmecken. Statt arbeitsfähig zu bleiben und fit, bin ich nun nervlich und körperlich an meinen Grenzen angelangt. Dazu kommt die bedrohende Sorge, wegen meiner Verurteilung in Haft zu kommen, bzw. wegen meiner Nerven auf die Psychiatrie. Diese Angst möchte ich gerne verkleinern und bitte darum um Ihre Hilfe und Unterstützung, indem ich den Antrag auf eine Bewährungshilfe aussprechen möchte. Außerdem möchte ich eine Selbstanzeige machen in Bezug auf all die Gläubiger, die ich im Zuge der letzten Monate und dem Versuch in Arad einen Konkurs zu eröffnen nicht anschreiben konnte. Da ich mich privat und beruflich immer wieder überfordere, und Arbeit annehme, die mir dann auch wiederum jede Erledigung meiner Angelegenheiten zurückwirft, und ich mich nun auf das Wichtigste konzentrieren zu muss, damit ich wenigsten die Ferienwochen im Juli mit meinen Töchtern verbringen kann, gebe ich folgendes bekannt. "Der Matrose von Gibraltar", aus dem Französischen von Marguerite Duras erzählt ja wirklich mühelos und sehr lakonisch das Elend einer Existenz. Nehme ich das zum Vorbild?
Nein, ich schaffe es doch wirklich jedem Tag auch ein Glück abzugewinnen.
Der Mühsal des Lebensweges, wie bei Franz Büni, der seine Wahnvorstellungen und Sinnestäuschung so gut beschreiben kann, und so leicht, der ist im "Am Ende aller Tage" so leicht und trostlos beschrieben, das ich mich mühelos selber wieder finden kann.
Ich habe während dem Versuch mir eine neues Leben in Italien aufzubauen immer wieder auf der Straße gestanden und nicht gewusst, wie ich weiter kommen, aber immer in der Hoffnung doch zahlungsfähig zu werden. So habe ich einmal am Brenner eine Benzinrechnung nicht zahlen können, aber versprochen das sobald wie möglich zu tun. Dem Mitarbeiter von dieser Tankstellen, "Josef", dessen Telefonnummer ich dann verloren habe, schulde ich bis heute das Geld für eine Tankfüllung. Am Brenner selber schulde ich einer Pension. In Lienz in einem Stadthotel konnten ebenfalls einmal meine Übernachtungskosten nicht zahlen. Schön wäre es, wenn ich endlich in der Lage wäre all diese offenen Rechnungen zu bezahlen. Meine Mietrückstände in Italien, sind bis heute rückständig, ebenso Kosten bei der Müllabfuhr und den Stadtwerken. Privat schulde ich auch Kautionsrückzahlung. In Arad habe ich Verkehrsstrafen nicht zahlen können und alle weiteren Gläubiger müssten bei meinem dortigen RA aufgelistet sein. Privat schulde ich verschiedenen Freunden kleinere Summen. Wenn Erzählungen Erforschungen werden, dann denke ich an Handke und sein Werk. Arbeits-Titel: Assoziationsketten die als Zusammenfassung meines persönlichen Gedankenraumes zu betrachten sind.“ Ich möchte festhalten was ich denke, als Erinnerungen an eine, die das Denken nie aufgab. Diese Arbeit widme ich zuallererst natürlich meinen Eltern und Vorfahren, wie wichtig diese für meine Leben sind und waren, bekomme ich jetzt so richtig zu spüren! Weiterhin widme ich diese Arbeit den liebsten Menschen meines Lebens, unter anderem Zsolt V.-H.; Brunhilde R., Julia F., Ingrid und Wolfram S., Annette P. und Ihrer Familie, vor allem Ihren Eltern Anneliese und Raimer, Svenn G., Boris W., Till W., Anja B.- sprich all m,einen Kinderladencomangnions ……; meinen Geschwistern, meiner ganzen Familie, Trude R., Fritz und Klaus G., sowie Ihren Nachkommen, Dr. Sabine G., dann Walter G., Alfried H., Tama S. und Ihren Erben, Pater G., Ulla und Michael, meinen Töchtern Clara und Louisa, Miriam L. und Ihren Kindern, der Familie Nasseh und dem Radi Klan, sowie allem Menschen die mir in schlechten Zeiten geholfen haben, wie Rudolf K., Milade Z. und Martha M. aus Wullersdorf, den Freunden und Familien aus unserem Dorf, der Münchner WG vom Bahnhofsplatz  und dem Architekten Tilman G. sowie dem Rechtsanwalt Otto K.. Es könnten mir noch einige weitere einfallen, wie Siegfried und Magreth S., die mich einige Zeit meines Lebens liebevoll begleitet haben, auch geliebt Männer, wie Ramin Y. und Anrdás Z., aber heute fallen mir vor allem die ein, ich gerne wiedersehen würde und die ich mir an mein Grab wünschen würde, wie z.B. bereits Verstorbene, in Memoriam an Wolfgang B.-K. und Hans Peter Bunz, oder Julia. Auch Watanabe und Martin B. sind Menschen die ich um Versöhnung bitten möchte. Dann soll diese Arbeit aber auch Menschen wie Shakespear, Peter Zadek, Peter Brook, P. Manker und anderen Theatermachern, wie Thankred Dorst und vielen mehr gewidmet sein. Besonderen Dank gilt Menschen, wie der ganzen Familie von Gregor R., Philipp G. und Alexandra G. geboren L., sowie Ihren Familien und Freunden. Beten tue ich für meine Großmutter Maria Gartler und Barnim Lentz. Denke tut ich auch immer wieder an Erwein G. und Martin W., sowie Franz V. in einer Zeit der Suche nach dem richtigen Mann.
Besonders liebevoll denke ich an Loki und Stephanie Z. ebenso, wie Harry R. in Südtirol und Michael B., sowie all den Obdachlosen aus unserem Caorle Projekt.
Meine Zeit am Österreichischen Theatermuseum und Max-Reinhard Seminar sind mir in glücklicher Erinnerung ebenso, wie die Zeit an der Schaubühne Berlin, dem Zadek Ensemble aus Hamburg mit Paulus Manker, Ulricht Tukur, Susanne Lothar und Eva Mathes aus dem tollen Ensemble von Peter Zadek, die gar nicht wissen, wie viele Vorstellungen ich mitbekommen habe, und wie sehr ich ihnen dadurch nahe geworden bin. An das Düsseldorfer Schauspielhaus und weiter Etappen, wie dem Theater in der Josefstadt denke ich gerne zurück und an mein Leben in München and der Kunstakademie und das Universitätsleben an der FU Berlin, an der Universität Wien und an der Akademie der bildenden Künste vom Schillerplatz, an Erich Wonder, Professor Liesmann und Bernd Rieken. All diesen Menschen möchte ich diese Arbeit widmen, als Andenken an mein Leben und Denken.



Meine Themen für meinen weiteren Lebensweg lauten nun:



Wirtschaftliche Zusammenbrüche und Ereignisse, sowie Katastrophen, die die Welt erschütterten:
Rohstoffe und Ausbeutung der Kolonien weltweit und Ihre Folgen heute.
Menschliche Schwächen und Ruine als Beispiel von Lebenswegen
Tuplenfieber und Goldrausch
Staatsfinanzen, Gauner und andere Kriminelle
Steueroasen und Geldverstecke
Großbritanien und der Südseeschwindel 1719
Entwertungen, Entmachtungen und Plünderungen, sowie Inflationen
Börsenstürze
Wirtschaftskrisen und Ihre Folgen
Arm und Reich, die Kluft zwischen den Welten und Kontinenten
Religiöse Kriege und Auseinandersetzungen
Hunger und Überfluss
Kriegsgrauen und Greultaten
Massenmord und Vernichtungssysteme
Rüstungswahnsinn und Militär
Bürgerkriege und Zukunftsvisionen
Glaube und Sünde
Fronten und Zermürbungen
Atomarer Blödsinn
Kalter Krieg und Balance der Angst
Grausamkeit und Menschliche Schwächen
Persönlichkeiten, Märtyrer, Päpste und Staatsoberhäupter
Kreuzzüge und angehäufte Reichtümer
Qualen und Folterungen
Erpressungen und Wahnsinn
Sklavenhandel und Kinderarbeit
Diskriminierung und Rassenkult
Naturkatastrophen, Krankheiten und Schrecken
Machthaber und Wahlkämpfe
Soziale Stände, gesellschaftliche Schichten und Kulturen
Völker, Kulturen und Länder
Kontinente und Mächte
Wirtschaftsvorhaben und Strategien
Amerika und China
Politische Häftlinge und Gefangene
Umweltsünden und –Verschmutzungen
Meere und Tiere
Natur und Mensch
Wasser, Luft und Erde
Glück und Leid
Glaube, Liebe und Hoffnung
Bedrohungen und Sorgen
Pläne und Visionen
Ziele und Ideen
Chemie und Physik im technischen Fortschritt
Raumforschung
Verkehrsbedürfnisse
Mobilität und Flexibilität
Müll und Entsorgung
Arbeit und Zukunft
Technischer Fortschritt und digitale Möglichkeiten
Google und der Kontrollwahnsinn
Geheimdienste und  Verbotenes
Menschenrechte und Grundrechte
Feminismus und Kinder
Grundsicherungen und Mindestansprüche
Sozialstaaten und Ausbeutung
Sozialschmarotzer und Sozialtouristen
Hilfsorganisationen und Scientology
Infektionen und Krankheiten
Landwirtschaft und Ernährung
Häuser und Heimat
Menschen und Menschliche Probleme
Beobachtung und Sicherheit
Big Brother und Speicherdaten



Thesen
Literaturauswahl
Gliederung
Struktur
Zusammenhänge
Forschungsfragen
Diskussionen
Probleme
Exposééerschlüsselung
Vorbilder
Skripte
Keywörter
Namensrgister
Wörter
Erklärungen und Anmerkungen
Nachwort



Vorwort:
Ich suche die Kontroverse auf der Siegmund Freud Universität in Wien, weil ich die Theorien und Methoden von Siegmund Freud als einflussreichen Denker des 20. Jahrhunderts spannend finde.
Werke, welche mich besonders interessieren:



1976 Die sieben Todsünden
1979 Keuschheitslegenden
1994 Ein Trauerspiel
2002 Für die Kinder von gestern, heute und morgen
2006 Vollmond
2008 Sweet Mambo
Spannende Auszeichnungen:
2008 Japanischer Orden der Aufgehenden Sonne. Die Problemstellung, ist, dass es viele Menschen und Berufsbilder gibt, die Vorstellungen haben, die es jetzt nicht mehr geben kann, weil sich die Realitäten massiv geändert haben. So brauchen wir den Kunstschaffenden, der mitdenkt und mitmacht am Schaffen einer neuen Produktwelt, der Einsicht. Um dies zu veranschaulichen, nehmen ich u.a. das Lebenswerk von Pina Bausch, einer deutschen Tänzerin und Choreografin, welche eine neue Form geschaffen hat, das Tanztheater. Sie versucht hier die Gefühle der Menschen mit minimalen Gesten und Pantomimen tänzerisch zu inszenieren, sie sagt: „Mich haben immer nur die Gefühle anderer interessiert!“ Mit S. Freuds Traumdeutung und analytischen Denkweise, möchte ich einzelne Inszenierungen von Pina Bausch als Mittel zur Erkenntnisstudie explizit interpretieren. Weiterhin kommt noch die Arbeit von Shakespear, Peter Zadek und Paulus Manker als wesentliche Theaterwerke, mit den ich bis her zu tun hatte hinzu.
Neu habe ich entdeckt Alessandra di Lampedusa. Eine Frau über die es sich wirklich zu schreiben lohnt. Und auch eine sehr spannende Familiengeschichte. Thesen: Ihr Erkenntnisinteresse lag z.B. darin, dass sehr gut ausgebildete Künstler und Tänzer auch heute noch hungern, weil sie irgendwann zu alt sind und dann auf ein Abstellgleis geschoben werden. Sie war dahingegen ihrem Ensemble treu und hat mit dem Wuppertaler Tanzensemble große Welttournee bis kurz vor ihrem Tod gemacht und so dem Kulturaustausch eine ganz neue Bedeutung gegeben. Keinen Zugang zum Arbeitsmarkt zu bekommen und keine Nische für seine Tätigkeit zum Wohl und im Sinne der Menschheit zu erhalten, wenn man sich nicht selber inszeniert, war bei ihr der Inhalt ihres Lebens. Sie musste sich selbst erschaffen und immer wieder Bestätigung suchen, um eine Berechtigung für Ihr Wirken zu erhalten. (An dieser These interessieren mich vor allem sozialwissenschaftliche Erkenntnisse.) So gab es neben all den Bewunderern auch starke Gegner und Kritiker, die gar kein Verständnis für Ihre Form der Abstraktion am Theater sahen. Pina Bausch, möchte ich behaupten hat, sich etwas getraut, was Seltenheitswert hat, sie ist ihren ganz persönlichen und eigenen Stil gegangen ohne sich aufhalten zu lassen. Die Fragestellung sollte am Anfang stehen, warum stecken wir so viel Kraft und Geld in Studenten, die dann ihr Leben nicht bewältigen können? Und warum haben, gut ausgebildeten Künstler/innen, keine Existenzgrundlage? Und nur solche, die das Kämpfen und sich Beweisen erlernt haben und die so dem Leben strotzen können, nur solche finden den Erfolg in ihrem persönlichen Lebenswerk. Welches wiederum tausenden von anderen Menschen die Kraft und Hoffnung gibt, das es richtig ist sich zu konzentrieren, auf die persönliche Aussagekraft und den Willen zu Veränderungen in sich zu erhalten.Folgerungen und politische Ziele. Plötzlich ganz lsut die Kirchenglocken. Die Außenwelt macht sich bemerkbar. Daher bin ich dafür die Wissenschaften mehr miteinander zu verknüpfen und den Austausch zwischen den Disziplinen immer besser zu fördern. Die Ziele und Hypothesen sind, dass wir nicht das Handwerk besser beherrschen müssen, sondern das Weltgeschehen in Bezug auf das Recht des Einzelnen sich frei zu entfalten, ohne anderen zu schaden. Siehe z.B. Raimund Hoghe: PINA BAUSCH. Tanztheatergeschichte. Suhrkamp, Frankfurt am M. 1986
.Shakespear
Dass der Einfluss des Nachwuchses in der Mitgestaltungen der politischen Realitäten größer werden muss und wir eben auch bereits Kinder auf die Universitäten einladen müssen, zum mitdenken, beweisen Projekte, wie die Sommerkinderuni in Wien. Dass es mehr aktive Denker und Träumer geben muss, damit wir besser alle zusammen planen lernen, beweist jedes Kind in seinem „Sein!“ Und jeder Mensch in seinem Sterben, schauen wir uns doch einmal an, Morde, die Geschichte machen und tragische Unfälle, sowie deren Auswirkungen auf die Familien und Umwelt. Zwei Weltkriege mit 64 Millionen Toten und wie wir heute damit umgehen.
Dass die gesamte Welt sich an einen Tisch setzen muss um gemeinsam Pläne zu machen für eine funktionierende Zukunft und die Regelung aller großen Themen und Probleme zeigen Künstlerinnen, wie Pina Bausch! Wie gefährlich ist unsere Erde? Gefahren treten periodisch oder permanent auf, wie gehen wir damit um? Können Religionen helfen, oder schaden sie mehr? Zwietracht und Schuld als Sühne, oder weil der Mensch eben ein Raubtier ist?
Früher Pest-Krieg-Hunger-Tod sind heute Atomkatastrophen-Naturgewalten-Terror-Gewalt,….und so könnte man ewig weitermachen und hätte gleich eine apokalyptische Vielzahl von Themen für Allegorien oder andere Bildgruppen. Dass keiner sich abgrenzen und ausschalten darf, die großen Dinge anzugehen, sieht man im Detail, daher möchte ich in dieser Arbeit einen Blickwinkel setzen auf die kleinen Gesten und Ausdrucksformen. Ähnlich wie Peter Brook, Karl Valentin oder Charly Chaplin, zeigt uns die Geste ohne Worte, das es Veränderungen braucht. Schauen wir ins Fernsehen und sehen, wir all die Menschen, die sich schweigend hinstellen aus Solidarität zu Istanbul in diesen Tagen, dann sehen wir, dass es nicht mehr nur auf gute Worte ankommt.
Siehe 1984/88 Verführung: Die grausame Frau. BR Deutschland, 85 Min., Spielfilm, Regie und Drehbuch: Elfi Mikesch, Monika Treut Dass es keinen Privatbesitz mehr geben darf, sondern nur noch eine gerechte Verteilung der Güter, damit jeder genug zum Überleben hat. „Carepakete für alle und Arbeit für alle!“, zeigt uns wie hier mit Hochwasserkatastrophen umgegangen wird in Mitteleuropa im Vergleich zu solchen Katastrophen in Asien. Kennen wir unsere Erdplatten
Das Ende des Kapitalismus und des Sozialismus hin zur „Wirgesellschaft“ ist ein Gedanke von mir, darum Wähle ich Pina Bausch als zentrale Gestalt meiner Arbeit und den Bühnenbildner Peter Passt, ein Kollege von mir, als einen Raumgestalter, der es geschafft hat, sich auf diesen Minimalismus an Ausdruckskraft einzulassen. Der Theoriebezug ist die Gegenwart und die Realität, schauen wir in die Zeitungen, schlagen wir die Wirtschaftsseiten auf, schauen wir ins Fernsehen, hören wir von den Tragödien um uns herum. Einige Beispiel aus der Entwicklung der modernen Theaterliteratur und neuen Formen, wie der Performanceentwicklung will hier ebenso anführen, um zu beweisen, dass es immer mehr Menschen gibt, die Theater nicht nur als historischen Raum zum Erlernen, das z.B. es immer Tragödien gab, sondern das Theater neben der Unterhaltung eben ein Raum zum Nachdenken und zum Weiterentwickeln von Kulturen darstellt. Ich will hier kein Sachbuch schreiben und nur dokumentieren was es alles Neues gibt, sondern kritisch darauf aufmerksam machen, dass es kein Universitätsgesetz geben darf, welches die Errungenschaften des letzten Jahrhunderts zu liebe der Wirtschaftsentwicklung aufs Spiel setzt. Themen: Wirtschaftliche Zusammenbrüche und Ihre Folgen. Wie Seifenblasen entstehen und wieder platzen. Boom und Kurssturz, Depression und Gewinn. Bittere Not für die ganz Armen und Verlust sowie Machteinbußen für die Reichen, sind in den unterschiedlichsten Formen zu beobachten. Hier möchte ich gerne einmal einen Rundblick gestalten zu den Theatermachen und Künstlern des 21. Jahrhunderts und Ihrem Feedback auf aktuelle Ereignisse, sowie einige Auszüge aus der Kriminologie machen.



Thesen, sind fiktiv und variable und wollen immer auch widerlegt werden.
Literaturauswahl
(Meine momentane Bibliothek, sowie zusätzliche Buchwuensche! Siehe Stand Sommer 2013/ Meran, München und Wien!)
Gliederung, diese möchte ich eigentlich eher Zufällen überlassen, und dem Tagesgeschehen und Denken im nächsten Zeitraum, im Sommer.
Struktur (Diese ist eher künstlerisch angelegt. Das bedeutet, dass ich patchworkmässig aufgreife, was mir durch den Kopf schiesst und in die Finger kommt!)
Zusammenhänge (Entstehen ebenfalls zufällig und werden den Assoziationen und Gesprächen entnommen, teilweise als Protokoll oder Nacherzählung.)
Forschungsfragen werden aus den Ergebnissen entstehen. Diskussionen sollen während der Arbeit in den nächsten zwei Jahren ständig gesucht werden. Probleme werden viele auftauchen und nur teilweise benannt werden können. Wieso lernen wir in der Grundschule nicht etwas über die 19 Erdschollen und die Gefahren von Erbeben und was Naturkatastrophen mit Atomkraftwerken anstellen können, wie z.B. in Japan und was das für Auswirkungen auf die gesamte Weltbevölkerung hat!? Warum lernen wir nicht die Grundrechte und Menschenrechte, warum lernen wir uns nicht zu sozialisieren, sondern warum wir die Konkurrenz verstärkt und der Wettbewerb, anstatt das Wissen und Können gefragt ist was sind Epizentren und wo herrschen Gefahren und Unruhezonen? Die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft sind unsere Realitäten von heute, wir können nicht vorbei sehen, wir können uns nicht abnabeln, isolieren oder ein persönliches Leben in Sicherheit gestalten oder für uns alleine sorgen und auch nicht für uns alleine glücklich leben. Es gibt keine Schutzräume mehr auf dieser Welt. Wir können alles beobachten und kontrollieren. Keiner kann sich verstecken und keiner kann mehr so richtig untertauchen, oder doch? Deshalb braucht die Kulturentwicklung heutzutage Wissenschaftler aus allen Gebieten um Fachübergreifende Kompetenzen zu entwickeln für globale und Länderübergreifende Betrachtungsweisen und Zukunftsvisionen.
Vorbilder
Amnestie International
Stichwörter:
Aristoteles
Sophokles
Dreißig Jähriger Krieg Hungersnöte
Pest
Hiroshima und Nagasaki
Börsenentwicklung
Indianerkriege
Konzentrationslager
Märtyrer
Erdbeben
Hochwasser und Überschwemmungen
Tsunamischäden
Weltkriege
Atomkraftwerke
Naturkatastrophen
Inflation
Skripte
Keywörter
Namensrgister
Wörter
Erklärungen und Anmerkungen
Nachwort
Der Forschungsstand ist groß und hat viele Lücken. Darum braucht es diese Arbeit! Was hat der soziale Abstieg von Sigmund Freuds Familie 1857 in Freuds eigener Lebensplanung ausgelöst?
Ein universaler Denker, der erst Jus studieren möchte, dann zu Medizin wechselt und später Neurologie und dann Tiefenpsychologie wird ist S. F., was ist spannend an seiner Denkweise?
Welchen Bezug auf persönliche Entscheidungen zu reflektieren.Wie der Forschungsstand genau aussieht und was ich hier herauskristallisieren werde, wird sich erst genauer mit dem Forschen selber herausstellen, ich brauche daher hier den Freiraum, der freien Entwicklung während der Arbeit!Gehirnforschung und Denken, was wissen wir heute? Was wusste Freud noch nicht?
Dass ich mich ebenfalls konzentrieren will, steht fest und auch das ich keine Diplomarbeit oder Magisterarbeit schreibe, aus der mein eigen erworbenes Wissen ersichtlich ist. Nein, ich will selber einen Weg finden, zu beweisen wie man auch spät noch seinen roten Faden finden kann, auch wenn man viel gescheitert ist und auch wenn man sehr viele Steine in den Weg gerollt bekommen hat. STIMULANZEN und TOLERANZENTWICKLUNG
Welche Arten von Stimulanzen gibt es heute und was weiß die Forschung, warum wer was zu welchem Zweck einsetzt. Vor allem Künstler/innen möchte ich dazu befragen.
Welche Stimulanzen werden verwendet und was sind die Resultate!?
Die Methode der Feldforschung der Zeitzeugenarbeit und der wissenschaftlichen Darstellung in künstlerischer Gestaltung und in Einbezug der neuen multimedialen Welten könnten neue Wahrnehmungen schaffen. So hat Pina Bausch Genres wie Gesang, Pantomime, Artistik und Schauspiel zu einer neuen Kunstgattung verbunden. Ich hingegen möchte das Wissen aus der Psychoanalyse, den Geisteswissenschaften und der Ökonomie zu einer Form der Aussagekraft auf künstlerischen visuellen Weg erfinden. Ich denke da auch an Arten von Performances, die aber irgendwie gespeichert werden zu Daten, welche wiederum für jeden Menschen aus den verschiedensten Kulturen lesbar und versteh bar sein sollten, ohne vorher das Basiswissen, welches wir hier in Europa haben mitzubringen. Die Klausur, die Angst vor dem Gefängnis, lässt mich erfinderisch werden und erinnert mich zugleich an Begegnungen mit Typen aus Senegal! Mit denen ich förmlich morsen konnte. Das Material sollte sich immer um die Zahl 12 einfinden, also 12 Protagonisten, 12 Thesen, 12 Lebensformen, 12 Existenzkrisen und 12 Erfolgsbeispiel. So bekommt es eine Form und vielleicht auch ein künstlich konstruiertes Bild, welches wiederum im Sinne eines Jahreszykluses unser Leben darstellt. Machen wir ja alles in Jahren, unsere Schule unser Studium unsere Jahresbilanzen ezettera. Dies ist der Versuch eines Konzeptes!
Abschließend bekommen wir ein Schlussbild und eine Erkenntnis! Hoffe ich, aber wer mir dazu verhilft, oder ob ich den ganzen Weg ganz alleine gehen muss, das steht noch in den Sternen. Auch die Rolle von Google während dieser Arbeit!
Und eine Vorstellung, wie man ein sinnvolles Studium absolvieren kann, mit der Aussicht sich auch eine Nische zu schaffen auf dem Arbeitsmarkt., beziehungsweise einer Form der Honorierung um leben zu können.
Der Gliederungsentwurf ist im Moment noch etwas chaotisch, da es noch wenig Material gibt nur viel Erkenntnis.
Das vorläufige Literaturverzeichnis ist in Arbeit und braucht noch viel Zeit.
Einem groben Zeitplan gibt es, der kann aber durch persönliche Hindernisse und Tragödien noch einmal komplett umgeworfen werden. Interviews und Personenportraits von Kreativen aus Berlin-Wien-München 1990-2013, wobei die Arbeit von Pina Bausch und ihr Lebenswerk der Unterhaltungsgegenstand sein soll.
Qualitative Analyse der Lebensplanung und Gestaltung, sowie Betrachtungen über die Realität von Künstlerinnen und kreativen unter feministischen Aspekten von den Jahrgängen 19960-2013 in Berlin-München-Wien, im Vergleich. Wobei Wim Wenders und sein Dokumentarfilm zum Leben von Pina Bausch als Diskussionsgrundlage dienen soll. Ebenso das Werk von Wim Wenders.
Quantitative Forschung der beruflichen Werdegänge von Absolventen der Kunstakademien in München-Wien-Berlin in den Jahren 1990-2013. Dies könnte eine Form der Statistikentwicklung sein, dient aber vielleicht auch der Diskussion und Interessengewinnung für diese Arbeit, da entsprechend viele Künstler/innen angesprochen werden müssen.
Produktive Ergebnistheorien für die akademische Ausbildung und universitären Studieninhalte in Bezug auf die Entwicklung der Universitätsgesetze. Hier möchte ich auch einfach zur Diskussion anregen und Foren einrichten. Viel kann hier virtuell im Internet geschehen und ganz neue Plattformen für den Austausch sind hier ebenso interessant, wie ganz persönliche Begegnungen.
Quantitative Abschlussbilanzen in Bezug auf die Lebensbewältigung und der tiefenpsychologischen Aspekte von Kulturschaffenden Künstlern.
An Beispielen, wie Ökonomische Analyse mit qualitativen Betrachtungsansätzen in Bezug auf die Krisen und Rückschläge bei Karrieren von Künstlerinnen in den letzten Jahren.
Mit welchen wissenschaftlichen Methoden soll das Problem bearbeitet werden?
Grundsätzlich habe ich vor die qualitative Aufnahme von Daten im Vorzug, werde aber auch etwas in der quantitaven Datenanalyse eigen Statistiken aufstellen und versuchen zu interpretieren. Der Plan besteht darin 12 Protagonisten, welche nur zeitweise erfolgreich als Künstler tätig sind und immer wieder mit dem Scheitern konfrontiert sind zu beobachten bzw. ein Feedback über ihre letzten 20 Jahre zu formulieren. Anhand von dem Fotografen Ehepaar Bernd und Hilla Becher möchte ich die konsequente und akribische Qualität von einem Lebenswerk in Beziehung mit einander darstellen. Wie hat das Lebenspaar die Krisen seines Lebens bewältigt und wie haben sie es geschafft ein derartig gemeinsames Lebenswerk in der Darstellungs- und Ausdrucksweise ihrer Fotografie umzusetzen. Tiefenpsychologische Aspekte von Beziehungen und Lebenswegen in Bezug auf das künstlerische Schaffen sollen hier im Vordergrund stehen. 12 Personen aus der Jahrgängen 1960 bis 1980, welche an einer deutschsprachigen Kunstakademie einen Abschluss gemacht haben, werden interviewt und dann an einem Fragenkontext zu ihren Kulturschaffenden Anschauungen mit den Lebensbewältigungsproblem dieser letzten 50 Jahre konfrontiert. Ist auch an der Generation ihrer Eltern aufzeigbar. Beide haben an der Kunstakademie in Düsseldorf von 1960 bis 1965 studiert und erstellt insbesondere in den 1990 er Jahren Installationen und großformatige Fotografien. „Demonstrative Identifification with the universe! 1971 ist eines Ihrer bedeutendsten Arbeiten. Im Museum Ludwig in Köln sind viele Ihrer Arbeiten zu sehen. Ironische Gewohnheiten und Rituale sollen die Sicherheiten von Lebenswelten in Frage stellen. Gründe warum ich besonders geeignet bin für so ein Forschungsvorhaben, persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenem Leben anhand von Hypnose und Suggestion! Als Tochter dreier Kunstschaffenden, welche auf der Kunstakademie in München aufgewachsen ist und an der ich später selber mein Diplom in Bühnenbild gemacht habe, versuche ich nicht nur ganz persönlich eine Resonanz für die Lebensergebnisse meiner Vorfahren und Eltern zu finden, sondern auch die Schwierigkeiten meiner eigenen Lebensproblematiken in Bezug zu all meinen Kommilitonen, Kollegen und Nachfolgern darzustellen. Das Wissen, dass das Leben von Zeitzeugen nur in der Betrachtung analysiert werden kann und das nur aus vernünftigen Reflektionen eine Chance für die Weiterentwicklung der Themen besteht, sehe ich darin meine einzige Aufgabe.
Welche Methoden bieten sich an, die (Leit-)Fragen und Hypothesen angemessen zu bearbeiten?
FREIE Assoziationen und Traumdeutung von mir und Kollegen…
Mithilfe von eigenen Assoziationsketten möchte ich ganz individuelle und ganz persönliche Reflektionen zu folgende Leitfragen, welche im Moment in meinem Blickfeld stehen:
Wie lässt sich eine Existenzgrundlage mit der Arbeitsmarktrealität und dem künstlerischen Schaffensdrang vereinbaren. Welche Problemstellungen waren während der Ausbildung und später zu bewältigen. Kann man ohne Existenzsicherheiten gute künstlerische Arbeit machen, und wie schaut diese aus? Was macht einen Kunst und Kulturschaffenden Künstler aus, worin liegt der Unterschied zwischen Personen die das Kunsthandwerk beherrschen ohne Kunst schaffen zu wollen und denen, die ihren Schwerpunkt auf die kritische Auseinandersetzung mit unserer Gesellschaft suchen und mit ihrer Aussagekraft Erfolg haben. Anhand des Lebens von Cosima von Bonin, geboren 1962 die anhand z.B. Ihre Ausstellung: „The Fatigue Empire“ sich mit der Gesellschaft und Ihrem Leistungsdruck auseinander setzt kann man aber sehr wohl ihr Bestreben nach einer eigenen Karriere, die sie nun an die Hochschule für Bildende Künste in Hamburg mit einem Lehrauftrag gebracht hat, beobachten. Gründe für die Arbeit generell und unter wissenschaftlich relevanten Aspekten. Benutzen wir doch den Freud’schen Versprecher als Beispiel für die Offensichtlichkeit von Absichten!“ Die wissenschaftliche Relevanz als Notwendigkeit für das Bestehen einer Kultur und deren Zukunft ist leicht zu belegen.
These:
SPRECHTHERAPIE als Methode der Ideenentwicklung und als Antriebskraft für die Entwicklung künstlerischer Leistungen. Dies tue ich gerne und stelle gerne so den Studenten der nächsten Generationen hoffentlich eine einfache Basis da, die absolute Schöpfungskraft aus sich selbst und er Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit zu finden. Denn die Thesen und Antithesen, die es seit Jahrhundert in der geisteswissenschaftlichen Forschung gibt, zeigen gleich,  dass es ohne Denken nicht geht und vor allem nicht ohne dem Denken lernen. Und da wir von klein an lernen, das wir alles was wir lernen nur solange von anderen Menschen lernen können, bis wir selber eben das eigenständige Denken gelernt haben, solange werden Fachleute immer darauf bestehen, dass sie die Beweise für die Aussagekraft und Bedeutung eines Denkenden in Form von Zitaten und Begründungen nachgewiesen haben wollen. Der freie Redner, der das Schreiben und Reden aber aus dem Kopf und seinem eigenen Denkapparat entwickeln kann, den gibt es erst in dem Moment, wo er den Mut und die Kraft hat an die Macht seiner Worte und Schriften zu glauben.
Der Beifall des Publikums kann dann immer Theater sein, aber das geschrieben und das gesprochene Wort sind selbst in unseren multimedialen Welt werde klonbar noch kopierbar, weil die Wahrhaftigkeit immer in dem Menschen ganz persönlich steckt, der sie spricht und denkt.
Was kann die sogenannte posthypnotische Suggestion leisten? Individualität als wesentliche Notwendigkeit der Suggestion. Daher sind für mich die Qualitäten der wissenschaftlichen Arbeit nicht allein in dem Heraussuchen von Belegen aus der Vergangenheit zu finden, sondern nur in dem eigenen Forschen und Betrachten der Gegenwart. Darum interessieren mich Redner wie Liessmann und Rischbieter oder Riese sehr, genauso wie ich die Forschungsarbeit von Bernd Rieken besonders schätze, der widerzuspiegeln sucht, was tatsächlich passiert ist und wie die Menschen in der unmittelbaren Auseinandersetzung in der Lage sind ganz unterschiedlich mit Krisen und Katastrophen umzugehen. Ich selbst kann ein Horrorszenarium eigener Lebensräume und Krisen genauso gut darstellen und präsentieren, wie ich Luftschlösser und Illusionen einer phantastischen Zukunft phantasieren und träumen kann, ohne jemanden dabei hinters Licht führen zu wollen. Die reine Absicht der Visionsbildung und -entwicklung steht dahinter. Hier möchte ich einmal die Lebensgeschichten der Kinder und der weiteren Freudnachfolger kurz betrachten.Und hierin sehe ich die Macht und die Gefahr, wenn nämlich der Glaube an das gesagte und dargestellte dann plötzlich irrelevant wird. Weiß man dann ja nicht mehr, ob wenn einer laut um Hilfe schreit, aber in einem Schloss sitzt ob er nur spinnt, oder wirklich Hilfe braucht, bzw. gerade der goldenen Käfig das Problem darstellt. Die phantastische Welt der Illusion und des Theaters sind aber die Kraftfelder der Energien Träume wahr werden zu lassen und einen Weltuntergang zu verhindern.
Darum geht aber nicht ohne Ruhe und Gelassenheit und ohne die Zeit der Reflektion. Nina von Arx;
Schauspielerin, geboren 1969in Hamburg und Ihre Lebensplanung samt der Umsetzung möchte ich hier betrachten: Wie so wollte sie nach Ihrer Berliner Zeit unbedingt nach Amerika?
Was hat sie an Woody Allen beeindruckt? Warum denkt sie, dass sie als Französin mehr Chancen hätte? Was hat Hollywood mit ihr gemacht? Theoretisch oder empirisch, Primär- oder Sekundäranalyse, qualitativ oder quantitativ, Diskursanalyse oder Untersuchung, all diese Methoden möchte ich kurz anreißen um dann heraus zu stellen, warum ich die Qualitative Analyse in den Mittelpunkt stellen und dabei noch die Tiefenpsychologischen Denkansätze benutzten möchte, um hinter die Kulissen dieser Existenzen zu kommen. Geplant ist eine Statistik aufzustellen über die beruflichen und künstlerischen Erfolge der Aluminis der Kunstakademie in München im Vergleich zu Wien und Berlin. Heraus kristallisieren sollen sich besonders kritische Arbeitsansätze und neue künstlerische Ausdrucksweisen während des Jahrhundertwechsels.
Eine These ist es, dass zwar der Protest und die Grenzüberschreitungen gesucht wird, dass aber im Vergleich zu dem wirtschaftlichen Bedürfnis auch die Kunst als Brot zum Leben zu betrachten verhindert, dass all zu stark experimentiert wird. Erfolg und Anerkennung und das berühmt werden steht mehr im Vordergrund als der Anarchist oder Rebell. Braucht es aber Chaos und Anarchie um gute Kunst zu machen? Ilse Hannes- Schmidt möchte ich hier einmal näher betrachten.
Und braucht es die Provokation an konservativen Ansichten um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Wer sind die Kritiker und wer sind die Betrachter heute, die Qualitäten herausfiltern und wie geschieht das? Die Werkakademie in Kassel und Lehrgänge bei Johannes Itten führen uns noch einmal in die Kriegsjahre, in die Zeit des Bauhauses nach Weimar und Berlin. Kein Kunststudent kann an ihnen vorbeigehen. Jeder muss sich mit ihnen auseinandersetzen. Was löst das heute aus? Die Suche nach der Abstraktion, ist die heute abgeschlossen. Jedenfalls brauchen wir neue Räume und Innenwelten und daher möchte ich hier wieder einen Blick auf Pina Bausch werfen. Reflektion und Motivation der aktiven Beteiligung von Studenten, an dieser ThesenfindunDesign und ist hier ein direktes Mittel zu einer neuen nonverbalen Kommunikation, welche sehr spannend werden könnte, wenn es einen kontinuierlichen Austausch zwischen produktiven und intellektuellen Kräften gibt. Übergreifend gemeinsame Studieninhalte mit fachkompetenten Kollegen aus anderen Fachbereichen, Städten und Nationen sind die Basis für sich ein gegenseitig gut abzuklärendes und kommunikativ aktiv funktionierendes Systems von Zusammenspiel und Zusammenarbeit zu bilden. Konkurrenz, Neid und andere störende Kräfte sind hier zu eliminieren.
Die kulturübergreifende Entwicklung beginnend in jungen Jahren, denke ich und ist ausschlaggebend. Hätte ich nicht 7 Jahre meines Lebens, davon 3 von meinem 7.10. Lebensjahr, in Studentenheimen mit internationalen Studentenkreisen gelebt, dann könnte ich nicht behaupten, dass dies nicht der Grundstein für alle Offenheit ist. ine Kombination der verschieden wissenschaftlichen Methoden und Vorgangsweisen wird hier gesucht, um möglichst viele Nenner zu finden. a ich selbst noch nicht richtig wissenschaftlich geforscht habe, sondern bis jetzt eher nur eine Beobachterin und Theatermacherin bin. Mich interessiert so erst einmal das simple anwenden von gut erprobten Methoden um folgende Denkansätze zu formulieren: unst und Künstlerische Qualität kann nur durch eine politische Reflektion von großen Krisen und Problem wirklich fruchtbare Arbeit erzeugen.
Es braucht die Katastrophe und das Damoklesschwert um wirklich Qualität zu produzieren und gut zu arbeiten, In der Not liegt der Reichtum! ur im Elend gelingt eine Konzentration auf die Wahrheit. Nur nüchtern werden alle Aspekte von Problemen richtig herausgestellt.
Ohne Stress und Konkurrenz ist kein überleben als Künstler gewährleistet.
Im Scheitern und immer wieder Scheitern liegt der Kern des Sieges und der spannenden künstlerischen Auseinandersetzung. arum sind die ausgewählten Methoden geeignet, das Thema zu bearbeiten? Das wird sich erst währen der Datensammlung herausstellen.
Schauen wir das z.B. auf Künstlerinnen wie Julia Drinnenberg, eine Zeichnerin, Illustratorin und Karikaturistin, dann sind es Ihre Darstellungen die für sich selber sprechen. Ich plane 6 Frauen 6 Männern gegenüberzustellen um auch feministische Aspekte beleuchten zu können. Weiterhin sollen es immer 2 aus einer Fachrichtung sein, so dass von jeder Hochschule jeweils 2 Frauen und 2 Männer ausgewählt werden. Ich könnte mir vorstellen auch eine Umfrage zu machen, wen die Studenten aussuchen würden. Eine Art Kandidatur für die schwierigsten Kandidaten, die am Meisten zwischen scheitern und Erfolg hin und her pendeln. Die Kandidatenauswahl könnte folgende Kriterien haben: Je ein klassischer Maler und ein visueller Gestalter bzw. –innen.
Die Ausbildung und die erlernten Grundlagen sollten sich ähnlich sein, bzw. ganz klare Unterschiede sichtbar machen. Erfolge und Scheitern sollen ebenfalls groß und tragische Aspekte haben. Es geht auch um die sozialen Kontexte.Die Familie und deren Drumherum, um die ausgewählten Protagonisten und andere Freunde und Angehörige.
Familiäre Hintergründe für die „gute Erziehung“… Beispiele für Kränkungen, Verletzungen, Ausgrenzungen, Entwertungen, sozialer Abstieg, Entmachtung, Gewalt und Psychischen Terror…
Betrachtung des Ödipuskomplex und anderer Themen aus den Theaterstücken Sophokles! Beispiele aus der modernen Theaterliteratur. Gründe für die universitäre aktuelle Auseinandersetzung zwischen den Theaterwissenschaften und der Psychoanalyse, am Beispiel von Gewalterfahrungen und Kommunikation. Design als direktes Mittel zu einer neuen nonverbalen Kommunikation zu sehen. Wirtschaftliche Zusammenbrüche und wirtschaftliche Aufschwünge, ob ein Wirtschaftswunder oder der Wechsel vom industriellen zum digitalen Zeitalter, der Mensch macht das Unmögliche waren. Wirtschafts- und Produktionsprozesse zwischen den Kulturen weltweit zu betrachten, damit sämtlich Marktforschungs- und Marktspezifischen- Analysen einen Grund finden für die Gestaltungsräume moderne Produkte. Es zählt nicht mehr nur was gefällt und anspricht ohne, dass es etwas kommuniziert. Und was ein Produkt kommuniziert, darauf kommt es an. Produktkommunikation, als Basis sämtlicher produktionsbestimmenden Argumente.
Design und moderne Medien im Austausch zum Diskurs. Das Meistern von Katastrophen, wie Not und Elend die Grundlage für großartige Erneuerungen und Verbesserungen sind. Politik und Feminismus, wie durch das Leiden der Frauen neue Frauen geboren werden. Die Kenntnisse der Anwendung bzw. Durchführung der entsprechenden Methoden soll genau dokumentiert werden.
In Form von anschaulichen Bildtafeln, Statistiken, Interviews und Reportagen soll die Datenerhebung plausibel nachvollziehbar sein und begründet auf das Ziel der Thesendefinierung von Mythos Bildung und der Qualitätsbeurteilung von Künstlern/innen heute Aufschluss geben.
Minimal Art und die Arbeit von Hanne Darboven sind mir hier wichtig. Was macht die Konzeptkunst mit uns, mit den Kollegen, mit Studenten und Betrachtern, was löst sie bei uns aus?
Ziele für These und deren Notwendigkeit der Reflektion. Da es darum geht zu beweisen, dass es für jede menschliche Grundausbildung wichtig ist eine innere Ruhe und Entspannung für sein Tun und Handeln zu finden, müssen wir uns mit dem Wissen aus den Sozialwissenschaften auseinandersetzen und den Grundbedürfnissen nach Anerkennung und gesellschaftlicher Gebundenheit eines jeden.
Ohne dieses Wissen über Ruhe und Gelassenheit und ohne die Zeit der Reflektion kann man nicht künstlerisch bzw. überhaupt irgendwie tätig sein, behauptet Prof. Rieken in einem persönlichem Gespräch am 29.5.2013 auf der SMFU in Wien. Ob ich dagegen die Antithese, dass auch in sehr großer Armut Genies, die  an ihr Werk glauben in der Lage sind wirklich gut Kunst schaffend tätig zu sein, ist hier das Thema. ich möchte behaupten, dass die meisten guten Kunst - und Kulturschaffenden gar nicht das Bedürfnis nach den kapitalistischen Werten haben, wie einem normalen Menschen. Das andere Bürger, welche Arbeiten um zu leben eben anders denken und andere Ansprüche haben ist ein Grundzustand verschiedener sozialer stände in einer Gesellschaft. Darum haben diese reinen Arbeitssklaven auch keine Nerven über Kunst nachzudenken. Sie wollen Dekorationen und keine problematischen Auseinandersetzungen. These: Braucht es ein eingegliedertes Berufsbild und –leben um künstlerisch schaffen zu können? Ja, dann ohne Nahrung wird der Mensch apathisch und traurig. Aber Braucht es nicht einfach nur Kenner, Gönner  und eine gesellschaftlich kritische Reflektion auf solche Werke? Und des halb ist der Künstler eben ein nicht normaler Bürger, welche eben aneckt an den bürgerlichen werten und Normalvorstellungen.
Diese Grenzgänger wurden deshalb auch ähnlich wie politisch anders denkenden Querdenker immer wieder inhaftiert und ausgestoßen. Die Gruppe der Aussteiger, z.b. derer, die im Wald leben wächst ständig. Eine lebendige Kultur welche auch Disziplinen und „Know How“ braucht  kann aber nicht arbeiten und existieren, wenn es keine mutigen Grenzgänger gibt, die provozieren. Gestalterische und technische Kompetenzen in der digitalen und virtuellen Welt setzen voraus, dass man die Welt an und für sich und zwar die virtuelle begreift, mit den realen Menschen, welche dahinter stehen. Um aber schaffen zu können dürfen einen der Trübsinn und die Sorgen um das Weltgeschehen nicht auffressen. Gegenthese: Der Künstler und der Denker, die leben fast allein von der geistigen Nahrung. (Täuschung, Bestechung und Fälschung als Mittel zum Zweck,, an Beispielen aus Freuds Praxis!) Da ich so groß geworden bin, das es wichtiger ist, was man im Kopf hat, als was auf dem Tisch ist, kann man natürlich dagegen setzen, dass was man isst, ist man. Die Macht des Unbewussten Ich möchte aber eher behaupten wie man denkt so handelt man
und wünsche mir auch genau das für die Entwicklung der Gesellschaft, nämlich, dass erst das Denken kommt und dann das Handeln. Nun habe ich eine ganz neue Erfahrung gemacht, nämlich, die das das Stimmt was Menschen 1945 erleben mussten. Wenn man hungert wird man apathisch und hört auf zu denken. der Säufer denkt auch nicht an morgen sondern besäuft sich heute, und hat heute seinen Trübsinn. Also brauchen wir etwas zum Essen, um Denken zu können. Und da nun da die Gefahr drin liegt, wie alle Menschen auf der Erde satt werden können, wenn die Mächtigen Ihre Willen umsetzen und die Denkenden nicht zum Zuge kommen, daher denke, wird es Zeit, das jeder, der n der glücklichen Lage ist ein Kunstschaffender werden zu wollen, wobei ich die Nachsicht dahinter auch eine Kulturschaffender sein zu wollen, voraussetze, das jeder von diesen Menschen natürlich vorausschauen muss und sich damit beschäftigen sollte, wie er lebt und was er isst. Wo er einkauft, wen er fördert, wo er lebt und Steuern zahlt und wo er Kinder in die Welt setzt ohne Angst z.B. vor Atomkatastrophen oder anderen. Da ich in West-Berlin aufgewachsen bin, ein klassisches eingeschlossenes Mauerkind, welche gegen den Kapitalismus und gegen Atomenergie schon als 6 jährige Mitdemonstriert hat, möchte ich behaupten, dass ich gerne alle Grenzen auf dieser Welt fallen sehen möchte. Ich möchte werde Ausländerfeindliche Demokratien und Ihre Gesetze noch Familienpolitiken in denen nur auf den Wohlstand der Kinder geachtet wird noch auf deren emotionale Bindungen, solche Demokratien möchte ich genauso in Frage stellen, wie die Katastrophen in Syrien und alle religiösen und kriegerischen Auseinandersetzungen generell. Daher braucht es dringend Kunst- und Kulturschaffende, die sich in den neuen Sozialmedianetworken gut auskennen, welche die Sprache von heute sprechen und Facebookkeime genauso benutzen können, wie Appleriesen und Microsoftpotentiale zwar kritisch zu nutzen, aber eben auch immer alternative Wege und Möglichkeiten einer guten Kommunikation zu finden. Design und ist hier ein direktes Mittel zu einer neuen nonverbalen Kommunikation, welche sehr spannend werden könnte. VERFÜHRUNG als Thema der Lustbefriedigung am Theater
Die Erhebung mittels standardisiertem Fragebogen wird konstruiert und die anschließende Auswertung mit entsprechender Statistik-Software (z. B. SPSS oder STATA) durchgeführt.
Der Fragebogen soll ganz klare Richtlinien haben und ganz deutliche Eckpunkte für die Differenzen. Die Materialsammlung beruht vor allem auf den Interviews und aus den Fragebögen.
Beispiel für die Fragebögen:
Welche Denker beeinflussen Ihre Sichtweise
Denken Sie dass die Weltereignisse Einfluss haben auf ihr ganz persönliches Leben?
Was würden Sie machen, wenn eine Atmokatastrophe geschieht, sind Sie darauf vorbereitet?
Welche Traumas aus Ihrem Leben sind für sie von Bedeutung?
Was wäre Ihnen lieber, wenn es nicht geschehen wäre, in Ihrem Leben?
Wovon träumen Sie?
Haben Sie Tagträume?
Haben Sie schon einmal Ihre Träume analysiert?
Unbewusst oder bewusst reflektieren Sie Ihre Handlungen?
Ist Ihnen der Besuch von Tragödien am Theater wichtig? Denken Sie dass es wichtig ist, dass wir uns mit Tragödien beschäftigen? Welche weiteren Quellen sollen herangezogen werden und warum?
Es sollen die Professoren, die Akademien und Ihre Ausrichtungen und Vorbilder anhand von Beispielen entsprechend der jeweiligen Protagonisten dargestellt werden in Form von Einführungen um die Unterschiede zwischen diesen drei Akademien herauszustellen.
Die entsprechende Literatur wird in der Literaturrecherche zusammengefasst Libidinöse Bindungen und der Umgang mit der Sünde als Wollust und Bereicherung der der sexuellen Revolution im Leben der heutigen Studenten und Freidenker. Welche Quellen oder Daten stehen zur Verfügung? Grundsätzlich einmal die eigene und persönliche Erfahrung aus den eigenen Studienjahren an diesen Akademien. Daraus resultierend die persönlichen Kenntnisse und Kontakte. Diese werde nun neu betrachtet und nach 20 Jahren Distanz aus anderen Blickwinkeln beleuchtet und es wird auch gesucht nach neuen Erkenntnissen und Forschungsinhalten, welche noch nie dokumentiert worden sind. Geplant ist eine richtige Feldforschung konzentriert und reduziert auf 12 Protagonisten und deren Sichtweisen. Welche Informationen müssen noch ermittelt werden, um wenigstens den Mindestanforderungen an das Thema zu genügen?
Alle Interviews müssen geführt werden und dann die daraus resultierenden Recherchen gemacht werden.Beispiele für Thesenvermutungen:
Konkurrenz, Neid und andere störende Kräfte sind Killer jeden produktiven guten Handelns und Denkens. Wer nicht teilen und geben kann, denkt nicht nach. Was ist wen er selbst einmal auf Almosen angewiesen ist. Soll man krepieren oder hungern, nur weil andere sich nicht öffnen können, und keine Toleranz haben? Ich jedenfalls denke, dass, wer da ist auch ein Recht hat da zu sein, egal, wo er ist und sein mag. Ausgrenzungen und Abgrenzungen gehören verboten.
Nur weil jemand ein Kopftuch oder kein Kopftuch trägt gehört er dazu, oder nicht? Das Thema: Da Zugehörigkeit und seine Auswirkungen empfinde ich als entscheiden für eine Lebensbewältigung heute. Viel zu viele Menschen werden isoliert und sind einsam und angefeindet. Ich denke Feindschaften und Freundschaften sind die Basis von Irrungen und Wirrungen. Toleranz und Freiheit, den anderen Leben lassen und selber leben dürfen sind die Grundlage einer These, wie sich unsere Kulturen zueinander und nicht gegeneinander bewegen könnten. Ich plane folgende Gliederung:
Thesenvorformulierung
Fragenkatalogentwicklung
Auswertungsziele definieren.
Interviews führen mit 12 Protagonisten.
Gespräche mit anderen Zeitzeugen , den Rektoren und einigen Professoren.
Qualitative und Quantitative Auswertung der Daten.
Vergleich der verschiedenen Analysenmethodiken an je einem Beispiel.
Ergebnisbetrachtung anhand von Henry Millers Schreibwerk
Big Sur und die Organgen von Hieronymus Bosch, ein Roman der bei mir Unmengen von Gefühle auslöst. Also da gab es ein Wochenende Ende Juni 2013, da bekomme ich den Rest der Bibliothek von Martin und Grete Blachowsky in die Hände. Gott sei Dank, gelingt mir ein Zutritt zum Locatellikeller. Aber leider sind alle meine Sachen aus der Himmelpfortgasse nicht mehr dort. Schade ich hatte es sehr gehofft. Dafür passieren aber sehr viele Sachen an diesem Wochenende, welches dem mit 4 Jahren verstorbenen Jungen Jonas gewidmet ist. Das Fest der Freude, aber man merkt dass denen, die dieses Fest sich ausgedacht haben die Lust am Leben und an der Freude haben, vergangen ist. Irgendwie muss man ja weiterleben, auch wenn man seine Kinder überlebt.
Ich bin die ganze Zeit dabei eine Ranch für mich und Clara am Ende der Welt zu suchen, wohin wir verschwinden könnten, um einmal ganz miteinander zu sein, abgeschieden von allem, was uns hindert am glücklichen Zusammenleben. Clara meinet eigentlich will sie nie arbeite, aber morgens am Pferd und nachmittags im Schwimmbad, das wäre ein Leben, welches Sie sich wünschen würde. Nun kein Wunder, sie hat ihr erstes Jahr Mittelschule ganz gut hinter sich gebracht und nun geht es für sie weiter und die großen Sommerferien stehen vor der Tür. Reiten, schwimmen, Meran und Freunde um sich haben und vor allem die Mami, das ist einmal gut für uns drei und Jimmy und Noni. Heut früh bin ich aufgewacht nachdem ich von Peter geträumt habe. Das passiert mir jetzt bald seit über einem Jahr, dass ich davon träume ihm meine Liebe zu gestehen. Wir aber niemals zusammenkommen können, weil er ja seine Freundin hat und auch deren Kinder so sehr liebt. Nun nichts desto trotz wache ich immer auf und bin verzückt, dass ich so stark lieben kann. Dann denke ich an Walter und weiß, dass ich auch nur noch mit ihm sein will und mit sonst niemanden, denn er ist genau der richtige für mich, auch wenn es ihm sehr schwer fällt gemeinsam Pläne zu machen und etwas zu planen, aber dafür sind wir ja sowieso ganz fest miteinander verwurzelt. Mein Ehemann verschwindet dann völlig in einem „nichts“, als wenn es ich gar nicht gebe. Also zurück zu Henry Miller. Dem Roman aus dem Jahre 1966. Herbert Read ein spannender Literaturhistoriker, erzählt zu dem Roman. Dass es sich hierbei um eine Künstlerkolonie im Küstengebiet von Kalifornien handelt. Henry Miller hat dort ab 1957 erzählt, der Krieg war noch in allen Köpfen. Es ist ein sehr philosophischer Rom, der teils in Gesprächsform, teils biografisch, aber doch immer wieder auch sehr phantasierend über eine vor der Zivilisation flüchtenden Gesellschaft von Anderslebenden. Menschen, die Künstler sein wollen, die Jung sind, ausprobieren möchten, ohne Geld zu leben, die sich nicht den Zwängen unseres Weltgeschehen und der Menschen, die alles so am Rollen halten ,anpassen möchten. Menschen, die untertauchen und nicht auffallen möchten. Outlaws, die an das Gute Glauben und keine Lust haben auf Biedermeier und Bourgeoise. Das tausendjährige Reich“ von Hieronymus Bosch ist der Aufhänger und die Europäer, welche das Exil gesucht haben um frei zu sein und die immer überall Leben könnten und zu Hause sein würden, denen es egal ist, wo sie malen, Hauptsache sie können über ihr Leben selber bestimmen.
Hier einige Zitate: Nach Westen, neues Land. Neue Erdgestalten. Träumer, Ausgestoßene, Vorläufer. Weiter gegen die andere Welt, die einst war und weit weg ist, die Welt von gestern und morgen. Die Welt innerhalb der Welt.“ Ein paar Zeilen vorher auf Seite 13, ganz am Beginn des Buches. Liebe, Güte, Friede und Barmherzigkeit. Weder Anfang noch Ende. Die Wiederkehr, die ewige Wiederkehr.“ Wenn das nicht von einer großen Seele spricht und einem sehr gelassenem Geist, der dort geherrscht hat, in dieser Künstlerkolonie, wie die wohl heute aussieht?
Schauen wir doch einmal auf das Lebenswerk dieses Schriftstellers und gleich sehe ich mich wieder als Künstlerkind vor den Bücherregalen meiner Eltern, bzw. in der Genthinerstrasse. Also, der Wendekreis des Krebses, was für ein wichtiges Buch! Mein Mutter hat immer gesagt, es kommt nicht darauf an, was man für Kleider an hat, sondern welche Bücher im Regal stehen.
Mein Stiefvater war Steinbock. „ Der Wendekreis des Steinbocks!“ Sexus und Plexus, sowie Nexus…
Mein Leben und meine Welt. Alles Bände, die im Rowohlt Verlag erschienen sind. Hamburg von 1960 bis 1980 zirka! „Lachen, Liebe, Nächte!“ Tagelang könnte ich sie alle wieder lesen diese Bücher. Sind doch all meine Empfindungen darin und wünsche ich den M.U.T. Verein, der Einzelnothilfe erteilt viel Erfolg mit seiner Arbeit im Weinviertel. Wer war Lawrence Durell und wer Insomia, die schöne Tochter des Alters!? Sämtliche Erzählungen hätte ich jetzt gerne in meinem Bücherregal stehen und „ Das Lächeln am Fuße der Leiter“ oder „Stille tage in Clichy!“. Walter Schmiles  und Henry Millers Selbszeugnisse mit vielen Bildern sind schön zum durchstöbern und so habe ich die Welt meiner Kindheit vor Augen. Lohe, die freie Liebe. Der erste Leibesakt in Freien am See und all die Zeiten im Heu, wo wir Verführung und Verführer spielten und kleine Filme drehten ohne unsere Unschuld zu verlieren. Was für glückliche Tage im Moor. An den Moorteichen und in der Sonne. Auf dem Feld, bei der Kartoffelernte und bei den ersten Reitstunden. Nun ich will weniger biografisch schreiben, als einfach die Assoziationsketten meines Lebens benutzen, um Zeitzeugenarbeit zu machen, meiner Generation und meiner Welt. Ich habe auch nicht vor nur wissenschaftlich zu schreiben und mich in ein Korsett zwingen zu lassen. Ich möchte meine Feder im wahrsten Sinne des Wortes fließen lassen. Und so komme ich zur Traumdeutung. Also erst träume ich von einer sehr großen Liebe, sehr viel Wohlstand, Glück und Reichtum, weil ich Clara und Louisa so viel bieten möchte und dann träume ich von Wilhelmines Hochzeit, bzw. der einer Gudenus Cousine und das man mir wie der Pechmarie bei Frau Holle, von der ich heute Nachmittag eine nette neue Verfilmung, des ARD´s im Fernsehen gesehen, habe. Dass man mir blaue Tinte über meinen Kopf gießt und mich rauswirft, samt Clara und Louisa aus der Hochzeitsgesellschaft und dann fallen mir Doris Worte ein, wie mutig sie es findet, das ich zum Locatellikeller gekommen bin. Nun toll wäre es auch sicher nicht gewesen, wenn Iris und Rudi dort aufgetaucht wären. Sind sie aber nicht! Und ich habe die ganzen Bücher einsammeln können, die wieder wie zu einer Bücherverbrennung auf einem großen Haufen lagen. Familien und Bücher. Das passt nicht zusammen. Sie hassen scheinbar alles, was geschrieben steht.
Wie kann man Bücher, moderne vor allem so schlecht und rabiat behandeln, im Tal der Freude? Dort ist es auch ganz schön nass geworden und hat es auch heftige Überschwemmungen gegeben im Zuge des katastrophalen Hochwassers, diesen Sommer.
Jetzt möchte ich noch ein paar Zitate anführen und an Gerhart Münch aus Dresden erinnern. Wer war denn das? Henry Miller unterstütz meine These das nur durch bittere Entbehrungen, Kampf und Schmerz sowie tiefe Enttäuschungen wirkliche Kunst möglich ist, denn allzu viel Sonnenschein und Freude, schafft eine Zufriedenheit, die satt macht. Seite 18 und 19 in der Originalausgabe des im Mai 1966 erschienen Buches „Big Sur und die Orangen des Hieronymus Bosch“. ISBN-3 499 108 49 6. Copyright 1958 bei der Rowohlt Verlags GmbH, Hamburg.
Fast 100 tausendmal ist diese Buch verlegt und verkauft worden bis 1079 und danach? Wer hat es alles gelesen und sich was dabei gedacht? In Big Sur war man aufgeschlossen und informiert über das Weltgeschehen. Genauso möchte ich das auch hier in diese Arbeit zeigen. Die Meilensteine der Geschichte, von den Pharaonen bis zum Untergang Japans. Von der Urgeschichte, bis heut, bis zur Realität von Big Brother. Ich möchte alles, was mich und mein Sein beeinflusst niederschreiben und nicht auslassen, an alles erinnern, was mich heute traurig macht und mir die Freude am Leben genommen hat.. Welche Aspekte der Arbeit sollen in welcher Reihenfolge behandelt werden?
Grundsätzlich geht es um eine Zeitzeugenerhebung und die Definierung von Problemen und ihren Auswirkungen, mit der Absicht neue Berufe und neue Lebensperspektiven zu schaffen. Warum erscheint diese Reihenfolge als sinnvoll? Die Zeitschiene und Reihenfolge der Arbeit soll sich natürlich an die tatsächliche Arbeit anpassen. Wichtig ist es den Sinn und Zweck von Arbeiten und Lebenswerken, Bedeutung bei zu messen um der Qualität einer freien künstlerischen Auseinandersetzung und Entwicklung zu eigen künstlerischen Persönlichkeiten ihre Berechtigung und Notwendigkeit wiederzugeben, denke ich! Zu jetzigen Zeitpunkt kann noch keine fertige Gliederung gemacht werden. Es soll nur kenntlich gemacht werden, dass das Thema systematisch aufgearbeitet werden wird und die wichtigsten Eckpunkte bereits identifiziert wurden. ECKPUNKTE:
Künstlerische Grundmotivation
Die Entwicklung und Ausarbeitung von eigenen Fragestellungen stechen hier im Vordergrund!



RESILIENZ
Die Fähigkeit der Selbstregulierung und die Fähigkeit eigene Genesungsstrukturen zu finden, um nicht unterzugehen mit den Traumas und Alpträumen des Lebens.
B.H. Walker
L. Gunderson
A. Kinzig
C. Folke
S. Carpenter
Grundhaltung
Aussagekraft und Qualität der Arbeit, welche theoretischen und methodischen Herangehensweisen scheinen hier relevant zu sein? Beurteilung der Gesellschaft und Kollegen, hier möchte ich Skizzen des „feedbacks“ darstellen. So wie mich es interessiert hat nur mit einem Besucher eine Ausstellungsbesprechung zu machen und diese filmisch aufzunehmen, weil der eine für 100 andere sprechen kann. (Beispiele aus meiner 5 jährigen Ausstellungskonzeptionsarbeit im Locatellikeller und im Schlosspark in Immendorf in Zusammenarbeit mit dem Wienviertelfestival Niederösterreich. Das Scheitern und seine Auswirkungen, als Marketingform für das Darstellen von Durchhaltevermögen, Standhaftigkeit und Ausharr- Möglichkeiten.
Die Realität, wie sich heute darstellt. Ist die zentrale Fragestellung! Wie kann man die Realität und die Lebens- bzw. Karriereaussichten und Berufserfolge von Künstler/innen heute bewerten. Wie wird die Chance auf eine vernünftige Lebensperspektive bewertet. Warum kann man die Ausbildung zum Künstler, bzw. zur Künstlerin rechtfertigen? Und was für Perspektiven haben diese in unserer Welt? Welche Perspektiven bieten wir unserem Nachwuchs? Ein gute Überblick über das zentrale Thema meines Forschungsvorhabens ist leider nicht möglich, da die Freiheit der Entwicklung während der Arbeit inkludiert ist in mein These, dass es ohne Freiräume nicht geht. Und da wir nicht wissen, wie die nächsten 10 Jahre aussehen werden, wenn wir z.B. immer noch Angst vor Atomkatastrophen und anderen Unwettern haben müssen. Siehe Japan, heute! So zu tun, als wenn nicht geschehen wäre geht eben nur für ein paar Jahre, dann holt uns die Realität ein! Deshalb ist es notwendig die einzelnen Gliederungspunkte präzise, leicht erfassbar und mit Bezug zum Thema bzw. der Fragestellung zu formulieren. Eine nach diesen Kriterien erstellte (vorläufige) Gliederung ermöglicht zudem einen rekursiven Rückgriff auf die vorher überlegte Argumentationsfolge und vergegenwärtigt übersichtlich den abgesteckten Themenbereich.
Literaturverzeichnis
Gesammelte Werke, 17 Bände Hrsg. v. Anna Freud ISBN 3-596-50300-0
Das Lesebuch, Schriften aus vier Jahrzehnten Hrsg. & Komm. Cordelia Schmidt. Fischer, Frankfurt 2006, ISBN 3-10-073302-9
Die Traumdeutung
Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse 1917
Das Ich und das Es 1923
Abrisse der Psychoanalyse 1938, ISBN 3-596-10434-3
Die Freuds-Die Geschichte einer Familie
Han Israels. Der Fall Freud; Die Geburt der Psychoanalyse…
Das Ende der Illusion Jaques Le Rider
Ein vorläufiger Überblick über die (schon recherchierte) Kernliteratur zur Thematik, auf der die Arbeit bzw. Argumentation aufbauen soll.
Es reicht aus, die für das ausgewählte Forschungsproblem zentralen Quellen anzugeben. Es
muss noch keine vollständige Literaturliste vorhanden sein, auch kein fixer Zeitplan
Wie viel Zeit ist für die einzelnen zentralen Arbeitsschritte eingeplant? (Recherche, Datenerhebung/-auswertung, Roh Text verfassen, Überarbeitung und Endkorrektur)
Albrecht Dürer Forschungsrechtfertigung. Toleranz und Freiheit, den anderen Leben lassen und selber leben dürfen sind die Grundlage einer These, wie sich unsere Kulturen zueinander und nicht gegeneinander bewegen könnten.
Dieser Satz ist die Grundlage meiner Forschungsrechtfertigung.
Gegen Grenzen, gegen Ausländerfeindlichkeiten! Für Offenheit, Toleranz und Transparenz von Absichten! Für ein Welttheater des Friedens und der Liebe.Schenkt uns Blumen und Brot!
Bis wann soll die Arbeit abgeschlossen sein bzw. abgegeben werden?
Folgende Fragen sind zu beantworten: Welchen Gegenstandbereich hat dieses Forschungsprojekt?
Welche Frage soll wissenschaftlich geklärt werden und warum?
Warum muss man originell sein?
Was löst die Originalität aus?
Wie findet man Leser und Zuhörer und warum?
Wie sieht sich die Wissenschaft in gesellschaftlich politischen Fragenkontexten?
Wer forscht zu diesem Thema und warum und wo?
Der Forschungsstand in Bezug auf die Relevanz von der Entwicklung neuer Kunstformen, Ausdrucksweisen und Handschriften, woran ist dieser entwickelbar? Wer ist interessant mit welchen Publikationen?
Welche Prämissen gibt es?
Kann man überhaupt argumentieren, oder ist das Ganze nicht einfach eine Sammlung von Betrachtungen, Gedanken und Überlegungen zum Weiterarbeiten und Dranbleiben?
Wie kann man methodisch und reflektiert die formulierte Frage nach der Notwendigkeit von Freiräumen während des Studiums zur Persönlichkeitsentwicklung umsetzen? Warum werden wir bis zur Magisterarbeit betreut, stehen aber ab dann ganz alleine da?
In anderen Berufen sagt man, wir schwimmen alle in einem Haifischbecken und müssen aufpassen nicht gefressen bzw. geschluckt zu werden, ist das Leben als Künstler/in deswegen so einsam, vor allem in der Entwicklung von berechtigten Fragen?
Stand am 21.6.
Kurzfassung:
Formulierung des Gegenstandes:
Anhand des Lebenswerkes von Pina Bausch will ich aufmerksam machen, auf die Wichtigkeit von Freiräumen während eines Kunststudiums!“
Die europäische Kultur:
Methode und Kreativität. Anhand der Arbeit der deutsch-italienischen Akademie in Meran und Referenten, wie
Gertrud Kamper zum Thema : „Über die Kreativität und den Wandel zur Wissenskunst!“ möchte ich beweisen, dass es die Wissenschaften braucht um Kunst zu machen und das die Reflektion von Analysen und Betrachtungsweisen mit Analytikern, wie Siegmund Freud oder anderen heutigen Wissenschaftlern, wie Bernd Rieken, oder Liessmann oder Mario Signore zur Rechtfertigung von Werken neuer Kulturschaffender Bedeutung haben für sämtliche politisch relevanten Fragen und Veränderungen unserer Zeit. Ohne Weltverbesserin sein zu wollen, sondern mit der reine Absicht gute Kunst zu machen und Aussagen zu schaffen, die eben neue Betrachtungsweisen produzieren.
Der Suhrkamp Verlag ist einer der Verlage der Neuerscheinungen ich immer sofort lese. "Die Wiederholung" , "Die Menschwerdung", "Auf den Gipfeln der Verzweiflung" und "Das Prinzip Verantwortung" lieben gerade auf meinem Tisch.
Marieluise Fleißer´s Gesammelte Werke in vier Bänden habe ich bereits durchgekaut. Patrick Modiano ist mir ganz neu. Ebenso Mendoza.
In Serbien bin ich auch einmal auf einer Tankstelle die Benzinrechnung schuldig geblieben.
Mein Traum von Hvar wird wohl ewig ein Traum bleiben. Mein hübsches Haus dort verfällt immer mehr und mehr! Ich habe noch heute die Gerüche in der Nase. An "Hommage á Hrabal" denke ich gerne, die Kritiken sind gut. das habe ich damals im Gefängnis in Györ gelesen. All diese Gläubiger kann ich nicht anschreiben und Kontakt aufnehmen, da ich über keine Unterlagen mehr verfüge. Die Rückstände hier in Österreich sind zu meist bereits mit Titeln aktenkundig.
Ich beschäftige mich mit den großen Herrscherinnen. Barbara Beck hat dazu ein gutes Buch geschrieben. Sie beginnt mit Galla Placidia, die bewundere ich ganz besonders. Aber Brunhilde, Theophanu, Isabeau von Bayern, Maria von Medici, Anna von Österreich und Liliuokalani, das ist nur eine Auswahl, aber alles sind doch sehr beeindruckende Lebensgeschichten. Ein Anwalt in Innsbruck und meine Scheidungsanwältin in Wien haben noch Außenstände, ebenso ein Anwalt in Bozen. Ich werde nie herauskommen aus diesem Schlammassel, aus diesem Hexenkessel. Mir dreht sich alles. Ich werde aufgeben müssen und mich einschläfern. Damit endlich Ruhe herrscht!
28.April
So zärtlich und so liebevoll seid ihr miteinander umgegangen, in Abschiebehaft. Erzähl das noch einmal, wie war das, wie ging das, wenn Ihr doch kaum dieselbe Sprache gesprochen habt!
Ein Anwalt aus St. Pölten, welcher mich bei einem Sanierungsvorhaben beraten hat, klagt glaube ich auch mittlerweile. Meine eigenen Klagen auf Entschädigung gegen meine Ex-Familie, verschieden Pferdehändler und Trainer, sowie Stallbesitzer ruhen alle, da ich das nervlich nicht auch noch durchfechten konnte.
29.April
Wie war es mit eine so junge Mörderin in einer Zelle zusammenzuleben?
Mein genehmigtes Ansuchen beim Land um Förderung, habe ich nie eingelöst, da ich die Zukunftsperspektiven und Pläne nicht mehr einhalten konnte. Hierbei handelte es sich um eine Summe von 150.000,- Euro. Meine weiteren Ansprüche und unternehmerischen Pläne kann ich im Moment alle nicht weiter verfolgen, da mich eine Überschätzung meiner Möglichkeiten angehängt wird.
Ich fühle mich im Moment sehr erschöpft und müde und traurig und eher machtlos. Ich sehe mich nicht in der Lage, auch nur einen Tag Haftstrafe anzutreten und bedaure all meine Aktivitäten, die mir scheinbar gar nicht geholfen haben meine Situation zu verbessern. Ich bitte um Unterstützung, Rücksichtnahme, anwaltlichen und sonstigen Beistand und verzichte nicht auf jede Art von Unterstützung, wie ich es gestern wohl auch wieder einmal unterschrieben habe. Grundsätzlich kämpfe ich um mein Recht auf Arbeit, Existenzgrundlagen und ein Zusammenleben mit meinen Töchtern, Maria und Sophia Freiherrn von Kleinschmidt. Warum mein letzter Arbeitgeber, Herr Tresp von Advanta Hamburg mir als Gehalt im April nur ein Taschengeld ausgezahlt hat, habe ich auch noch nicht klären können. Worauf kommt es an, bei er Wahl des Bettes für das eigene Kind? Heißt es doch so schön, wie man sich bettet, so liegt man. Also ich habe für meine Kinder die Wiege der Schwiegermutter bekommen. Eine romantische Idee. Hat doch mein geliebter Mann bereits darin gelegen und dann alle seine Geschwister. Auf der Rückseite eine lange Liste aller Babies die in dieser Wiege gelegt haben. Nicht einmal die Matratze wurde ausgewechselt. War sie nach dem Krieg gut genug, ist sie es heute auch noch. Nur eine neue Garnitur Vorhänge und Bettwäsche passend zu der neuen Tapete mit dem Bärchenmotiv, habe ich natürlich selbst genäht.
Und wie glücklich waren wir, als alle kamen, aus dem Dorf, aus der ganzen großen Familie und in die Wiege geschaut haben unsere hübschen Nachkommen zu bewundern. So ging es zu, im Hause Freiherrn von Kleinschmidt, als Maria und Sophia geboren wurden, in Kirchdorf.
Und was wünsche ich mir für sie, meine Töchter? Ebenso, dass Ihre Töchter in dieser Wiege liegen werde und natürlich auch die Söhne von beiden. Das sie ebenso wie ich zu Hause und ganz glücklich und schmerzfrei Ihre Kinder mit meiner Hilfe auf die Welt bringen. Also keine neuen Babybetten, höchsten eine neue Matratze. Aber auf keinen Fall irgendetwas aus einem Kaufhaus oder Katalog. Wie rührend, wenn wir die alten Babyfotoalben ansehen und alle haben im gleichen Bett gelegen als sie geboren im Schoss ihres Klans auf die Welt kamen, sogar als das Schloss noch stand, war das schon so. Es sind Dinge auf der Welt, die sollen einfach bleiben, wie sie immer waren und dazu gehört eben die Wiege. Die Stammwiege der Familie, damit es nie an Nachwuchs mangelt. Also bitte, kein Interesse an Babybetten anderer oder gar neue!
Herzlichst Ihre ehemalige Anuschka Freifrau von Kleinschmidt;
Schließ die Äuglein, holder Kleine!
Schlafe sicher mir im Arm!
O, dein Bettlein macht die keine
Je so weich, so liebewarm;
Mutterliebe wiegt dich ein;
Mutterküsse warten dein.



Unter tausend, tausend Küssen
Aufgewacht, ans Herz gedrückt,
Möchtest du nur einmal wissen,
Wie dein Lächeln mich entzückt!
Engelunschuld lacht mich an;
Offen ist der Himmel dann;



Wohl dem Herzen voller Treue,
Das sich alles darf gestehn!
Kleiner Engel! ohne Reue
Kann ich dir ins Auge sehen.
Immer, immer lächle so!
Nur die Unschuld macht uns froh!



Autor: Johann Gittirg Jacobi (1740-1814)
Titel: Lied einer Mutter 
Weil ich gerade Goethe las, lagen mir diese Zeilen auf den eigenen Lippen, es regnet und schneit...ich bin müde und mache einen Mittagsschlaf!
"Oh, wie weh ist mir, bin ich soweit und doch so nach bei den Geliebten....
Jetzt scheint er in unendliche Ferne gerückt!
Du König, Du -(suchst jetzt lieber das persönliche Gespräch und hast mich doch nicht gleich wieder zu Dir eilen lassen, warum! Zum Nachdenken?) der Du mich aufnahmst, wie ein Vater, wie ein Geliebter, je mehr ich Deine Liebe und Dein Begehren spüre, umso mehr weiß ich, dass ich zu den Meinen muss... siehe Iphigenie auf Taurus! Die Liebe und die zärtlichen Bande, die zählen, allein, mir fehlt der Mut daran zu glauben und mein Verlangen ist so stark und mein Begehren,...Du Jüngling Du, der Du mich vor Dienstag nicht sehen willst, willst Du, dass ich in fremdem Bette schlafe, fern von Dir. Das kann ich nicht...und doch frag ich mich in welchem Heiligtum ich liege! Und liegen mag...
...hörst Du meine Qualen, hörst Du mein Leid, wie kalt wird mir die Stirn, wenn ich an den Mond denke, der scheint herein...zum offenen Fenster!!
Ein neuer Tag, neues Licht, wieder Hoffnung? Jetzt sind die Läden geschlossen und ich verstecke mich in meiner Höhle, ganz allein!“ Sonntagmittag im Februar! Penelope
Ich beginne einmal mit meiner Qualifikation als Mutter und damit für den Wohlstand und die Sicherheit meiner Kinder zu sorgen. Das hat bereits damit begonnen, dass ich sehr lange gewartet habe, bis ich den richtigen Vater für meinen Kinderwunsch ausgewählt habe. Mir war es wichtig in eine konservative Großfamilie hineinzuheiraten, in der ich eine gute Position bekomme, wir einen landwirtschaftlichen Betrieb für die Grundversorgung und ein Haus haben. Außerdem war es mir wichtig einen Mann mit einem guten Charakter und Gewissen, der gläubig ist zu heiraten und die Sicherheit zu haben, dass er eine Familie gründen möchte, Kinder aufziehen will und seine Position als Vater und Miterzieher nie in Frage stellt. Ich wollte für meine Kinder eine echten Vater, der für sie da ist, sich Zeit nimmt und seine Arbeit im Haus hat, so dass sie ihn viel sehen und wir ein glückliches und enges Familienleben mit den Verwandten und Freunden pflegen können. Meine Wahl in die Geborgenheit eines kleinen Dorfes zu ziehen war auch zum Schutz meiner Kinder vor den Übergriffen in die persönliche Freiheit und Entwicklung, die man schnell in einer Stadt von heute erleben kann. Behütet und geborgen sollten meine Kinder sein, ebenso in einem sorgenfreien Haushalt aufwachsen, mit gesunden und glücklichen Eltern. Ich selbst wollte gerne Hausfrau sein und für meine Familie und die Bedürfnisse im Haus sorgen. So bin ich eine Ehe eingegangen mit einem mir unbekannten Mann, der aber äußerlich all diese Dinge bereitzustellen schien. Die Unsicherheiten, Gefahren und Probleme seiner Situation und der Lage der Gutsverwaltung Kirchdorf waren nicht offensichtlich. als ich begann mich zu positionieren und mir eine Zukunft vorzustellen stand ich plötzlich vor scheinbar unlösbaren Problemen. Die Viehwirtschaft, war eine Katastrophe und am Ende, die ganze Gutsanlage in einem sehr desolaten Zustand. Das Restaurant, nicht gewinnorientiert zu bewirtschaften, die Obstplantage und die Brombeeren ebenfalls nicht effizient. Die gerade errichtete Stromerzeugungsanlage, wies alle möglichen innovativen Mängel und Sorgen auf und war eher ein Desaster. Dazu kamen die Arbeitsgewohnheiten und Mitarbeiter, welche alten Strukturen unterworfen ebenfalls nicht besonders effizient arbeiteten. Mein Mann war sichtlich alleine überfordert und körperlich sowie seelisch sehr belastet. Dazu kam plötzlich die Diagnose "Krebs". Ich habe also rasch gehandelt, und mir mit einigen Bekannten versucht eine Lösung zu überlegen. allerdings geknebelt von den Vorstellungen meines Schwiegervaters, der meinte Frauen seien nur dazu da Kinderwägen zu schieben. Das habe ich schon aus Prinzip gar nicht tun wollen. Ich habe mich daher auf meine eigenen Qualifikation gestützt und überlegt, wie ich meine Karriere weiter ausbauen könnte und einen Coach gesucht welcher mich in die Rektoratskandidatur in Regensburg steckte. Dort war ich als einzig entsprechend ausgebildete Frau unter den ersten 6 in der Kandidatur, was mich ein Jahr lang beschäftigte ein neues Konzept für die Universitätsleitung in Regensburg zu entwickeln. Damit beschäftigt und am Ende abgelehnt begann ich eine Promotion bei Prof. L. in Zürich zu schreiben, mit dem Thema: "Berufliche Chancen und Aussichten von Kunststudentinnen nach den Veränderungen des Universitätsgesetzes, in Hinblick auf die Karrieren bedeutender Persönlichkeiten und Ihren künstlerischen Laufbahnen vorher!" Diese Arbeit brachte mich wöchentlich nach Zürich und so hatte ich einen guten Abstand zu den Sorgen am Hof. Als dann meine 2. Tochter Sophia unterwegs war und ich die Kandidatur verlor, beschloss ich mein Augenmerk auf Kirchdorf zu richten. Inzwischen hatte der Filmemacher Hubert Blank das Ausflugslokal zu einem interessanten Ausflugsziel für Stadtjugendliche gemacht und Frau Huberta Singer war damit bemüht eine Pferdezucht aufzubauen. Das Angebot des Züchters Johannes Müll seine gute Trakehner Zucht zu übernehmen und der Besuch des Johann Schiffers, ebenfalls eines Züchters, der uns seinen guten Oldenburger Zuchthengst, sowie zwei wundervolle Dressurnachwusstuten mit Olympianiveau anbot, lies mich hellhörig werden und ich war bereit das Projekt zu übernehmen. Der Businessplan beinhaltete, dass wir bis zum kommenden Winter einen Stall Bau fertig haben müssten, indem ebenfalls Pensionspferde aufgenommen werden konnten. Das Land Niederösterreich gewährte mir eine Einmalförderung von 150.000,- Euro dafür und die Unterstützung eines Unternehmensberaters, sowie eine Förderung für die Unternehmensberatung. Leider kamen dann mehrere Tragödien auf uns zu, neben der Weltwirtschaftskrise, gab es einen Stromausfall in unserem Stall und es starben in einer Nacht sehr viele Mastschweine. Die Anlage hatte einen großen Riss in der Dachplane und drohte zu explodieren und mein Mann musste seinen ersten Kuraufenthalt annehmen, da er völlig zusammenbrach. Ich wusste mir nur mehr zu helfen in dem ich ihm vorschlug mir schnell einen Job in Zürich zu suchen und dort für ein Jahr eine gesicherte Existenz für uns als Kleinfamilie aufzubauen, da ich den Eindruck hatte die Gutsverwaltung kann uns nicht mehr ernähren. Das ist mir auch gelungen und ich hatte schnell ein sehr schönes Haus und eine Job bei Selecteam als Headhunterin. Wenn man diese Ereignisse genauer beleuchtet stellt man fest, dass es mir nur um das Wohl meiner kleinen Familie ging und ich nur daran gedacht habe, wie ich uns ernähren und versorgen kann, wenn mein Mann ein Pflegefall wird und die Gutsverwaltung uns nicht mehr tragen kann. Diese Voraussicht und Planung beweist meine Positionierung als verantwortungsbewusste Mutter und Ehefrau und außerdem die Liebe zu meinem Mann und meinen Kindern. Hier zu sagen ich hätte mich selbstverwirklichen wollen ist unsinnig, weil ich dann als Bühnenbildnerin einen eigenen Weg gegangen wäre, den ich ja bereits sehr erfolgreich gestartet hatte. Früher, war ich bereits sehr erfolgreich in meinem Berufsweg, am Theater und an großen Häusern, wie der Schaubühne, dem Schauspielhaus Hamburg und Düsseldorf, sowie anderen Theatern. Dass ich nicht Karriere machen wollte, sondern eine glückliche Mutter, Ehefrau mit Großfamilie sein wollte, beweist mein Umzug nach Kirchdorf!
So möchte ich noch einmal aufmerksam machen darauf, dass nicht ich die Scheidung eingereicht habe, sondern er und das er es ist der nun versucht die Ehe zu annullieren und noch einmal geheiratet hat um einen Sohn und Erben für seinen Hof zu haben. Denn eines der Hauptgründe war sicherlich, dass ich keinem Sohn auf die Welt gebracht habe. Außerdem dass ich die Machtposition meiner Schwiegereltern nicht akzeptiert habe und die Hierarchiestrukturen des Klans versucht habe zu umgehen. Man kann das an dem Schlosspark beobachten, aus dem mittlerweile fast alle Pflanzen, welche ich in meiner Zeit dort gepflanzt habe bereits wieder ausgerissen wurden und der vorherige Zustand wiederhergestellt wurde. Die Abhängigkeit meines Exmannes von seiner Familie und deren Ansichten, sowie seine Unfähigkeit selber zu denken und zu handeln ohne sich zu vergewissern und sich den Rückhalt der Eltern zu holen hat Frau Dr. Wörgötter mit Sturheit und bezeichnet, die wohl auch in seiner Persönlichkeit manifestiert ist. Da ich völlig konträr bin und immer eine gesunde Distanz zu meiner Familie gelebt habe, war es mir sehr wichtig die Abhängigkeit von Kindern zu Ihren Eltern umzustoßen. Da zum Kindeswohl auch festgestellt werden muss, in welcher hierarchischen Abhängigkeit die Kinder zu welchem Elternteil stehen, steht fest, dass ich in den ersten Lebensjahren ein Monopol hatte. Maria und Sophia waren völlig an mich gebunden und sehr fixiert. Dass ich die Scheidung nur ertragen konnte, in dem ich mich in Klausur zurück gezogen habe und meine Kinder ins kalte Wasser stoßen musste, dass sie jetzt Ihren Vater zwingen müssen sich mit ihnen zu beschäftigen, kann man auch als positiv bewerten. Denn wenn man den Mut betrachtet, den eine Mutter braucht ihren Kindern das zuzumuten und die Sicherheit dahinter spürt, dass die Kinder das schaffen und sie sich den Vater erobern können, dann sieht man sofort dass ich sehr wohl studiert bin. Denn nur in der Verhaltensforschung findet man dafür eine Berechtigung. Meine Realität, dass ich all die verschieden Schocks und die Ablehnung sowie Diskriminierung ertragen musste, dass ich all das Leid von meinem Leben und meine Kindern getrennt zu werden verwunden habe, darin kann man meine Stärke als Frau bewundern, sagen und denken meine Freunde! Meine Istzustand zu diagnostizieren, alle Kräfte zu sammeln ein Ziel zu verfolgen, die Scheidung und all Ihre Folgen so rasch wie möglich abzuwickeln um mich und auch meine finanzielle Lage und berufliche Zukunft so rasch wie möglich zu sanieren, all das ist mir nun innerhalb von drei Jahren gelungen. Daher brauche ich jetzt natürlich das Verständnis und die Unterstützung von Fachleuten, die meine Qualifikation als Mensch und Mutter richtig bewerten, die sehen können, warum ich keine Kraft hatte mich gegen eine Strafverfolgung zu wehren, warum ich aber die Kraft habe hinauszuposaunen, dass Sophia und Maria das Recht haben bei Ihrer Mutter leben zu wollen und dass sie sehr wohl diesen Wunsch äußern, nur das ihre momentane Zwicklage ihnen es nicht erlaubt dies offiziell zu bekunden, sondern dass sogar Sophia Ihre Abhängigkeit vom Vater und seiner Familie bereits begriffen hat, all das motiviert mich enorm mein Plädoyer zu formulieren und an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Klugheit und Intelligenz sowie das wunderbare Verhalten meiner Töchter sind ebenfalls aktenkundig. Ich werde nicht aufgeben, bis ich meine Töchter bei mir habe. Meine Liebe ist sehr stark und meine Wille auch. Grenzenlos ist meine Überzeugung das ich das Schaffen kann und grenzenlos auch mein Durchsetzungsvermögen, denn ich handle als sehr gläubige Frau mit Gottes Willen und kann es nun einmal gar nicht akzeptieren wenn Frauen unterdrückt und diskriminiert werden und Anwälte meinen ich hätte keine Chance. Meine Chance liegt im Glauben und seiner Kraft Berge versetzen zu können. Meine Kraft liegt in der Mutterliebe, die wie eine Löwin um Ihre Kinder kämpft und im täglichen Gebet. Soweit einmal eine Zusammenfassung was Mutterliebe ausmacht und warum sie so wichtig ist! Bis auf weiteres, es folgt eine Analyse über Stabilität und Kontinuität...,
und vieles mehr! Herzlichst Anuschka
Also heute beginne ich mit der Behauptung, dass ich grenzenlos sei!
Stimmt das? Bin ich das? Was bedeutet so eine Aussage und wie gehe ich damit um? Erst einmal interessiert mich was das eigentlich heißt und da stoße ich auf „Humpty Dumpty“, der meint dass der die Macht hat, auch entscheidet was es heißt, wenn er das Wort benutzt. Also das schauen wir uns doch bitte einmal genauer an. Erst einmal gehen wir in die Bedeutung der Ausgrenzungen und den Folgen, nämlich der Ungerechtigkeit: Und genau das ist zu verarbeiten, wenn man aus einem Haus, einer Familie entfernt wird. Auch wenn man Kündigungen erlebt. Beziehungsweise einlädt und keiner kommt Die so schmerzliche Erfahrung, dass ein scheinbares Fehlverhalten bzw. anders sein dazu führt, dass man ausgestoßen, verbannt und entmachtet wird, das ist schwer zu verkraften. Wie kann man das verarbeiten frage ich mich und wie kann man diesen Schaden an Herz, Leib und Seele wieder reparieren um verzeihen zu können? Und um auch sich selbst wieder zu finden, und mit sich selbst ein weiteres Leben, leben zu können!? Hier liegt genau das Problem, nämlich das das Selbstbild zerstört ist und man nur durch eine gute Analyse seiner Lage und eine Betrachtung des Unglücks, welches einen getroffen hat zu einem neuen Frieden finden kann, oder?
Der Selbstschutz sich in Sicherheit zu bringen, den anderen Vorwürfe zu machen, all dies hilft nicht. Man dreht sich im Kreis. So fühle ich mich heute genauso betroffen, als wenn das ganze gestern geschehen wäre.
30.April
Also, wie war denn das Essen im Gefängnis? Darüber hast Du kaum etwas erzählt.
So empfinde ich dann die Angst vor Strafen und vor Urteilen, sowie die Bedrohung mit Gefängnis oder Psychiatrie. Auch das für Verrückt erklärt zu werden, oder abnormal gehört zu Formen des Terrors und der Diskriminierung die sehr schwer zu ertragen sind. Das einem kein Erfolg gegönnt wird, keiner einen unterstützt, man wirtschaftlich ruiniert wird und dadurch in einer Pleitesituation landet in der man sich in eine Wüste versetzt fühlt, ohne Wasser und Brot, das ist plötzlich Alltag. Die Tatsache, dass Gutachter und Richter oberflächlich eine Situation betrachten und nicht die Ungerechtigkeit und die Willkür, die hier stattfindet begreifen macht mich müde und leer. Und doch habe ich das Gefühl, dass ich nicht vergessen darf, dass mir Sophia und Maria seit drei Jahren sagen, Mami wir lieben Dich, Mami wir wollen auch mit Dir leben, geh nicht weit weg, bleib bei uns! Die Soziologie untersucht gesellschaftliche Diskriminierung und differenziert hierbei unter anderem zwischen struktureller, institutioneller und sprachlicher Diskriminierung.
Ich wünsche mir ein Paradebeispiel für Fachleute zu werden! Ein Beispiel dafür warum Frauen verrückt werden und so viele Falten bekommen! In Abgrenzung gegen die sozialpsychologische Vorurteilsforschung geht es also um soziale Bedingungen und Ursachen, die nicht auf individuelle Einstellungen reduzierbar sind. Ich bin unschuldig, ich bin ein Opfer und ich brauche Hilfe, das möchte ich in die Welt hinaus schreien. Ich kann nicht mehr, ich will meine Kinder zurück!!!!
Nie werde ich mich damit abfinden was mir hier vom Freiherrn von Kleinschmidtklan angetan worden ist! In der Rechtswissenschaft ist der Begriff enger gefasst und bezieht sich nur auf die Differenzierung wegen bestimmter enumerativ aufgeführter Gründe.
Wieder Richter mich verurteilt hat, wie er nicht im geringsten versucht hat etwas zu begreifen, oder zu verstehen, dass ich eine Positivistin bin und keine Betrügerin, das ist so hart, das kann ich auch gar nicht verarbeiten! Was nützt es mir aber, wenn ich im Gefängnis sitze, dann kann ich gar nicht mit meinen Mädchen zusammen sein und nur noch weinen.
Soziologie und Rechtswissenschaft gebrauchen den Begriff also in normativer Weise. Die "Triologie der Wiedersehens“ von Botho Strauß gefällt mir. Ich mag diese Momentaufnahmen. Ich mag es, wenn man einen abstrakten Film erlebt, der springt, von einer Handlung in die nächste. Von einer Zeit in die andere, von einer Person zu nächsten. Was ist Wirklichkeit und was Fiktion. Dinge einerseits als nackte Wahrheit zu betrachten und andererseits zu vernebeln und in eine künstliche und experimentelle Abstraktion zu verwandeln. Familientragödien und Klan Terror. Diese Art und Weise des Psychoterrors, die muss man doch bekämpfen können!? Wenn ich nur wüsste, was ich tun kann. Hier möchte ich ganz klar eine Grenze ziehen zu dem was nicht erlaubt sein darf und zu dem was ich niemals akzeptieren werde!
Also zum Thema Pfingsten!
8./9.6.2014...mir ist wichtig, dass die Kinder immer beim 80 er Sparerausflug dabei sind für ihre Integrierung im Dorf. Also, wenn Ihr da nicht mitfahren wollt, dann möchte ich das gerne tun! Mit Maria und Sophia....Bitte! Es ist für mich sehr teuer und ich habe eigentlich nicht das Geld für diesen Verein. Aber die Dorfgemeinschaft ist sehr kompliziert und wichtig für das Wohlbefinden. Also bitte besprich das noch einmal mit der Iris und teil mir Deinen Standpunkt dazu mit, danke!
Ich fahre auf jeden Fall mit, wenn ihr es nicht tut und muss das auch entsprechend anmelden.
Und auf jedenfalls nehme ich Peter Handkes "Kindergeschichte" mit, das wollte ich schon lange lesen. Was bedeutet mir das Frau sein und die Ehe?
Anuschka
Zeruya Shalev und Marcel Reich-Ranicki, was die zwei verbindet? Jedenfalls findet er Ihren Roman gut. Liebesleben für Marva aus dem Hebräischen, eine Liebe die plötzlich auf alles verzichtet, was Treue und Anstand ausmachen, aber warum? Abhängigkeiten, sexuelle und andere, die habe ich immer abgelehnt.
16.Abschiebehaft
Erinnerungen ohne Ende. Aufzeichnungen Briefe und Tagebücher. Was letztendlich bleibt ist die Nagst vorm Ausland. Besser ist es doch man bleibt zu Hause und hat all seine Angelegenheiten guter Ordnung. Aber was ist, wenn zu Hause Krieg ist, Hunger und Not. Wenn es keine Existenz gibt und nur Ängste. Wenn man keine Zukunft sieht.
17.Auslieferung
Ein sehr eigenartiges und komisches Kapitel. Wie ein Schwerverbrecher, oder ein Staatsfeind, wird man mir viel Aufwand über die Grenze in ein dortiges Gefängnis gebracht. Mitnehmen kann man nur, was man tragen kann. Taschen bekommt man keine. Also hat man was man hat, so wie man es eben hat und schleppt sich ab. Ich hatte zudem eine Unmenge an Bücher in eine Sack eingewickelt, den musst ich aber zurückgeben an der Grenze und alles auf einer Bank ausleeren. Was nun, wie geht es weiter. Keiner hilft, oder doch hin und wieder, weil man ja vorwärts gehen möchte. Aber einem Häftling hilft man nicht als Wärter, oder Begleiter und man wird beschimpft. Bei der Einlieferung dann dasselbe. So viele Sachen. Alles wird weggesperrt, nichts darf man aussortieren und mitnehmen. Alles muss erst aufgeschrieben und untersucht werden.
18. März; Wie wird eine Mörderin behandelt? Nun ja, sie war jung und hat uns leid getan, sehr leid!
19.März; Was gab es eigentlich zum Essen?
Gibt immer Knödel mit Sauce. Aber die Knödel sind gut und auch die Saucen abwechslungsreich. Aber alle werden etwas dicker. Es gibt immer genug zum Essen. Hungrig sind wir nie. Das ist wohl ein ungeschriebenes Gesetzt, dass es besser ist, wenn Gefangene satt sind, sonst werden sie rebellisch. Und viel Brom im Essen und Trinken macht sie auch ruhiger! Am Besten war aber das Frühstück, immer frische Salzstangerl. Nur sonntags nicht und sogar Butter für jeden.
Lese jetzt den Leoparden und liebe die Beschreibungen über die Atmosphäre im Gefängnis. Es ist wirklich eigenartig, wenn man selber in Haft ist und liest, was andere in Haft erlebt haben. Oder sogar Filme sieht. Das passierte später manchmal. Aber das schien mir immer unwahr und an der Wirklichkeit vorbei. Musen leben länger! Von Dietmar Grieser kommt mir nun in die Hände.
Ich backe dir ein golden Brot und schieß die Polizisten tot, sobald Du mit mir Hochzeit machst.
1.April, heute; Recherchiere über folgende Personen:
Frances Knittel, Ilse Benn, Licci Habe, Susanne Hochwälder, Marietta Torberg, Elien O´Casey, Beatrice Behan, Elina Kazantzakis, Jaqueline Pagnal, Rose-Marie Bonsels, Gisele Celan-Lestrange, Charlotte Bergengruen, Hans Leip, Kathrin Bade, Lilli Marleen, Winni Seeburg.
20. Kapitel: Finale
Nun habe ich zwar keine Angst, im Moment ins Gefängnis zu kommen, aber ich bin auch nicht wirklich geschützt. Da ich Grenzgängerin bleibe und immer begehrt sein will, verkörpere ich für andere auch immer eine Form von Sehnsucht und Traum. Realität und Wirklichkeit vermischen sich. Die Phantasien, welche ich auslöse sind so unangenehm und stark, so dass ich mich am Liebsten auf einen Berg in die Einsamkeit zurückziehen möchte. Wie träume ich mir heute meine Zukunft. Möchte ich in einer teuren Villa sitzen, oder auf einem Bauernhof? Oder am Meer in Trient oder auf Hvar? ich weiß es nicht. Auch der Traum von Cannes oder Marrakesch bleibt in mir. Die Geliebte eines Herzoges, das hat mich geprägt. Die Bilder bleiben. Ein Anwesen auf Mallorca, Weihnachten in Cannes, Reisen nach Marrakesch in Le Mamounia und natürlich die Welt zu kennen, von Tokio, bis Chicago, von San Paulo bis Genf. Im Internet virtuell zu reisen und mit der Transsibirischen Eisenbahn zu fahren ist ebenfalls etwas was ich machen möchte. Unter dem Motto, welche Orte man noch gesehen haben sollte, bevor man stirbt. Das Löffellisten schreiben ist und bleibt ja eines meiner großen Leidenschaften.



Literaturverzeichnis
A.M. Texter, Sag es treffender



Personenverzeichnis:
Frances Knittel,
Ilse Benn,
Licci Habe,
Susanne Hochwälder,
Marietta Torberg,
Elien O´Casey
Beatrice Behan,
Elina Kazantzakis,
Jaqueline Pagnal,
Rose-Marie Bonsels,
Gisele Celan-Lestrange,
Charlotte Bergengruen,
Hans Leip,
Kathrin Bade,
Lilli Marleen,
Winni Seeburg.
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Wirtschaftliche Zusammenbrüche und Ereignisse, sowie Katastrophen, die die Welt erschütterten:
Rohstoffe und Ausbeutung der Kolonien weltweit und Ihre Folgen heute.
Menschliche Schwächen und Ruine als Beispiel von Lebenswegen
Tuplenfieber und Goldrausch
Staatsfinanzen, Gauner und andere Kriminelle
Steueroasen und Geldverstecke
Großbritanien und der Südseeschwindel 1719
Entwertungen, Entmachtungen und Plünderungen, sowie Inflationen
Börsenstürze
Wirtschaftskrisen und Ihre Folgen
Arm und Reich, die Kluft zwischen den Welten und Kontinenten
Religiöse Kriege und Auseinandersetzungen
Hunger und Überfluss
Kriegsgrauen und Greultaten
Massenmord und Vernichtungssysteme
Rüstungswahnsinn und Militär
Bürgerkriege und Zukunftsvisionen
Glaube und Sünde
Fronten und Zermürbungen
Atomarer Blödsinn
Kalter Krieg und Balance der Angst
Grausamkeit und Menschliche Schwächen
Persönlichkeiten, Märtyrer, Päpste und Staatsoberhäupter
Kreuzzüge und angehäufte Reichtümer
Qualen und Folterungen
Erpressungen und Wahnsinn
Sklavenhandel und Kinderarbeit
Diskriminierung und Rassenkult
Naturkatastrophen, Krankheiten und Schrecken
Machthaber und Wahlkämpfe
Soziale Stände, gesellschaftliche Schichten und Kulturen
Völker, Kulturen und Länder
Kontinente und Mächte
Wirtschaftsvorhaben und Strategien
Amerika und China
Politische Häftlinge und Gefangene
Umweltsünden und –Verschmutzungen
Meere und Tiere
Natur und Mensch
Wasser, Luft und Erde
Glück und Leid
Glaube, Liebe und Hoffnung
Bedrohungen und Sorgen
Pläne und Visionen
Ziele und Ideen
Chemie und Physik im technischen Fortschritt
Raumforschung
Verkehrsbedürfnisse
Mobilität und Flexibilität
Müll und Entsorgung
Arbeit und Zukunft
Technischer Fortschritt und digitale Möglichkeiten
Google und der Kontrollwahnsinn
Geheimdienste und  Verbotenes
Menschenrechte und Grundrechte
Feminismus und Kinder
Grundsicherungen und Mindestansprüche
Sozialstaaten und Ausbeutung
Sozialschmarotzer und Sozialtouristen01.04.2014
Hilfsorganisationen und Scientology
Infektionen und Krankheiten
Landwirtschaft und Ernährung
Häuser und Heimat
Menschen und Menschliche Probleme
Beobachtung und Sicherheit
Big Brother und Speicherdaten

Anmerkungen:
...offen...






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